IHK-VOLLVERSAMMLUNGSMITGLIEDER VORGESTELLT

Gut vernetzt in der Branche und in der Region

Seit 2004 ist Christine Daum Inhaberin des Eisenberger Schuhgeschäfts „Schuh-Helcig“, das sie von ihren Eltern übernommen hat. 2023 wurde sie als eine von 56 Unternehmerinnen und Unternehmern in die IHK-Vollversammlung gewählt. Seitdem engagiert sie sich auch im IHK-Ausschuss Tourismus, Handel, Stadtentwicklung.
„Ich wurde quasi in den Schuhhandel hineingeboren“, beschreibt Christine Daum die Wurzeln ihrer Leidenschaft für Schuhe. Das Geschäft liegt im Erdgeschoss ihres Elternhauses. „Ich hatte also schon immer ein besonderes Verhältnis zu Schuhen.“ – Und das hat sie sich bis heute bewahrt. Dass sie einmal das Schuhgeschäft ihrer Eltern in der Eisenberger Innenstadt übernehmen will, stand für Christine Daum trotzdem nicht von Anfang an fest. Sie entschied sich in der Wendezeit zunächst für ein Studium als Regeschullehrerin für die Fächer Deutsch und Musik – und doch kam es anders: Sie begann eine völlig neue Ausbildung, wurde Handelsassistentin – ein weiterführendes Bildungsangebot des Schuhhandels. Seit 2004 leitet sie nun das Familienunternehmen, das sich über vier Generation hinweg von einer Schuhmacherwerkstatt zu einem gut sortierten Fachgeschäft entwickelt hat.

Qualität, Kundennähe und der „kleine“ Unterschied

Christine Daum legt hohen Wert auf Qualität – vom Leder über die Verarbeitung bis hin zum Design. Was ihr auch am Herzen liegt, sind die Wünsche ihrer Kunden – zum Beispiel nach bequemen, trotzdem aber modisch anspruchsvollen Schuhen. Oder auch nach einem Einkaufsbummel vom heimischen Sofa aus. So hat „Schuh Helcig“ nicht nur eine eigene Internetseite, sondern auch einen Onlineshop.
Am liebsten berät Christine Daum ihre Kunden aber vor Ort im eigenen Geschäft. Der persönliche Kontakt ist ihr wichtig. Da kommt es schon mal vor, dass sie eine Tasse Kaffee anbietet oder auch außerhalb der Öffnungszeiten im Laden steht. Die Größe oder die Farbe der neuen Lieblingsschuhe passen nicht? – Sie bestellt sie auf Kundenwunsch nach.
„Als kleines Geschäft sind es gerade die Details in Qualität, Auswahl und Dienstleistung, die den Unterschied machen und uns von den großen Filialgeschäften unterscheiden“, begründet sie die bewusste Entscheidung gegen Massenware und Preiskampf und für kundenfreundlichen Service, die schon ihre Eltern gelebt haben.

Selbst Entscheidungen treffen und dafür geradestehen

„Das Schöne an der Selbstständigkeit ist, eigene Entscheidungen zu treffen, selbst gestalten zu können“, sagt Christine Daum verweist aber gleichzeitig auch auf die große Verantwortung: „Man muss dann dafür aber auch geradestehen.“ Einerseits weiß sie die Möglichkeit der relativ freien Zeiteinteilung sehr zu schätzen, andererseits sind da die vielen Herausforderungen von Aufbau und Pflege einer eigenen Website, Betreuung des Onlineshops bis hin zur Umsetzung immer neuer gesetzlicher Vorschriften.
Besonders ärgert sie sich darüber, dass Anforderungen an die Unternehmen gestellt werden, die am Ende ins Leere laufen – so wie bei der zertifizierten elektronischen Sicherung für Registrierkassen. Die sollen nicht nur Manipulationen ausschließen, sondern auch dem Finanzamt den direkten Zugriff auf die Daten ermöglichen. „Wir haben 2020 in ein neues Kassensystem investiert und die geforderte Lizenz erworben. Bis Herbst 2023 war noch nicht klar, wie die Daten ans Finanzamt übermittelt werden können. Inzwischen ist die erste Lizenzlaufzeit fast vorüber.“
Auch andere Vorschriften sorgen für Verunsicherung, wie die neue Verpackungsrichtlinie. „Es war und ist unklar, ob und welche Verpackungen ich als Händlerin anmelden muss.“ Solche Beispiele könnte sie noch einige nennen.
Vor diesem Hintergrund betrachtet Christine Daum die aktuelle Entwicklung im Einzelhandel mit Sorge. „Viele Geschäfte schließen und die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen machen es nicht leichter, sich zu behaupten.“

Mitbestimmen und Schwerpunkte setzen

Aufgeben steht für die engagierte Händlerin aber nicht zur Debatte – im Gegenteil: Sie engagiert sich in vielen Netzwerken, will gemeinsam etwas für alle bewegen.
Sie engagiert sich als Vorsitzende gemeinsam mit 45 weiteren regionalen Händlern, Gastronomen, Dienstleistern und Firmen in der Eisenberger Innenstadt Initiative. „Kaufe ein in Deiner Stadt, damit sie eine Zukunft hat“, prangt als Slogan von Einkaufstüten und Werbegeschenken. Das gelingt nur mit einer für Bürger, Besucher und Unternehmen gleichermaßen attraktiven Innenstadt. „Um das zu erreichen, haben wir ein gutes Verhältnis zur Stadtverwaltung aufgebaut und können so gemeinsam Themen besprechen und Lösungen finden.“ Unter anderem kooperieren beide Seiten bei der Organisation von zahlreichen Aktionen und Festen. Der Terminkalender ist prall gefüllt: Gerade wird der Eisenberger Frühlingsmarkt vorbereitet. In diesem Jahr steht noch die 750-Jahr-Feier Eisenbergs auf dem Programm und auch das beliebte „Mohrenfest“ wird es wieder geben – unter genau diesem Namen. „Die Sage vom Eisenberger Mohr steht für das Überwinden von Vorurteilen und damit für Weltoffenheit und Toleranz. Genau dafür stehen auch wir.“
Und natürlich ist Eisenberg auch wieder Teil der IHK-Initiative „Heimat shoppen“. „Eine geniale Idee, um zu zeigen, welches Potenzial in unseren Innenstädten steckt. Damit setzen wir ein aktives Signal gegen Einzelhandels-Sterben und verödete Innenstädte“, begeistert sie sich für das Projekt. Für diese Themen engagiert sie sich auch in der IHK-Vollversammlung und dem IHK-Ausschuss Tourismus, Handel, Stadtentwicklung.
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