IHK-HANDELSAUSSCHUSS

Mit Facebook und Co neue Kunden gewinnen

Onlineshop
© tanuha2001/Shutterstock
Stöbern, Informieren, Tipps ansehen – viele Menschen nutzen soziale Medien, um sich über Produkte, Angebote und Trends zu informieren. Dass sie dann auch im Netz kaufen, sei nicht zwingend, so die Erfahrungen von Alexander Weßling. Die Unternehmer des IHK-Handelsausschusses hatten sich den Social Media-Experten des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Handel eingeladen, um sich darüber zu informieren, wie man über diese Kanäle neue Zielgruppen und Kunden erreichen kann. Es lohne sich schon, dort präsent zu sein, so Alexander Weßling und gab den Händlern einen Überblick zu den einzelnen Social-Media-Plattformen. Er stellte aktuelle Analysen vor, die zeigen welche Zielgruppen die einzelnen Social-Media-Kanäle nutzen und welche Themen wo nachgefragt werden. Es sei entscheidend für den nachhaltigen Erfolg, die richtige Auswahl und die richtige Präsentation zu wählen, um neue Zielgruppen für die eigenen Angebote zu interessieren und als Käufer zu gewinnen.

Junge meist auf Instagram unterwegs, ältere häufiger bei Facebook

Während Facebook von jungen Menschen bis zwanzig Jahre nur sehr selten genutzt werde (ca. 20 Prozent), sind die Generationen 30 plus bis 60 plus sehr häufig (zwischen 70 und 76 Prozent) dort aktiv. Instagram sei eher bei den unter 30-Jährigen beliebt und TikTok bei ganz jungen Nutzern. Youtube dagegen scheint bei allen Altersgruppen hohe Akzeptanz zu genießen, auch wenn es bei den ganz Jungen mit 94 Prozent das beliebteste aller Social-Media-Angebote ist.

Themenfelder und Präsentation ebenso vielfältig wie die Zielgruppen

Ob Freizeitgestaltung, Einrichtungsideen oder Gesundheitstipp, Information, Inspiration oder Unterhaltung – auf den verschiedenen Social-Media-Kanälen dominieren auch verschiedene Themen und „Konsumansprüche“. Auf Facebook stehen unter anderem die Themen Ernährung und Gesundheit sowie Reisen hoch im Kurs – mit viel Interaktion und Unterhaltung. Unterhaltung und Zeitvertreib sucht auch der YouTube-Nutzer vorrangig im Bereich Elektronik und Computer sowie Fitness und Sport. Auf Instagram sind Shoppingmöglichkeiten für Kleidung und Accessoires besonders gefragt, während es bei Pinterest Inspirationen und Trends für Wohnen und Einrichtung sind.
87 Prozent der Kunden informieren sich vor ihrem Einkauf online über Produkte und Angebote, aber mehr als die Hälfte davon kauft nicht online, sondern im Geschäft.

Alexander Weßling, Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Handel

Kontinuierlich in Social-Media-Aktivitäten investieren

„87 Prozent der Kunden informieren sich vor ihrem Einkauf online über Produkte und Angebote, aber mehr als die Hälfte davon kauft nicht online, sondern im Geschäft.“. Darin sieht Alexander Weßling eine gute Chance für Händler, Social-Media-Kanäle gezielt zu nutzen, um neue Zielgruppen zu erreichen und Kunden nicht nur in den Onlineshop, sondern auch in den eigenen Laden zu locken. Es sei aber nicht damit getan, ab und zu ein Bild und eine Kundeninformation hochzuladen. Der Auftritt müsse nicht nur mediengerecht und professionell gestaltet sein, sondern auch regelmäßig aktualisiert werden, so sein Tipp. Ein Mitarbeiter sollte die Betreuung übernehmen, da das kaum „nebenbei“ vom Ladeninhaber zu stemmen sei. Vielleicht sei das ja auch eine gute Idee für ein Azubi-Projekt. Der Aufwand sei nicht zu unterschätzen.
Aufwand und Kosten müssen sich am Ende auch rentieren.

Tobias Krist

Diese Erfahrung machte auch Ausschussmitglied Tobias Krist, der seit 18 Jahren Lüftungs- und Heizungstechnik in einem Onlineshop verkauft. „Vor allem für emotional ansprechende Produkte nutzen wir auch Social-Media-Auftritte bei Youtube, Facebook oder Instagram“, berichtete er. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Produkte, die Endverbraucher ansprechen wie unsere Ventilatoren bei Social Media eher Beachtung finden als beispielsweise technische Lüftungen.“ Außerdem achtet er konsequent auf Wirtschaftlichkeit. „Aufwand und Kosten für die Posts müssen sich am Ende auch rentieren.“
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