11.03.2022

Massive Versorgungslücken durch Dieselpreisexplosion

Thüringer IHKs: Staat muss umgehend Abgaben senken, bevor LKWs stillstehen

Die Preisexplosion bei Strom, Gas und Diesel schlägt derzeit beim Mittelstand voll durch und gefährdet akut Speditionen, produzierendes Gewerbe und Dienstleister in ihrer Existenz. „Auf einen solchen Preisanstieg konnten sich Mittelständler kaum vorbereiten. Der Kraftstoff ist binnen Tagen für viele Speditionen, aber auch für Pflegedienste unbezahlbar geworden. Nicht wenige werden in den nächsten vier Wochen ihren Fuhrpark stilllegen müssen, Anträge auf Kurzarbeit werden vorbereitet“, sagt Peter Höhne, Hauptgeschäftsführer der IHK Ostthüringen, den Notrufe von Firmen seit Tagen erreichen.Viele Unternehmer sind verzweifelt. „Nicht irgendwann, sondern genau jetzt geraten wir ins Schleudern oder fahren frontal gegen die Wand. Der Bund vertröstet uns derweil auf den Sommer und profitiert solange von der Preisexplosion mit einem üppigen Steuerplus für die Staatskasse…“, so ein Spediteur am IHK-Telefon.„Wenn LKWs stillstehen und Pflegedienste nicht mehr fahren können, werden dramatische Versorgungslücken entstehen. Die Politik muss sofort und wirksam gegensteuern“, fordern die IHKs Ostthüringen und Erfurt. Reduzierte Mehrwertsteuer auf Energieprodukte, Absenken der Energiesteuern, Aussetzen der CO2-Besteuerung seien Vorschläge, die längst auf dem Tisch liegen. Außerdem sollte die Politik weitere Soforthilfeprogramme zur Verfügung stellen. „Wenn die Wirtschaft kurzfristig nicht stabilisiert werden kann, fließen mittel- und langfristig viel weniger Steuereinnahmen, die z. B. dann beim Klimaschutz fehlen. Es geht um nicht weniger als um die Versorgungssicherheit für Wirtschaft und Verbraucher, um den Erhalt von Arbeitsplätzen und das Überleben vieler mittelständischer Unternehmen“, erklären die beiden IHKs.