24.03.2021
Thüringer Außenhandel 2020: Brexit und Corona als Doppelbelastung
„Das vergangene Jahr war auch für den Außenhandel des Freistaats eine besondere Herausforderung. Neben der Corona-Pandemie belastete der Brexit einen Großteil der international agierenden Thüringer Unternehmen. Reiseeinschränkungen, Messeausfälle, eine sinkende Nachfrage an Produkten und Dienstleistungen sowie Probleme in den Lieferketten sorgten für ein kompliziertes internationales Umfeld. Zahlreiche Firmen mussten geplante Investitionen streichen oder verschieben, da die Nachfrage an Produkten und Dienstleistungen erheblich sank. Je nach Region unterscheiden sich die Geschäftsaussichten dabei jedoch stark. Insbesondere die in Russland, dem Vereinten Königreich, den USA und der MENA-Region (Nahost und Nordafrika) aktiven Betriebe hatten in den letzten Monaten mit schlechteren Bedingungen zu kämpfen. Die Erwartungen an das internationale Geschäft in Europa und China bleiben jedoch nach wie vor überwiegend positiv.“
Im Jahr 2020 wurden Thüringer Waren im Wert von 14,6 Milliarden Euro exportiert und Waren im Wert von 11,2 Milliarden Euro importiert. Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik sank der Warenwert der Thüringer Exporte damit gegenüber dem Jahr 2019 um 5,7 Prozent. Der Warenwert der Thüringer Importe verringerte sich im gleichen Zeitraum um 2,7 Prozent. Im Jahr 2020 waren die EU-Länder die wichtigsten Empfänger der Thüringer Exporte. Mit einem Anteil von 18,4 Prozent entfiel auf die Warengruppe „Fahrgestelle, Karosserien und Motoren für Kraftfahrzeuge“ der größte Warenwert der aus Thüringen exportierten Güter. Die Volksrepublik China stand vor den Vereinigten Staaten an der Spitze der bedeutendsten Lieferländer der Thüringer Importe. Die diesjährige Befragung “Going International” der IHK-Organisation belege, dass die thüringische Exportwirtschaft ihre Geschäftsaussichten für das laufende Jahr nochmal deutlich reduziert hat.