DIHK-Report zur Unternehmensnachfolge 2024
Jährlich legt die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) mit dem Nachfolgereport Daten und Fakten zur Nachfolgesituation im deutschen Mittelstand vor. Wesentliche Grundlage der Aussagen bildet eine Umfrage unter den 79 IHKs, in die Ergebnisse aus über 11.000 Beratungen einfließen.
Nachfolgelösungen im Mittelstand werden gegenwärtig durch hohe Unsicherheiten erschwert, und immer mehr Unternehmen finden keine geeigneten Nachfolger. Dies sind die Kernaussagen des aktuellen DIHK-Nachfolgereports. Transformation, Digitalisierung, hohe Energiekosten und Zinsen, erhöhte Preise, zunehmende Regulierung und Bürokratie machen es schwer künftige Geschäftsentwicklungen zu planen. Den Übergebern fällt es damit immer schwerer künftige Markt- und Geschäftsentwicklungen einzuschätzen und einen realistischen Wert für ihr Unternehmen zu ermitteln. So ist für mittlerweile 28 Prozent der Senior-Chefs die Schließung des Unternehmens eine Option.
Aber auch auf der „Nachfrageseite“ verzeichnet die Umfrage alarmierende Ergebnisse. Im Vergleich zum Vorkrisenniveau meldeten sich 36 Prozent weniger Interessenten, die einen Betrieb übernehmen wollen. Umso bemerkenswerter, dass noch nie so viele Senior-Unternehmer die Beratung bei ihrer IHK gesucht haben. Deren Zahl ist mit ca. 8.000 dreimal höher als die der Übernahmeinteressierten.
Gegenüber einer schwierigen Situation im Handel, Gast- und Verkehrsgewerbe kann die Dienstleistungsbranche nach der schwierigen Corona-Zeit vermehrt Nachfragen von Übernahmeinteressierten verzeichnen.