05.06.2024
© IHK Erfurt
Wahlpodium mit Thüringer Spitzenkandidaten in der IHK Erfurt
Das gestrige Europawahlpodium der Initiative „WIRtschaft für Thüringen“ in der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt war ein voller Erfolg. Im Rahmen der Veranstaltung diskutierten die Thüringer Spitzenkandidaten der Parteien intensiv ihre Pläne für die wirtschaftliche Entwicklung und Stabilität in Thüringen und ganz Europa. Die Europawahl wird maßgeblich die Rahmenbedingungen festlegen, unter denen auch die Thüringer Unternehmen in den nächsten Jahren agieren werden.
In ihrer Begrüßungsrede hob Colette Boos-John, Vizepräsidentin der IHK Erfurt und Vorsitzende des Landesverbands Thüringen DIE FAMILIENUNTERNEHMER, als Sprecherin der Initiative die immense Bedeutung der EU für den Wirtschaftsstandort Thüringen hervor:
„Europa geht uns alle an, gerade auch uns als Unternehmer. Dank des Europäischen Binnenmarktes und der einheitlichen Währung profitieren unsere Unternehmen von geringeren Handelsbarrieren und stabilen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Die Unternehmen erwarten nach der Wahl, dass Bürokratie und insbesondere europäische Regulierung zurückgefahren und stärker unter den Mitgliedsstaaten harmonisiert werden.“
Daneben sei eine starke EU mit ihren offenen Grenzen unerlässlich, um die angespannte Fachkräftesituation zu verbessern. Der Beschäftigungszuwachs durch Zuwanderer am Thüringer Arbeitsmarkt sei immens und habe sich binnen zehn Jahren verfünffacht. Derzeit arbeiten rund 70.000 Zuwanderer – mehrheitlich aus EU-Staaten – in Thüringen, was 9 Prozent aller Beschäftigten entspricht.
Das Wahlpodium wurde von der Europa-Expertin Freya Lemcke, Leiterin der DIHK-Vertretung bei der EU in Brüssel, moderiert. An der Diskussion nahmen Marion Walsmann (CDU), Viola von Cramon (Bündnis 90/Die Grünen), Annett Hänel (FDP), René Aust (AfD), Moritz Kalthoff (SPD), Thomas Geisel (BSW) und Andreas Schubert in Vertretung für Spitzenkandidat Martin Schirdewan (DIE LINKE) teil. Jeder Kandidat präsentierte die eigenen Positionen und Visionen seiner Partei für die zukünftige europäische Wirtschaftspolitik. Die etwa 120 in der IHK anwesenden bzw. online per Livestream zugeschalteten Unternehmer hatten die einmalige Gelegenheit, die Positionen aller Thüringer Kandidaten der Parteien für die Europawahl aus erster Hand zu erfahren und konnten sich auch mittels TED-Umfrage zu ausgewählten Fragen einbringen.
Zentrale Diskussionspunkte waren die Handelsbeziehungen am europäischen Binnenmarkt und die internationalen Handelsabkommen, aber auch die Bedeutung der offenen Grenzen für die Beschäftigungsentwicklung. Daneben wurden die Regulierungen und Gesetzgebungsprozesse auf EU-Ebene verbunden mit den Vorteilen eines einheitlichen Rechtsrahmens, aber auch den Herausforderungen durch bürokratische Belastungen thematisiert.
Die Veranstaltung wurde aufgezeichnet und der Livestream ist online verfügbar.
Die Initiative „WIRtschaft für Thüringen“ präsentierte zudem ihr kürzlich veröffentlichtes Positionspapier (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 607 KB), das die zentralen Forderungen der Thüringer Wirtschaft an die zukünftigen Verantwortungsträger auf EU-Ebene zusammenfasst. Dieses Papier wurde den Gästen der Veranstaltung in Kurzform ausgelegt und steht online vollständig zur Verfügung.