30. Fuldaer Wirtschaftstag

Freitag, 13. September 2024, von 09:00 bis 16:30 Uhr
Orangerie des Hotel Maritim, Fulda

Unser Programm

… ist Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer und spricht auf dem Fuldaer Wirtschaftstag unter dem Motto “Zurück auf die Erfolgsspur: Die deutsche Wirtschaft zukunftsfest machen”.

Herr Adrian, wie bewerten Sie die aktuelle Lage der Deutschen Wirtschaft? 

Die deutsche Wirtschaft steckt in schwierigem Fahrwasser. Zu groß sind neben den konjunkturellen insbesondere die strukturellen Herausforderungen: Die Energiepreise sinken zwar, sind aber immer noch doppelt so hoch wie vor der Krise. Zudem gibt es keinen planungsfesten Weg bei der Energiewende. Die Bürokratie erdrückt die Unternehmen, Arbeitskosten sind enorm hoch, es hapert an Innovationen und Fachkräften, Betriebe verlagern zum Teil ihre Produktionen ins Ausland und die geopolitische Lage wird nicht einfacher. Wir müssen uns richtig anstrengen, um wieder auf Kurs zu kommen. Die Politik muss der Wirtschaft wieder Vertrauen schenken und den Standort mit einer zukunftsweisenden Wirtschaftspolitik unterstützen. 

Welche Rolle spielen dabei neue Technologien und Innovationen? Was sollte hier von Seiten der Politik besonders gefördert werden? 

Neue Technologien und Innovationen sind der Motor einer jeden erfolgreichen Wirtschaft. Deutschland wurde als Land der Denker und Erfinder, der Tüftler und Ingenieure erfolgreich. Diese Talente, das Wissen und das Engagement sind noch da, aber wir müssen sie wieder stärker aktivieren. Derzeit sind wir bei Innovationstätigkeiten auf einem Tiefpunkt. Zu oft werden Forschung und Innovation in Deutschland durch Bürokratie und lange Verfahren ausgebremst. Notwendige Investitionen für die Transformation der Wirtschaft werden so nicht getätigt. Wir brauchen einfachere Verfahren, technologieoffene Förderprogramme und mehr Digitalisierung gerade auch in der Forschungspolitik. Hinzu kommen die vielfältigen Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz. Um diese zu nutzen, brauchen wir einheitliche Normen und Standards, mehr Rechtssicherheit und weniger Bürokratie, damit das KI-Potenzial nicht ungenutzt bleibt. Die Bundesregierung ist gefragt, schnell Klarheit bei der Umsetzung des europäischen AI-Acts zu schaffen.

Was fällt Ihnen spontan zu Fulda ein? 

Fulda ist eine wunderschöne Stadt. So schön der Blick in die barocke Vergangenheit Fuldas ist, so sehr setze ich auf die Zukunft für Fulda. Als mittelständischer Unternehmer habe ich ein Herz für die Regionen und weiß um deren Stärken. Und die TechHub-Region Fulda ist ein besonders gelungenes Beispiel für ein Wirtschaftsnetzwerk der Zukunft.
… ist Gründerin und Expertin für Digital Business, Aufsichtsrätin und Bestseller Autorin. Unter dem Motto “Einfach machen” spricht sie in ihrem Vortrag darüber, wie sich Gründergeist dauerhaft im Unternehmen behalten lässt.

Fränzi, auf dem Fuldaer Wirtschaftstag verrätst du uns wie es gelingen kann, den Gründergeist im Unternehmen aufrechtzuerhalten. Dabei lautet deine Devise: „Einfach machen“. Welchen Rahmen braucht es, um dieses Motto in die Tat umsetzen zu können?

„Einfach machen“ hat für mich viel mit Mut und Transformationsfähigkeit zu tun. Wer in seinem Unternehmen Gründer:innengeist kultivieren will, muss dafür auch den passenden Rahmen schaffen. Denn Innovation und Fortschritt entstehen sehr selten zufällig – sie müssen gefördert und vor allem gelebt werden. Dafür gibt es viele Wege, aber kaum einen Shortcut. Der Beste ist meiner Meinung nach immer für Diversität zu sorgen und unterschiedliche Menschen aus verschiedenen Bereichen an einen Tisch zu bringen, um gemeinsam Ideen zu entwickeln. Um hier neue Konzepte zu pilotieren, zu testen und auch mal zu verwerfen, ohne Angst vor Fehlern zu haben. Es ist so wichtig, eine Kultur des Ausprobierens zu etablieren und Fehler auch als Chance zu verstehen. Denn hier kann man viel lernen. 
Wer dazu bereit ist, braucht auf jeden Fall Durchhaltevermögen, Ausdauer und Hartnäckigkeit in seinem Skillset. Für all die großen und kleinen Momente, in denen Dinge nicht sofort funktionieren. Denn die wird es geben. Um dann maximal gewappnet zu sein, hilft es, eine agile Kultur aufgebaut zu haben, um schnell auf Veränderungen reagieren zu können und Mitarbeiter:innen, die Lust haben, Teil davon zu sein. Ein Team, das Verantwortung übernimmt, mutig ist und Engagement zeigt, ist Gold wert und schwer zu kriegen. Genau deshalb müssen Werte auch ganz aktiv im Unternehmen gelebt werden. Nur so kann der Gründer:innengeist und das Motto „Einfach machen“ ein zentraler Bestandteil der Unternehmenskultur werden. Also immer mutig voran!

... ist Geschäftsführerin der SK Laser GmbH in Wiesbaden und wurde 2023 zur Zukunftsmacherin gekürt. Auf dem Fuldaer Wirtschaftstag spricht sie über ihre eigenen Erfahrungen im Unternehmen, mutige Entscheidungen und Visionen.

Dina, der hohe Transformationsdruck von heute ist ganz sicher herausfordernd und gleichzeitig voller Chancen. Als Geschäftsführerin der SK Laser und Nachfolgerin Deines Vaters willst Du Maschinenbau innovativ und divers gestalten. Warum sind neue Wege und mutige Entscheidungen dabei so wichtig?

Wenn wir unsere Zukunft selber in die Hand nehmen wollen, brauchen wir heute den Mut Entscheidungen dafür zu treffen. Ist erstmal total logisch, aber Veränderung fällt uns Menschen oft nicht so leicht und es setzt uns einem Risiko aus. Am Anfang meiner Nachfolge habe ich mich daher auch gefragt, ob wir nicht einen Fehler machen Prozesse zu ändern, die mein Vater mit seiner Erfahrung jahrelang aufgebaut hat. Die Zeit verändert sich und derjenige, der sich am besten anpassen kann, überlebt. Deswegen muss auch ein Unternehmen sich immer weiter entwickeln. Als Unternehmerin sehe ich in den Veränderungen immer die Möglichkeit, dass wir uns verbessern: schnellere Vorgänge, Kosteneinsparung, weniger Aufwand und höherer Kundenkontakt sind Dinge, die mich antreiben. Sollte etwas nach einer Umstellung nicht klappt, muss man eben weiter dran arbeiten, bis es funktioniert.
… ist stellvertretender Ministerpräsident sowie Hessischer Wirtschaftsminister. Von Oktober 2021 bis Januar 2024 gestaltete er als Bundestagsabgeordneter die Politik in Deutschland mit und arbeitete insbesondere an den Themen Antidiskriminierung, Wohnen und Mieten sowie schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren. Der Rechtsanwalt (Schwerpunkt: Öffentliches Recht) ist seit 2019 zudem Vorsitzender des SPD-Bezirks Hessen-Süd sowie stellvertretender Landesvorsitzender der SPD Hessen.

… blickt auf 16 Jahre Hochleistungssport und Olympisches Gold im Deutschen Ruder Achter zurück. Parallel dazu absolvierte er sein Studium zum Wirtschaftsingenieur. Diese Erfahrungen sind heute die Grundlage seiner täglichen Arbeit: Als systemischer Coach, Team- und Organisationsentwickler begleitet er Veränderungsprozesse und regt zur gesunden High Performance an. Er inspiriert und belgeitet, um klare Entscheidungen, bis hin zur Übernahme von Verantwortung und die Umsetzung erreichen zu können. 
Das Innere und Äußere High Performance Team: So machen wir unser Boot schneller lautet der Titel seines Vortrags.
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