13.12.2023
© gettyimages/DragonImages
Im Bezirk der IHK Erfurt, der Nord-, Mittel- und Westthüringen umfasst, ist jährlich mit rund 400 Unternehmensübergaben zu rechnen. Nur noch 30 Prozent der Unternehmer können ihren Betrieb an ein Familienmitglied übergeben, mit weiterhin rückläufigen Zahlen. Vor einiger Zeit lag dieser Wert noch bei 40 Prozent. Die Suche nach einem Unternehmensnachfolger außerhalb der eigenen Familien betrifft somit immer mehr Betriebe.
Unternehmensnachfolgen immer schwieriger – Trend auch im Kammerbezirk der IHK Erfurt
Auf dem Weg zur erfolgreichen Nachfolge stellt sich der Mangel an geeigneten Nachfolgekandidaten als eine der größten Hürden dar, denn: Zahlreiche Unternehmer erreichen in Kürze das Ruhestandsalter, während es für die angebotenen Unternehmen jedoch immer weniger übernahmewillige Personen in gründungsaktiven Jahrgängen zwischen 18 und 40 Jahren gibt – eine Entwicklung, die dem demografischen Wandel geschuldet ist. Die ausgeprägte Nachfolgelücke führt dazu, dass selbst bei aktivem Engagement durch die Firmenchefs die Übergabe oftmals nicht gelingt.
Die IHK Erfurt begegnet dieser Herausforderung unter anderem mit einem umfassenden Beratungsangebot und mit dem „Nachfolge-Club“, der qualifizierte Übernahmeinteressierte mit Unternehmern mit Übergabewunsch zusammenbringt.
„Neben unseren Leistungen braucht es natürlich auch willige Nachfolger mit Lust auf Verantwortung, Leistungsbereitschaft und etwas Mut. Es muss frühzeitig, d.h. möglichst schon in der Schule, vermittelt werden, wie sinnstiftend eine selbständige Tätigkeit sein kann. Und wir müssen verinnerlichen, dass wirtschaftlicher Wohlstand nicht von allein entsteht, sondern vor allem durch Engagement und Einsatzwillen“, betont IHK-Hauptgeschäftsführerin Dr. Cornelia Haase-Lerch.
Im Nachfolgereport der DIHK werden auch die Gründe für die Abgabe des Betriebes hinterfragt: Bei 72 Prozent der Unternehmen im IHK-Bezirk Erfurt (Bundesweit: 76 Prozent) geben Altersgründe den Ausschlag, sich mit der Unternehmensnachfolge zu befassen. Wirtschaftliche Gründe veranlassen hierzu sechs Prozent (Bundesweit: elf Prozent). Acht Prozent (Bundesweit: zehn Prozent) geben persönliche Gründe für die Übergabe des Unternehmens an. Genannt werden hier insbesondere Krankheit und Todesfälle sowie Änderungen im persönlichen oder familiären Umfeld oder eine berufliche Neuorientierung.
Hintergrundinformationen:
Mit dem DIHK-Report zur Unternehmensnachfolge 2023 legt die Deutsche Industrie- und Handelskammer Daten und Fakten zur Nachfolgesituation im deutschen Mittelstand vor. Die Grundlage für die DIHK-Aussagen zur Unternehmensnachfolge bilden Erfahrungsberichte der IHK-Berater der 79 Industrie- und Handelskammern (IHKs) sowie eine statistische Auswertung des IHK-Service. Insgesamt fußt der DIHK-Report zur Unternehmensnachfolge 2023 auf über 24.000 persönlichen Kontakten im Jahr 2022 von IHK-Experten mit Unternehmen auf Nachfolgesuche sowie mit Personen, die an der Übernahme eines Unternehmens interessiert sind.
Mit dem DIHK-Report zur Unternehmensnachfolge 2023 legt die Deutsche Industrie- und Handelskammer Daten und Fakten zur Nachfolgesituation im deutschen Mittelstand vor. Die Grundlage für die DIHK-Aussagen zur Unternehmensnachfolge bilden Erfahrungsberichte der IHK-Berater der 79 Industrie- und Handelskammern (IHKs) sowie eine statistische Auswertung des IHK-Service. Insgesamt fußt der DIHK-Report zur Unternehmensnachfolge 2023 auf über 24.000 persönlichen Kontakten im Jahr 2022 von IHK-Experten mit Unternehmen auf Nachfolgesuche sowie mit Personen, die an der Übernahme eines Unternehmens interessiert sind.