Robuste Konjunktur
„Die Konjunktur in der osthessischen Wirtschaft erweist sich als außerordentlich robust“, kommentiert Stefan Schunck, Hauptgeschäftsführer der IHK Fulda, die Konjunkturumfrage in seinem IHK-Bezirk.
Von einer guten derzeitigen Geschäftslage sprechen aktuell 38 Prozent der befragten Unternehmen, das sind knapp 2 Prozentpunkte mehr als in der Maiumfrage. Die Zahl der Unternehmen mit befriedigendem Geschäftsverlauf hat sich ebenfalls erhöht und liegt bei 59 Prozent. Lediglich knapp 3 Prozent der Unternehmen berichten von einer schlechten derzeitigen Lage. Auch in den kommenden Monaten dürfte die wirtschaftliche Situation in Osthessen stabil bleiben. 70 Prozent der Unternehmen erwarten eine etwa gleichbleibende Lage, etwas mehr als 20 Prozent gehen sogar noch von einer besseren Entwicklung aus. Rund 8,5 Prozent der Unternehmen erwarten rückläufige Umsatzzahlen.
Der Geschäftsklimaindikator, der sich aus der Einschätzung der derzeitigen wie auch der zukünftigen Geschäftslage zusammensetzt, ist aufgrund dieser Einschätzungen im Herbst auf 123,4 Punkte leicht angestiegen (Mai 2016: 121,1) und liegt auch weiter deutlich über dem Vorjahresniveau (Oktober 2015: 118,5 Punkte).
Alle Wirtschaftsbranchen bewegen sich auf einem hohen Niveau. Gleichwohl gibt es im Detail unterschiedliche Einschätzungen.
So hat bei den Industriebetrieben der Anteil derjenigen, die von einer guten Geschäftslage sprechen auf 28 Prozent abgenommen (Mai 2016: 37,5 Prozent), befriedigend ist sie bei 64 Prozent (Mai 2016: 58,3 Prozent). Die Zahl der Unternehmen dieses Wirtschaftszweiges, die in den kommenden Monaten eine günstigere Entwicklung erwarten, ist auf 32,4 Prozent leicht angestiegen; eine gleich bleibende Geschäftslage erwarten 60 Prozent der Industriebetriebe.
Beim Handel hat die Zahl der Unternehmen mit derzeit guter Geschäftslage im Vergleich zur Maiumfrage von 37,5 auf 40 Prozent leicht zugenommen. 60 Prozent der Handelsbetriebe sprechen von einer befriedigenden Umsatz- und Ertragslage. Etwas zurückhaltender sind hier die Prognosen für die kommenden Monate: 15 Prozent gehen von einer günstigeren (Mai: 33 Prozent) und 85 Prozent von einer konstanten Entwicklung aus.
Bei den Dienstleistungen berichten 45,5 Prozent der Unternehmen (Mai: 38,5 Prozent) von einer guten und 54,5 Prozent von einer befriedigenden Geschäftslage. Hieran wird sich in dieser Branche auch in den kommenden Monaten wenig ändern. Besonders skeptisch sind innerhalb dieser Branche allerdings die Einschätzungen der Banken.
Die Investitionsbereitschaft der Unternehmen im IHK-Bezirk Fulda ist nach wie vor recht hoch. Über ein Viertel der Betriebe geht von zunehmenden Investitionen aus. 62 Prozent rechnen mit gleichbleibenden Investitionsausgaben. Bei knapp 13 Prozent wird die Investitionstätigkeit abnehmen. Stabil ist auch der Arbeitsmarkt in der Region, wobei die Nachfrage nach Arbeitskräften tendenziell zunimmt. Denn knapp 27 Prozent der Unternehmen gehen von steigenden Beschäftigtenzahlen aus (Mai: 17 Prozent). Nur knapp 6 Prozent der Unternehmen planen eine Reduktion ihrer Beschäftigtenzahl.
Nach wie vor ist der drohende Fachkräftemangel ein Hauptrisiko der gesamten wirtschaftlichen Entwicklung, gefolgt von einer möglicherweise nachlassenden Inlandsentwicklung und den hohen Arbeitskosten. Ein Drittel der Betrieb konnte in den vergangenen Monaten offene Stellen nicht besetzen, wobei insbesondere Arbeitskräfte mit dualer Berufsausbildung gesucht wurden. Die Unternehmen versuchen hier mit verstärkten Aktivitäten in der Aus- und Weiterbildung gegenzusteuern.
„Unsere aktuelle Konjunkturumfrage belegt, dass sich die Wirtschaft in Osthessen nach wie vor auf hohem Niveau bewegt. Trotz mancher außenwirtschaftlicher Unwägbarkeiten blicken unsere Unternehmen zuversichtlich auf die kommenden Monate, investieren und verstärken ihre Aktivitäten in der Aus- und Weiterbildung, um einem drohenden Fachkräftemangel gegenzusteuern“, fasst Stefan Schunck die Ergebnisse der Befragung zusammen.