#GEMEINSAMBESSERESSCHAFFEN – JETZT!

„Ich kann so nicht arbeiten“ – DIHK-Kampagne zeigt Probleme der Wirtschaft

Zu oft sind in der Vergangenheit auf Entlastungsankündigungen keine konkreten Umsetzungsschritte gefolgt. Ganz im Gegenteil: Unternehmen werden überrollt von immer mehr Restriktionen, Einschränkungen und Vorschriften. Und die Hürden für die Wirtschaft und besonders für Industrieunternehmen werden dank neuer und geplanter EU-Bestimmungen immer höher und zahlreicher.
Damit Politik und breite Öffentlichkeit auch die damit verbundenen Probleme der Wirtschaft besser verstehen, bereiten DIHK und IHKs einige anschauliche Beispiele aus der betrieblichen Praxis für die Sozialen Medien auf – Slogan: „Ich kann so nicht arbeiten“.
Eines dieser Beispiele ist die in Jena ansässige Occlutech GmbH, die Implantate für Patienten mit Herzfehlern herstellt, sogenannte Okkluder. Das Unternehmen leidet unter den Folgen der vor drei Jahren in Kraft getretenen „Medical Device Regulation“, kurz MDR: Die Verordnung sorgt für einen hohen bürokratischen Aufwand, stark gestiegene Kosten und horrende Wartezeiten bei der Bearbeitung der Zertifikatsanträge.
Die Folge: Immer mehr Medizinprodukte werden in der EU vom Markt verschwinden, Innovationen ausgebremst. Dr. Morwan Choli, Geschäftsführer der Occlutech GmbH, sieht Hebel bei der Politik: „Wir brauchen schnellere Zertifizierungsverfahren und rechtssichere Vereinfachungen für alle Produkte, besonders aber für Nischenprodukte. Damit werden auch wieder mehr betriebliche Ressourcen für Innovationen frei.“
Ein gutes Dutzend dieser Beispiele wird seit Mitte Juni auf den Social-Media-Kanälen der DIHK veröffentlicht, darunter das einer Blumenhändlerin, die aus den pflichtgemäß ausgedruckten Kassenbons ganze Sträuße binden könnte. Auch einige IHK-Präsidentinnen und -Präsidenten wirken an der Kampagne mit ihren Negativ-Erlebnissen aus dem realen Wirtschaftsleben mit. Auf sämtliche „Ich kann so nicht arbeiten“-Postings folgt jeweils ein zweiter Slide unter der Überschrift „So kann ich arbeiten“, der handfeste Verbesserungsvorschläge macht.
Zehn Punkte für eine Zeitenwende
Bei der DIHK-Vollversammlung am 16. November 2023 hat die IHK-Organisation die Resolution „#GemeinsamBesseresSchaffen – jetzt!“ beschlossen. Sie umfasst zehn Punkte, an denen die deutsche Wirtschafts- und Standortpolitik ansetzen muss, um eine Zeitenwende einzuläuten. Mit der Erfüllung dieser zehn konkreten Forderungen solle die Politik „ein Signal des Aufbruchs senden“, so Adrians Appell.

Mit den folgenden zehn Punkten zeigt die DIHK auf, wo wir ansetzen müssen – in Gesamtverantwortung für unser Land, das vor allem von Engagement, Verantwortung und Weltoffenheit unserer Gesellschaft lebt.

1. Entschlossen Deutschlandtempo bei Planung und Genehmigung vorantreiben
2. Energieangebot ausbauen, weniger abschalten
3. Zuwanderung: Verfahren vereinfachen und beschleunigen
4. Investitionsbremsen in der Besteuerung lösen
5. Berufliche Bildung wertschätzen, Berufsschulpakt starten
6. Innovationen ermöglichen – von AI bis zu Zukunftstechnologien
7. Wirtschaftliche Offenheit bewahren – internationale Kooperation stärken
8. Kreislaufwirtschaft für Rohstoffunabhängigkeit und Klimaschutz nutzen
9. EU-Regulierungslast und Bürokratie reduzieren
10. Infrastrukturdefizite beheben von Breitband bis Wasserstraßen


DIHK setzt auf Zeitenwende in der Wirtschaftspolitik

gera.ihk.de/magazin

dihk.de/resolution2023
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