1844

• 1844: Weg frei für eine Handelskammer

  

  Erstes Statut der Handelskammer Erfurt. Stadtarchiv Erfurt

  1844

  Schon seit 1842 diskutierten die in Erfurt ansässigen Handel- und Gewerbetreibenden über Gründung und Statut einer Kammer, 1844 baten sie um königliche Erlaubnis: Das „Statut über die Errichtung der Handelskammer der Stadt Erfurt in der Provinz Sachsen vom 18. Oktober 1844“ vom preußischen König regelte in 22 Artikeln alle Gründungs- und Wahlangelegenheiten – vom Kammernamen über die Aufgaben bis hin zum Wahlverfahren der Kammermitglieder.

• 1845: Die Arbeit beginnt

  

  Stadtarchiv Erfurt

  1845

  Die Handelskammer Erfurt nimmt ihre Arbeit auf: Im April 1845 wählte sie in einer konstituierenden Sitzung den erfolgreichen Kaufmann Sebastian Lucius als ihren ersten Vorsitzenden. Seither agierte sie ununterbrochen für die Unternehmerschaft der Region, wenn auch zeitweise stark eingeschränkt. Anfangs wirkte sie allein für die Stadt Erfurt. Die jährlich herausgegebenen Berichte der Handelskammer belegen die Aktivitäten der ersten Jahre, die sich vorrangig auf Schaffung eines Binnenmarktes fokussierten – mit durchgängigen Verkehrswegen (für Schiene und Chaussee), ohne innerdeutsche Zollgrenzen und mit einheitlichen Maßen, Münzen und Gewichten.

• 1849: Gründung der Handelskammer zu Mühlhausen, Heiligenstadt und Worbis

  1849

  Gründung der Handelskammer zu Mühlhausen, Heiligenstadt und Worbis

1867

• 1867: Erfurts erste Handelsschule

  1867

  Eröffnung der ersten Handelsschule in Erfurt.

• 1873: Erster hauptamtlicher Mitarbeiter

  1873

  Der erste hauptamtliche Mitarbeiter wird angestellt. Bis dahin wurde die Handelskammer Erfurt ausschließlich durch das ehrenamtliche Engagement der Unternehmer getragen.

1905

• 1897: Gründung der Handelskammer Gotha

  1897

  Die Handelskammer in Gotha wird gegründet. In der Zwischenzeit bildeten häufig Kriege Zäsuren, da sich in ihrer Folge Strukturen wie auch Gesetzlichkeiten veränderten und die Arbeit der Kammern neu definierte.

• 1901: Gründung der Handelskammer des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach.

  1901

  Die Handelskammer des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach wird gegründet.

• 1905: Gebietserweiterung der Handelskammer Erfurt

  

  Stadtarchiv Erfurt

  Bis 1905

  Mit dem Ausbau des Eisenbahnnetzes und der industriellen Entwicklung gründeten sich immer mehr Unternehmen, neue Branchen siedelten sich an. Erfurt wuchs und damit auch Industrie und Gewerbe. Bis 1905 dehnte sich der Bezirk der Handelskammer Erfurt aus. Zu ihm gehören nun Suhl, Sömmerda, der Kreis Schleusingen, die Landkreise Erfurt und Weißensee sowie die Kreise Langensalza und Ziegenrück.

1934

• Gleichschaltung in der NS-Zeit

  1934

  Alle Handelskammern verlieren unter den Nationalsozialisten ihre Selbstständigkeit und werden dem Reichswirtschaftsminister zugeordnet. August May stand bis 1933 an der Spitze der Erfurter Kammer, als er durch die Nationalsozialisten des Amtes enthoben wurde. Sie setzten einen ihnen genehmen Kandidaten als Präsidenten ein: den Kaufmann Otto Köberling. Damit entwickelte sich die IHK Erfurt zu einem gleichgeschalteten, nach dem Führerprinzip arbeitenden Mitläufer; in Anbetracht der Unterstützung der wirtschaftspolitischen Ziele der Nationalsozialisten, insbesondere der Arisierungen, möglicherweise auch zu einem Mittäter.

1942

• Zusammenführung zur Gauwirtschaftskammer Thüringen

  1942

  Die Thüringer Industrie- und Handelskammern sowie die Handwerkskammern werden zur Gauwirtschaftskammer Thüringen mit Sitz in Weimar zusammengeführt.

1946

• Bildung der IHK Thüringen

  1946

  Die IHK Thüringen wird mit Sitz in Weimar gegründet. Erfurt wird dem Land und der IHK Thüringen zugeordnet. Es gibt einen geschäftsführenden Vorstand (ein Präsident mit zwei Stellvertretern), einen erweiterten Vorstand (ein Präsident und 24 weitere Mitglieder), 17 Außenstellen (sogenannte bezirkliche Kammern) und die Hauptgeschäftsstelle in Erfurt.

1949

• 1949: Der Staat übernimmt erneut

  

  IHK Erfurt/ TWA

  1949

  Nach Kriegsende und Gründung der DDR musste sich die Industrie- und Handelskammer den Prämissen des Staates und der volkseigenen Industrie beugen. Unter anderem volkseigene Betriebe und Konsumgenossenschaften werden 1949 aus dem Kompetenzbereich der IHK Thüringen gelöst. Das betrifft insgesamt 430 Betriebe. Zudem verliert die IHK Thüringen das Lehrlingsprüfwesen.

• 1953: Einstellung der Tätigkeit der Industrie- und Handelskammern

  1953

  Die Industrie- und Handelskammern stellen Ihre Tätigkeit ein. In Berlin wird die Industrie- und Handelskammer der DDR unter Aufsicht der staatlichen Plankommission errichtet und unter anderem um die IHK des Bezirkes Erfurt erweitert.

1972

• 1972: Verstaatlichungswelle

  1972

  Ab 1972, nach der letzten Verstaatlichungswelle, verbleiben nur noch private Händler, Schausteller, Fußpfleger, Steuerberater und Gastwirte in der IHK.

• 1983: Umwandlung der IHK in HGK

  1983

  Die Industrie- und Handelskammer wird in die Handels- und Gewerbekammern (HGK) umgewandelt. Dazu gehören etwa 3.900 Betriebe als Pflichtmitglieder aus den Bereichen Groß, Einzel- und Kommissionshändler, Gaststättenbetriebe, Drogerien sowie private Gartenbau-, Transport-, Verkehrs- und Dienstleistungsbetriebe.

1990

• Neuanfang nach politischer Wende

  

  IHK-Wahl 1990 IHK Erfurt

  1990

  Im Zuge der Wiedervereinigung wird die HGK Erfurt mit der IHK als Rechtsnachfolgerin aufgelöst. Das Kammergebiet Thüringen wird mit drei IHKs neu strukturiert. Bereits am 23. Januar 1990 konstituierte sich ein Arbeitsausschuss zur Bildung der IHK Erfurt, am 16. Mai wurde die IHK Erfurt als Interessenvertreterin und Beraterin der Unternehmen auf demokratischer Grundlage wiedergegründet. Darauf folgt die Eröffnung des Bildungszentrums der IHK Erfurt.

1995

• 1995: Umzug in Weimarische Straße 45

  

  IHK Erfurt

  1995

  Die IHK Erfurt zieht in die Weimarische Straße 45 in Erfurt um.

• 1998: Bundeskanzler Helmut Kohl zu Gast

  1998

  Bundeskanzler Helmut Kohl ist zu Gast beim Wirtschaftsforum der IHK Erfurt.

2005

• Umzug in die Arnstädter Straße 34

  

  IHK Erfurt

  2005

  Nach Kauf, Sanierung und Umbau, zieht die IHK Erfurt in ihren heutigen Standort in der Arnstädter Straße 34. Das historische Gebäude wurde um ein modernes Weiterbildungszentrum erweitert.

1845-57

• Sebastian Lucius

  

  Sebastian Lucius

  Kommerzienrat (1781-1857), Fa. J. A. Lucius Wollwaren- und Strumpffabrik, Strickgarne, Garngroßhandel, gegründet 1763. Erster Vorsitzender von 1845-1857

1858-62

• Julius Kallmeyer

  

  Julius Kallmeyer

  Kommerzienrat (1813-1897), Fa. Gebr. Kallmeyer Landesproduktengroßhandel, gegr. 1838. Vorsitzender 1858-1862.

1863-66

• Julius Hoffmann

  

  Julius Hoffmann

  Fa. Gebr. Hoffmann & Triebel Tabakfabrik, gegründet 1763. Vorsitzender 1863-1866.

1867-71

• Ferdinand Lucius

  

  Ferdinand Lucius

  Geheimer Kommerzienrat (1830-1910), Fa. J. A. Lucius, gegründet 1763. Vorsitzender 1867-1871.

1872-82

• Hermann Stürcke

  

  Hermann Stürcke

  Geheimer Kommerzienrat (1842-1911), Bankhaus Adolph Stürcke, gegr. 1849. Vorsitzender 1872-1882.

1883-1906

• Ferdinand Lucius

  

  Ferdinand Lucius

  Geheimer Kommerzienrat (1830-1910), Fa. J. A. Lucius, gegründet 1763. Vorsitzender 1883-1906.

1907-11

• Fritz Wolff

  

  Fritz Wolff

  Geheimer Kommerzienrat (1839-1928), Malzfabrik Fritz Wolff (gegründet als J. G. Wolff & Söhne 1864). Vorsitzender 1907-1911, Ehrenmitglied.

1912-16

• Friedrich Benary

  

  Friedrich Benary

  Kommerzienrat (1850- 1917), Fa. Ernst Benary Kunst- und Handelsgärtnerei, gegründet 1843. Vorsitzender 1912-1916.

1916-33

• August May

  

  August May

  Fa. August May Benzolvertrieb, gegründet 1896. Präsident 1916-1933.

1933-45

• Otto Köberling

  Otto Köberling

  Fa. Dietz & Köberling, Handelsvertretung. Präsident 1933-1945.

1945

• Dr. Wilhelm Benary

  Dr. Wilhelm Benary

  Fa. Ernst Benary, gegründet 1843 und Fa. J.C. Schmidt, gegründet 1829, Kunst- und Handelsgärtnereien. Präsident 1945.

1945-1946

• Paul Dorsch

  Paul Dorsch

  Inhaber Fa. Paul Dorsch Kartonagenfabrik, gegründet 1884. Präsident 1945-1946.

1946-48

• Gerhard Kunze

  Gerhard Kunze

  Kaufmann (Textilwarengeschäft). Vorsitzender der Bezirksstelle Erfurt der IHK Thüringen 1946-1948.

1948-53

• Gustav Dimde

  Gustav Dimde

  Vorsitzender der bezirklichen IHK zu Erfurt 1948-1953.

1953-59

• August Kunze

  August Kunze

  Bezirksdirektor der IHK des Bezirkes Erfurt der IHK der DDR 1953-1959.

1959-76

• Kurt Funke

  

  Kurt Funke

  Direktor der IHK des Bezirkes Erfurt 1959-1976.

1976-83

• Paul Thieme

  Paul Thieme

  Direktor der IHK des Bezirkes Erfurt 1976-1983.

1984-90

• Günther Dufft

  Günther Dufft

  Direktor der HGK (Handels- und Gewerbekammer) des Bezirkes Erfurt 1984-1990.

1990

• Reinhold Sippel

  Reinhold Sippel

  Inhaber Drogerie Gotha. Präsident 1990.

1990-2010

• Niels Lund Chrestensen

  

  Niels Lund Chrestensen

  (geb. 1940), Geschäftsführer N. L. Chrestensen Kunst- und Handelsgärtnerei, gegründet 1867. Präsident 1990-2010, Ehrenpräsident.