Die 4 Handlungsfelder des CSR-Managements


Aufgrund der großen Heterogenität der Unternehmen, die sich stark nach Größe, Branche etc. unterscheiden, gibt es kein allgemein gültiges CSR-Management. Jedoch lassen sich vier Handlungsfelder identifizieren, die den Orientierungsrahmen für die wertebasierte Unternehmensführung bzw. das CSR-Management bilden: Ökonomie, Arbeitsplatz, Gemeinwesen und Ökologie.

Ökonomie - Verantwortung vom Zulieferer bis Endverbraucher

Im Zentrum eines Unternehmens steht die langfristige Sicherung der eigenen Wirtschaftlichkeit. Und das stellt in einer globalisierten Welt mit starkem Wettbewerb auf Kapital- und Absatzmärkten eine große Herausforderung dar. Gleichzeitig wächst durch die globalen Entwicklungen die Notwendigkeit und auch der politische und gesellschaftliche Druck, verantwortungsvoll zu wirtschaften. Die Öffentlichkeit will heute nicht nur wissen, wie ein Unternehmen mit seinen Gewinnen umgeht, sondern vor allem, wie es sie erwirtschaftet.
Beispiele
Ansatzpunkte für Maßnahmen
  • verantwortungsvolle Gestaltung der eigenen Produkte und Dienstleistungen
  • Verantwortungsvoller Umgang mit Lieferanten, Achtung auf die Einhaltung der Menschenrechte entlang der Lieferkette
  • Berücksichtigung sozialer und ökologischer Faktoren bei der Beschaffung
  • Bekämpfung von Korruption
  • Fokussierung auf Kundenbedürfnisse und Bereitstellung von transparenten und umfassenden Verbraucherinformationen
  • Ehrlichkeit in der Werbung
  • Produktgestaltung: Auswahl der Materialien und der Wiederverwertbarkeit
  • Transparenz und Produktkennzeichnung
  • Produktinnovation: Energie- oder Rohstoffverbrauch
  • Beschaffungsrichtlinien, die neben ökonomischen auch soziale und ökologische Faktoren berücksichtigen
  • Verpflichtung zu Arbeits- und ozialstandards entlang der gesamten Lieferkette
Wirtschaftlicher Nutzen
  • Besseres Image und Reputation des Unternehmens und seiner Marke
  • Innovative Produkte und Wettbewerbsvorteile
  • Zufriedene Kunden und langfristige Kundenbindung
  • Bessere Beziehungen zu Lieferanten
  • Verringerung des Haftungsrisikos

Arbeitsplatz - in Menschen investieren

Wir leben in Zeiten des demographischen Wandels und des zunehmenden Wettbewerbs um Fachkräfte. Unternehmerische Verantwortung ist ein immer bedeutenderer Faktor für Arbeitnehmer. Auch eine attraktive, mitarbeiterorientierte Gestaltung des Arbeitsplatzes und die Möglichkeiten zur Weiterentwicklung werden immer wichtiger. Dabei orientiert sich eine lebensphasenorientierte Personalpolitik genau an den unterschiedlichen Lebens- und Berufshintergründen der Mitarbeitenden in den verschiedenen Lebensabschnitten. Entsprechende Angebote steigern Mitarbeiterbindung und -motivation und unterstützen somit den betriebswirtschaftlichen Erfolg.
Beispiele
Ansatzpunkte für Maßnahmen
  • Identifikation, Nutzung und Ausbau der Mitarbeiterpotenziale
  • Flexible Arbeitszeiten für Eltern oder pflegende Angehörige
  • Personalentwicklung
  • Gleichstellung, Vielfalt und Inklusion
  • Arbeitssicherheit
  • Faire Bezahlung
  • Etablierung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements
  • Durchführung von Mitarbeiterbefragungen und Erfassung von Personalkennzahlen
  • Jobsharing für Fachkräfte und Führungskräfte
  • Angebote zur Unterstützung bei der Pflege von Angehörigen
  • Betriebliche Sozialberatung
  • Einführung von Teilzeitmodellen und Homeoffice
Wirtschaftlicher Nutzen
  • Höhere Identifikation mit dem Unternehmen und Mitarbeiterbindung
  • Senkung von Fehlzeiten
  • Höhere Motivation und Leistungsbereitschaft
  • Steigerung der Arbeitgeberattraktivität

Gemeinwesen - Gutes tun für das Umfeld

Ihr Unternehmen ist Teil der Gesellschaft und ein wichtiger Partner in der Region. Mit Ihrer Geschäftstätigkeit und allem, was Sie rund um Ihren Standort bewegen, können Sie gesellschaftliche Verantwortung praktizieren. Das hat Einfluss auf das Ansehen Ihres Unternehmens, auf die Geschäftsbeziehungen sowie die Beziehungen zu kommunalen Akteuren.
Beispiele
Ansatzpunkte für Maßnahmen
  • Bildungs-, Kinder- und Jugendförderung
  • Förderung von Vereinen, Kunst und Kultur
  • Einsatz für Umwelt- und Katastrophenschutz
  • Investitionen in die regionale Versorgungs- und Infrastruktur
  • Sponsoring und Spenden
  • Ermöglichung von ehrenamtlichem Engagement der Beschäftigten
  • Auftragsvergabe an soziale Organisationen
Wirtschaftlicher Nutzen
  • Belebung der Unternehmenskultur
  • Besseres Verhältnis zu Stakeholdern
  • Stärkung des Standorts

Ökologie - ökologische Verantwortung

Mit einem systematischen Umweltmanagement ist es möglich, den Einsatz von Energie und Ressourcen sowie negative Umweltauswirkungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu reduzieren. In vielen Branchen wird von Verbrauchern und der breiten Öffentlichkeit ökologisches Verhalten eingefordert. Labels und Zertifikate, die belegen, dass ein Produkt nach umweltfreundlichen Kriterien hergestellt wurde, werden für viele Kunden zunehmend zum Kaufkriterium. Dabei wird neben der Produktion auch die Nutzungs- und Entsorgungsphase in den Blick genommen. Viele Branchen können das Umweltbewusstsein ihrer (potentiellen) Kunden nutzen, um ökologische und ökonomische Ziele zu erreichen. So lassen sich vielfach mit einem schonenden Umgang der Ressourcen auch Kostensenkungen erreichen und mit neuen umweltfreundlichen Produkten neue Zielgruppen erschließen.
Beispiele
Ansatzpunkte für Maßnahmen
  • Klimaschutz
  • Ressourceneffizienz in Produktion und Verwaltung
  • Emissionsreduktionen in der Produktion und im betrieblichen Mobilitätsmanagement
  • Abfallmanagement
  • Einsatz von Umwelt- und Energie-Managementsystemen (EMAS oder ISO 1400)
  • Ausbau des Angebots von Produkten mit Bio- oder Gütesiegeln
  • Maßnahmen zur Kreislaufwirtschaft (z.B. Wiederverwertung von Produkten, Reparaturanleitungen für Endverbraucher)
  • Optimierungen des Produktlebenszyklus oder der Prozesskette
  • Schulungen für Mitarbeitende im Bereich Umwelt
Wirtschaftlicher Nutzen
  • Kostensenkung durch Senkung des Ressourcenverbrauchs
  • Optimierung von Prozessen
  • neue Produktinnovationen
  • Verbesserung des Images