Daniela und Stefan Baitinger sind #FDChancennutzer
IHKbla Folge #6 | Chancennutzer: Im Dialog mit Daniela und Stefan Baitinger, Die Spanische Rhön
Vom Aus des Stadtcafés über die Deutschlandtour im eigenen Kultur-Truck bis hin zur Finca als neuem Wohlfühlort für Urlauber und Geschäftsreisende: Unser Gespräch mit Daniela und Stefan Baitinger in Folge 6 unseres Videocasts könnte kaum vielfältiger sein.
„Im Prinzip begann alles damit, dass der Pachtvertrag unseres Stadtcafés von jetzt auf gleich nicht mehr verlängert wurde“, blickt Stefan Baitinger auf den Jahresbeginn 2020 zurück. Damit stand das Gastronomen-Ehepaar aus Hünfeld nach rund zwölf Jahren „Die Spanische Rhön“ vor dem Aus. „Das kam für uns sehr unerwartet“, beschrieb die 41-Jährige. Doch wenn eine Tür sich schließt, öffnet sich eine andere – so rückblickend ihr Fazit: Mit dem Kauf und Umbau einer alten Unternehmer- Villa verwirklichten sich die Baitingers ihren langgehegten Traum, Hotellerie wieder zum Teil ihres beruflichen Alltags zu machen. „Gastgeber zu sein ist für uns schon immer etwas Magisches gewesen! Dass wir das Projekt unserer rhönspanischen Ferien- Finca nun aber doch so schnell in die Tat umsetzen würden, hätten wir nie gedacht“, freut sich die gelernte Hotelbetriebswirtin.
„Im Gegensatz zu anderen Gastronomen konnten beziehungsweise mussten wir uns bereits drei Monate vor dem Lockdown Gedanken darüber machen, wie wir die kommende Zeit gestalten würden. Dadurch hatten wir quasi einen ‚erzwungenen‘ Vorsprung, der uns dabei half, positiv in die Zukunft zu blicken“, beschreibt Stefan Baitinger die Situation. Trotzdem war nicht immer alles einfach, erzählen uns die beiden. Denn das Ende des Stadtcafés bedeutete auch, dass sie kaum einen Anspruch auf finanzielle Hilfen in der Corona-Pandemie hatten.
Während dieser Zeit widmete sich das Ehepaar außerdem dem Erhalt der Kultur. Gemeinsam mit ihren Kindern und der befreundeten Familie Kreuziger fuhren sie im Sommer mit ihrem Kultur-Truck durch ganz Deutschland und machten innerhalb von sechs Wochen Halt in rund 30 Orten. Ihre Message: „Kultur gehört nicht nur zum Leben, Kultur ist Leben. Sie schafft Orte des Miteinanders. Ein Miteinander, das in Zeiten der Distanz verloren gegangen zu sein scheint“, so der 44-Jährigge. „Mit unserer Tour haben wir neue Plätze für Kultur geschaffen, indem wir Musik und Essen an sozial- und kulturell Bedürftige in ganz Deutschland verschenkt haben – selbstverständlich coronakonform“, ergänzt der gelernte Hotelfachmann.
Aus einer spontanen Bauchentscheidung habe sich schnell eine Kopfentscheidung entwickelt. Denn eines war von Anfang an klar gewesen: „Es macht Sinn, was wir hier tun. Wir tun etwas Gutes: In Zeiten von Distanz und Spaltung schaffen wir mit Musik und Essen ein Miteinander.“ Vieles der Planung und Organisation sei erst auf dem Weg entstanden, beschreiben die Herzensgastronomen. Die einzige Voraussetzung, die Tour überhaupt anzutreten, sei die finanzielle Sicherung gewesen, die die Familien mit einer Crowdfunding-Aktion gestartet hatten. „Es hat jeden mitgerissen, der es erlebt hat!“, blickt das Paar glücklich auf die Tour zurück. In unserem Videocast erzählen sie uns von ihren spannendsten Begegnungen und außergewöhnlichsten Momenten.