BÜROMARKTBERICHT JENA 2024

Zurückhaltende Nachfrage

Höherer Leerstand, sinkender Flächenumsatz und geringere Bautätigkeit, aber steigende Mieten: Mit diesen Schlagworten lässt sich der neu erschienene Jenaer Büromarktbericht zusammenfassen. Die allgemeine konjunkturelle Lage sowie die veränderten Anforderungen an die Schreibtischarbeit bremsen den Immobilienmarkt nicht nur in Deutschland, sondern auch in Jena. Allerdings sind die Auswirkungen weniger stark als befürchtet.
„Die Ansprüche der Unternehmen an Lage und Ausstattung nehmen zu, und daher steigen auch die Mietpreise“, weiß Projektleiter Patrick Werner von der Wirtschaftsförderung. „Oft können sie mit modernen Büros und Arbeitsplätzen, welche sich in zentralen Lagen befinden bei potenziellen Mitarbeitenden punkten. Dies ist wichtig in Zeiten des Fachkräftemangels.“ Es gelte „Qualität statt Quantität, zumindest in den nachgefragten Flächen im Jenaer Zentrum“, so Werner. Büroflächen außerhalb des Top-Segments stehen hingegen unter Druck. Dies zeigt auch der Leerstand – je peripherer die Lage, desto größer ist das Risiko, dass eine Bürofläche keinen oder nur schleppend einen passenden Mieter oder Mieterin findet. Ein Trend der sich nicht nur in Jena widerspiegelt, sondern bundesweit.
Insgesamt bleibt der Leerstand im Jenaer Büromarkt allerdings übersichtlich, nicht zuletzt auch, weil die Baukosten und das Zinsniveau die Neubautätigkeit im Jahr 2023 unattraktiv gemacht haben. Die Jenaer Unternehmen zeigen sich bei großformatigen Flächen zurückhaltend und liegen damit im bundesweiten Trend. Gründe dafür sind neben allgemeinen wirtschaftlichen Unsicherheiten und Inflation auch strukturelle Faktoren wie Homeoffice der Mitarbeiter. Hohe Zinsen und Baukosten sowie ein begrenztes Flächenangebot dämpften im letzten Jahr sowohl Neu- als auch Umbautätigkeiten, was die Ausweitung des Angebotes beschränkte.
Im Fokus der Nachfrage bleiben 2023 bedarfsgerechte, hochwertige und energetisch zukunftsfähige Büroflächen, vor allem in den Größen von 100 bis 250 Quadratmetern. Große Büroflächen haben hingegen deutlich längere Vermarktungszeiten als noch in den Vorjahren, wo diese stark nachgefragt waren und das Angebot sehr begrenzt war.
„Perspektivisch transformiert sich der Jenaer Büromarkt weiter“, so Wilfried Röpke, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Jena. „Da Nachhaltigkeit immer wichtiger wird, müssen viele Flächen modernisiert werden.“ Der Fachkräftemangel führt außerdem zu veränderten Ansprüchen an den Arbeitsort Büro. Weiterhin verändern Homeoffice, mobiles Arbeiten und Workation die Flächenbedarfe dauerhaft.
Büromarktbericht Jena
Der Büromarkt Jena wird jährlich von der Wirtschaftsförderung Jena in Zusammenarbeit mit Experten erstellt. Der Bericht analysiert Entwicklungen und Trends im Büromarkt der Stadt Jena. Ziel ist es, Unternehmen, Investoren und Interessierten fundierte Informationen und Analysen zur Verfügung zu stellen, um die besten Entscheidungen in einem sich ständig wandelnden Markt treffen zu können.

jenawirtschaft.de/bueromarkt
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