IHK-PRÜFER

Kompetenz und Verantwortung für hochwertige Berufsabschlüsse

Abschlüsse in der beruflichen Aus- und Weiterbildung der IHK sind bundesweit anerkannt. Der gute Ruf kommt nicht von ungefähr. Dahinter stecken anspruchsvoll erworbene Qualifikationen und rund 2.400 ehrenamtliche Prüferinnen und Prüfer als Garant für den hohen Qualitätsstandard. Sie gewährleisten, dass die Qualitätsstandards eingehalten und die Praxisanforderungen des Berufes erprobt werden. Wer IHK-Prüfer werden kann, welche Anforderungen und Aufgaben damit verbunden sind, beantwortet Andreas Drosdzoll, IHK-Sachgebietsleiter Prüfungen, im Interview.

Wer kann IHK-Prüfer werden?

An Prüfer werden die gleichen Anforderungen gestellt wie an Ausbilder, um den Qualitätsanspruch von „IHK-geprüft“ gerecht werden zu können. Wer Prüfer werden will, muss sowohl praktisches Wissen des jeweiligen Berufsfeldes mitbringen als auch Einfühlungs- und Urteilsvermögen sowie berufspädagogische Kenntnisse. Ich möchte ausdrücklich jungen Ausbildern Mut machen, sich als IHK-Prüfer zu engagieren. Sie haben aktuelles Fachwissen und sind so die ideale Ergänzung zu den „gestandenen“ Prüfern, die ihre langjährige Berufserfahrung einbringen. Mit diesem Mix können wir sicherstellen, dass die Prüfungsleistungen der Azubis praxisnah bewertet werden und „IHK-geprüft“ ein bewährtes Qualitätssiegel bleibt.

Welche Aufgaben haben IHK-Prüfer?

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© IHK
Die Aufgaben der IHK-Prüfer konzentrieren sich auf die Durchführung der Prüfung und die Auswertung der Ergebnisse. Sie sind sowohl bei schriftlichen als auch bei Fertigkeitsprüfungen vor Ort.

Wie bereitet die IHK die Prüfer auf ihre Aufgaben vor?

Die Prüfungsausschüsse treffen sich regelmäßig zu Weiterbildung und Erfahrungsaustausch. „Neulinge“ werden intensiv auf die Arbeit als IHK-Prüfer vorbereitet, zum Beispiel in ein- oder zweitägigen Schulungen. Da geht es schwerpunktmäßig um die Rechtsgrundlagen, Prüfungsaufgaben und deren Bewertung aber auch um den Umgang mit Täuschungen und Ordnungsverstößen.

Wie unterstützt die IHK die Arbeit der Prüfer?

Die IHK übernimmt die umfangreiche organisatorische Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der Prüfungen. Sie beruft nicht nur die Mitglieder der Prüfungsausschüsse, sie kümmert sich auch um die Koordination der Prüfungstermine und Prüfungsorte und erinnert die Ausbildungsbetriebe, ihre Azubis zur Prüfung anzumelden. Natürlich stellt sie auch die Prüfungszeugnisse aus, die es übrigens auf Wunsch auch in englischer und französischer Übersetzung gibt. Außerdem beraten die IHK-Mitarbeiter Ausbildungsbetriebe und Azubis rund um die Prüfung, zum Beispiel, wenn die Ausbildungszeit verkürzt werden soll oder eine Prüfung nicht bestanden wurde.

Wie viel Zeit muss ein IHK-Prüfer investieren?

Das ist je nach Prüfungsausschuss unterschiedlich, durchschnittlich sind es zwischen zwei und acht Tagen im Jahr. Den zeitlichen Aufwand bestimmt letztlich jeder Prüfer in Abstimmung mit der IHK selbst. Mitglieder im Prüfungsausschuss arbeiten mit mindestens zwei weiteren qualifizierten Prüfern zusammen. Die meisten Unternehmer stellen ihre Mitarbeiter für die Prüfertätigkeit frei.

Gibt es Geld für die Arbeit als IHK-Prüfer?

Die Arbeit als IHK-Prüfer ist ehrenamtlich. Die IHK zahlt jedoch eine Entschädigung. Zusätzliche Kosten für Fahrt, Telefon usw. werden ebenfalls erstattet. Aufwandsentschädigungen sind zurzeit bis zu 3.000 Euro pro Jahr steuerfrei. Die IHK Ostthüringen zu Gera unterstützt die Prüfertätigkeit jährlich mit insgesamt einer halben Million Euro.

Welche rechtlichen Bestimmungen gelten für IHK-Prüfer?

Rechtliche Grundlage für die Arbeit der IHK-Prüfer sind das Berufsbildungsgesetz und die Prüfungsordnung der IHK. Dort wird unter anderem geregelt, dass IHK-Prüfungsausschüsse paritätisch zusammengesetzt sind – mit Vertretern der Arbeitgeber, der Berufsschulen und der Arbeitnehmer. Auch die Voraussetzungen, die IHK-Prüfer erfüllen müssen und Festlegungen zum Prüfungsablauf, werden dort getroffen.

Mehr Informationen und Ansprechpartner
ihk.de/gera/pruefer
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