Corona prägt Konjunktur – Lichtblicke beim Export
Fulda. „Die Corona-Krise prägt weiterhin die Konjunktur in der Region Fulda“, kommentiert Michael Konow, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Fulda, die aktuellen Ergebnisse der Konjunkturumfrage zu Jahresbeginn.
Die derzeitige Geschäftslage wird von knapp 47 Prozent der Unternehmen noch als befriedigend bezeichnet. Von einer schlechten Lage sprechen wie schon in der Herbst-Umfrage rund 33 Prozent. Der Anteil der Unternehmen mit einer guten aktuellen Geschäftslage hat sich von knapp 15 Prozent (Herbst 2020) auf knapp 21 Prozent im Januar verbessert.
Weiterhin negativ sind die Erwartungen: Eine schlechtere Lage erwarten rund 34 Prozent der Firmen (Herbst 2020: 22 Prozent). 52 Prozent der Unternehmen gehen von einer konstanten Geschäftslage aus; im Herbst 2020 waren 50 Prozent dieser Ansicht.
Als Ergebnis der Bewertung der derzeitigen wie auch der Einschätzung der zukünftigen Geschäftslage ist der Geschäftsklimaindex, der zwischen 0 und 200 Punkten liegen kann, von 93,1 Punkten (Herbst 2020) auf 84,2 Punkte gesunken. Dies spiegelt die weiterhin Corona-bedingte große Unsicherheit in der regionalen Wirtschaft wider. Vor einem Jahr lag dieser Wert bei noch 109,5 Punkten.
In den einzelnen Branchen ist die Konjunktureinschätzung sehr unterschiedlich. Besonders negativ beurteilt das Gastgewerbe die aktuelle konjunkturelle Lage. Hier bewerten alle befragten Unternehmen die Lage als schlecht und nur 25 Prozent erwarten eine verbesserte zukünftige Geschäftslage. Bei den Industriebetrieben hingegen hat sich die Lage verbessert. Von einer schlechten aktuellen Geschäftslage sprechen nur noch 13 Prozent der befragten Industriebetriebe nach zuletzt knapp 30 Prozent. Von einer guten Situation berichten rund 17 Prozent der Firmen in der Industrie. 60 Prozent der Industriebetriebe gehen in den kommenden Monaten von einer in etwa gleichbleibenden und jeweils 20 Prozent von einer eher günstigen beziehungsweise einer eher ungünstigeren Geschäftslage aus. Der Handel berichtet von einer überwiegend guten bis befriedigenden aktuellen Wirtschaftslage (27 beziehungsweise 36 Prozent), wobei sich die Zahlen gegenüber der letzten Umfrage deutlich verschlechtert haben.
Die Unsicherheiten über die weitere konjunkturelle Entwicklung spiegelt sich erneut in der Investitionsbereitschaft wider. Fast 49 Prozent der befragten Unternehmen haben ihre Investitionsabsichten reduziert. Von steigenden Investitionen gehen nur knapp 20 Prozent der Betriebe aus. Hauptmotive für Investitionen sind Ersatzbedarf (64 Prozent) und Rationalisierung (40 Prozent), nicht jedoch Produktinnovationen (35 Prozent), Kapazitätsausweitung (18 Prozent) oder Umweltschutz (17 Prozent).
Die Zahl der Firmen, die von einem Beschäftigungsabbau ausgehen, ist zwar deutlich größer (27 Prozent) als die Zahl der Betriebe, die zusätzliche Beschäftigung planen (8 Prozent), hat sich aber gegenüber der letzten Umfrage verringert (33 versus 6 Prozent). 25 Prozent der Unternehmen rechnen mit steigenden Exporten (Herbst 2020: 20 Prozent), 54 Prozent mit gleichbleibendem Exportvolumen (Herbst 2020: 47 Prozent) und 21 Prozent mit sinkenden Exporten (Herbst 2020: 33 Prozent). Als größte Risiken für die weitere wirtschaftliche Entwicklung werden ein Nachlassen der Inlandsnachfrage (74 Prozent), sich verschlechternde wirtschaftliche Rahmenbedingungen (62 Prozent) und der Fachkräftemangel (47 Prozent) von den Betrieben bewertet. „Es bleibt schwierig, die weitere wirtschaftliche Entwicklung zu prognostizieren. Vieles hängt davon ab, wie sich die Corona-Pandemie entwickeln und mit welchen Maßnahmen darauf reagiert wird. Neben vielen negativen Zahlen machen die Entwicklungen im Export Hoffnung“, interpretiert Michael Konow die aktuellen konjunkturellen Zahlen der IHK-Umfrage.
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