25.05.2022

Hohes Ansehen und Gründungspotenzial in der Bevölkerung

Befragung zum Ansehen des Unternehmertums | IHK Erfurt stellt Ergebnisse vor

Eine öffentlich durchgeführte, repräsentative Befragung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt zeigt ein mehrheitlich positives Ansehen des Unternehmertums in der Bevölkerung. Online befragt wurden 442 Personen über 18 Jahre im Bezirk der IHK Erfurt.

Hohes Ansehen des Unternehmertums
Über 80 Prozent der Befragten haben ein positives Bild von Menschen, die ein eigenes Unternehmen haben. Belegt wird dieses Ergebnis durch mehrheitlich und überwiegend positive Wortassoziationen, die mit Unternehmensinhabern in Verbindung gebracht werden. Dazu zählen Eigenschaften wie Eigenständigkeit (64 Prozent) und Respekt (51 Prozent). Negativ bewertete Eigenschaften, wie zum Beispiel Habgier (5 Prozent), Ausbeutung oder Überheblichkeit (jeweils 7 Prozent), assoziiert nur ein sehr geringer Teil der Befragten mit Unternehmensinhabern. Auch die Zufriedenheit mit dem aktuellen Arbeitgeber ist hoch. 83 Prozent der Befragten gaben an, zufrieden mit ihrem aktuellen Arbeitgeber zu sein. Nur 15 Prozent der Befragten sind unzufrieden.
„Die Ergebnisse dieser Befragung bringen ein mehrheitlich positives Ansehen des Unternehmertums in der Bevölkerung zum Ausdruck. Dieses erfreuliche Bild aus der Gesellschaft gibt uns Rückenwind und motiviert für eine weiterhin starke Interessenvertretung “, resümiert IHK-Vizepräsidentin Colette Boos-John und Geschäftsführerin der Bauer Bauunternehmen GmbH die Ergebnisse der Befragung. Überaus erfreulich sei zudem, dass positive Eigenschaften deutlich öfter mit Unternehmern in Verbindung gebracht werden.

Arbeitgeberattraktivität
Moderne Unternehmenskultur, bessere Klimaschutzmaßnahmen, höhere Gehälter und Benefits steigern die Attraktivität der Unternehmen. Dies geht aus den Ergebnissen hervor.

Hohes Gründungspotenzial
Gefragt wurde ferner nach der Gründungsaffinität. „Das Ergebnis zeigt, dass wir bei Gründungen noch Luft nach oben haben. Insbesondere vor dem Hintergrund des Generationswechsels und einer dringend benötigten Start-Up-Offensive muss es unser aller Anspruch sein, dieses Potenzial auch zu heben“, erklärt Martin Deutschmann, Mitglied der IHK-Vollversammlung und Geschäftsführer der HKL Ingenieure GmbH. 36 Prozent der Befragten können sich grundsätzlich vorstellen, selbst ein Unternehmen zu gründen. Zwar ist dieses Ergebnis kein eindeutiger Beleg für eine hohe Gründungsbereitschaft, deutet aber auf ein grundsätzlich hohes Gründungspotenzial hin. Als häufigste Hindernisse für eine Unternehmensgründung wurden finanzielle Unsicherheit (55 Prozent), Risiko (52 Prozent) und Bürokratie (33 Prozent) genannt. „Gründungen sind für den Fortbestand des Unternehmertums von existenzieller Bedeutung. Insbesondere bei den Themen Bürokratie und Finanzierung kann die Politik tätig werden und mehr Anreize für eine Unternehmensgründung schaffen“, so Deutschmann.

Nachholbedarf bei Wirtschaftswissen
Eine knappe Mehrheit der Befragten (52 Prozent) schätzt den eigenen Wissensstand bei wirtschaftlichen Zusammenhängen als hoch, 41 Prozent als eher gering ein. Aus Sicht der Unternehmen besteht hier Nachholbedarf. „Die Wissensvermittlung über wirtschaftliche Zusammenhänge muss früher einsetzen und intensiver erfolgen. Lehrpläne für Schüler und Lehrinhalte für angehende Pädagogen sollten hieraufhin überprüft werden. Auch die öffentlichen Medien können dazu einen Beitrag leisten, indem wirtschaftlichen Themen mehr Raum gegeben wird“, appelliert IHK-Vizepräsidentin Boos-John an Politik und Medien.

Die Befragung wurde im Rahmen des Handlungsfelds Unternehmertum der Strategie 2021-2025 der Vollversammlung der IHK Erfurt durchgeführt.