„Stabiler als erwartet"
„Stabiler als erwartet präsentiert sich die Konjunktur in diesen Wochen in unserer Region“, kommentiert Stefan Schunck, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Fulda die aktuellen Ergebnisse der Konjunkturumfrage vom Mai dieses Jahres.
Die derzeitige Geschäftslage wird von den Unternehmen noch ganz überwiegend als gut bis befriedigend eingeschätzt; lediglich knapp vier Prozent beurteilen die aktuelle Situation als schlecht.
Eine ungünstigere Lage befürchten in den kommenden Monaten rund 15 Prozent der Unternehmen, in der Umfrage Anfang des Jahres waren das noch 19 Prozent. Demgegenüber hat sich der Anteil der Unternehmen, die eine eher günstigere Geschäftslage in den kommenden Monaten erwarten, von 18,8 (Januar 2019) auf 17,3 Prozent reduziert. Dafür ist die Zahl der Befragten, die eine Seitwärtsbewegung mit gleich bleibender Geschäftslage sehen, auf 68 Prozent gestiegen (Januar: 62 Prozent).
Der Geschäftsklimaindex, der sich aus der Bewertung der derzeitigen wie auch der Einschätzung der zukünftigen Geschäftslage zusammensetzt, hat sich bei 120,1 Punkten gegenüber der Januar-Umfrage (119,2 Punkte) stabilisiert. Vor einem Jahr noch lag dieser Wert bei 139 Punkten. Die Einschätzung der unterschiedlichen Branchen differiert dieses Mal recht stark.
Die Zahl der Industriebetriebe, die von einer guten derzeitigen Geschäftslage sprechen, hat sich auf 48,4 Prozent reduziert (Januar: 53,8 Prozent). Trotz aller weltwirtschaftlichen Turbulenzen werden die kommenden Monate seitens der Industrie recht positiv eingeschätzt: 21,9 Prozent erwarten eine Verbesserung der Lage in der nächsten Zeit (Januar: 7,4 Prozent). Mit einer nachlassenden Geschäftstätigkeit rechnen 12,5 Prozent der Betriebe und damit etwas weniger als vor ein paar Monaten (Januar: 14,8 Prozent).
Der Handel ist auch in dieser Umfrage recht optimistisch gestimmt und registriert eine gute bis befriedigende Geschäftslage. Einen Rückgang in den kommenden Monaten erwarten knapp zehn Prozent der Handelsbetriebe.
Am skeptischsten beurteilt der Dienstleistungssektor sowohl die derzeitige als auch die zukünftige Geschäftslage. Über ein Viertel der Dienstleistungsbetriebe in der Region gehen von nachlassender Geschäftstätigkeit in den kommenden Monaten aus.
Der Blick auf die Größenklassen zeigt auch in dieser Konjunkturumfrage, dass die Skepsis mit zunehmender Unternehmensgröße steigt.
Nach wie vor ungebrochen ist die Investitionsbereitschaft der Unternehmen, wobei die Zahl derjenigen, die mit steigenden Investitionen rechnen, gegenüber Januar sogar noch leicht zugenommen hat. 36,7 Prozent beabsichtigen steigende Investitionen in der kommenden Zeit, 51,9 Prozent gehen von gleich bleibender Investitionsbereitschaft aus und etwas mehr als elf Prozent der Firmen reduzieren ihre Investitionspläne (Januar 2019: 17,1 Prozent).
Die Bereitschaft, die Beschäftigungszahl zu erhöhen, ist aktuell wieder leicht gestiegen: 14,6 Prozent rechnen mit steigender Beschäftigtenzahl (Januar: 13,4 Prozent). Von einer in etwa gleich bleibenden Zahl der Beschäftigten reden 76,9 Prozent, etwas mehr als acht Prozent erwarten einen Rückgang. Damit dürfte der Arbeitsmarkt in der Region Osthessen auch in den kommenden Monaten stabil bleiben.
Der Fachkräftemangel ist weiterhin ein limitierender Faktor der wirtschaftlichen Entwicklung. Über 60 Prozent sehen ihn als größtes Risiko, gefolgt von einem Nachlassen der Inlandsnachfrage.
„Die konjunkturelle Lage bleibt angespannt, auch wenn die aktuellen Zahlen leicht besser ausgefallen sind, als ursprünglich aufgrund der Stimmungslage zu erwarten war. Die Binnennachfrage erweist sich als Stütze der Konjunktur, die außenwirtschaftlichen Unsicherheiten bleiben bestehen“, interpretiert Stefan Schunck die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK.