15.02.2021
IHKs bewerten Thüringer Stufenplan
Bauhaus: „Je eher der Stufenplan kommt, desto besser“
In einer gemeinsamen Stellungnahme äußern sich die drei Thüringer Industrie- und Handelskammern (IHK) konstruktiv zum Thüringer Orientierungsrahmen und Stufenplan der Landesregierung. Die drei IHKs mit Standorten in Erfurt, Gera und Suhl begrüßen grundsätzlich dessen Implementierung. Seit vielen Wochen habe man auf unterschiedlichen Kanälen für einen solchen Plan vehement geworben, um den Unternehmen Planbarkeit und Verlässlichkeit zu vermitteln und Perspektiven aufzuzeigen. Der Thüringer Stufenplan biete für alle Branchen eine gewisse Berechenbarkeit, die jetzt nach langen Wochen des Lockdowns notwendig ist.
„Zwangsgeschlossene Betriebe sind wie Delphine im Netz. Wenn wir sie nicht wieder zu Wasser lassen, müssen wir sie beerdigen. Der Lockdown verlangt den Unternehmen so viel ab, dass wir dazu kommen müssen, ihnen eine Perspektive zu geben. Das haben sich alle Gewerbetreibenden hart verdient. Je eher der Stufenplan kommt, desto besser“, betont der Präsident der IHK Erfurt, Dieter Bauhaus stellvertretend für alle drei IHK-Präsidenten.
Im Rahmen der Stellungnahme bewerten die IHKs in grundsätzlicheren Zügen den Thüringer Orientierungsrahmen. Dabei werde ein höherer Stellenwert der Thüringer Wirtschaft für die staatliche Finanzausstattung gefordert wie eine Gleichbehandlung der Branchen und Nachschärfungen im Stufenplan Beispielsweise solle die seit einem Jahr brachliegende berufliche Orientierung in den Stufenplan integriert und wieder angekurbelt werden. Unterschiede bei der Öffnung von Gastronomie und Hotelrestaurants seien unnötig. Es bedürfe einer Differenzierung zwischen Indoor und Outdoor bei Gastronomie, Bar- und Biergartenbetrieb ebenso wie bei Veranstaltungen. Auch die sogenannte Einzelberatung im stationären Einzelhandel soll bei etwas höherem Infektionsgeschehen ermöglicht werden.
Die Umsetzung sei nur mit ausgewogenen gesundheitsbezogenen Maßnahmen und sachlichen Kriterien erfolgreich. Dazu gehören weniger Beschränkungen bei Schnelltests in Unternehmen sowie praktikable Alternativen wie Gurgeltests. Dann könnte der Thüringer Stufenplan zum Erfolgsplan in der Rückkehr zur Normalität werden.