22.04.2022
Präsidentschaftswahl Frankreich
IHK Erfurt: Unternehmer setzen auf Kontinuität der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen
Am Sonntag (24. April) findet in Frankreich die Stichwahl um das Präsidialamt statt. Der Ausgang der Wahl ist wichtig für die künftigen wirtschaftlichen Beziehungen beider Staaten. In der Französischen Republik gehören deutsche Unternehmen zu den größten Investoren. Die Thüringer Wirtschaft setzt auf Kontinuität und hofft, die soliden Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zum drittwichtigsten Exportmarkt des Freistaates fortsetzen zu können. Für interessierte Unternehmen bietet die Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt am 27. April 2022 eine Länderveranstaltung an.
Deutschland war im Jahr 2021 mit fast 300 Projekten der wichtigste ausländische Investor in Frankreich, vor den USA (247 Projekte) und vor Großbritannien (151 Projekte). Nach Angaben von Business France haben deutsche Unternehmen 8063 Arbeitsplätze in Frankreich geschaffen. In den vergangenen Jahren hat die Regierung von Emanuel Macron sich stark für die französische und ausländische Wirtschaft eingesetzt, sagt der Geschäftsführer der deutschen Auslandshandelskammer Frankreich (AHK), Patrick Brandmaier. Das Klima für Unternehmen in Frankreich sei sehr positiv und die deutsch-französische Zusammenarbeit sehr solide.
„Dies trifft auch auf die thüringisch-französischen Beziehungen zu“, sagt Mark Bremer, Teamleiter International der IHK Erfurt. „Thüringen profitiert bereits seit längerem von einer engen wirtschaftlichen Verflechtung mit Frankreich. Im vergangenen Jahr war das Nachbarland mit einem Exportvolumen von 1,057 Milliarden Euro das drittwichtigste Zielland für Thüringer Exporte, nach den USA und der Volksrepublik China. Unsere wichtigsten Exportgüter stellten Kraftfahrzeuge und -teile, Waren aus Kunststoff, pharmazeutische Erzeugnisse sowie Geräte zur Elektrizitätserzeugung und -verteilung dar“, führt er aus. Bei den Importen gehöre Frankreich ebenfalls zur Top Ten der Handelspartner des Freistaates und belegte 2021 mit einem Volumen von 528 Millionen Euro den achten Platz, ergänzt der IHK-Experte. Die Wahl in Frankreich werde deshalb auch von den Thüringer Unternehmern sorgfältig beobachtet. Wegen attraktiver Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel ein im Vergleich zu Deutschland deutlich niedrigerer Industriestrompreis, sei Frankreich aber nicht nur Exportmarkt, sondern auch ein interessanter Standort für Investitionen.
Am 27. April 2022 informiert die IHK Erfurt gemeinsam mit der AHK Frankreich im Rahmen ihrer Aktivitäten für das Enterprise Europe Network (EEN) über die aktuelle wirtschaftliche Situation im Nachbarland, über Chancen für Thüringer Unternehmen und geltende Regelungen für die Entsendung von Arbeitnehmern.
Die Anmeldung zur Veranstaltung erfolgt online über die Website der IHK Erfurt unter Eingabe der Veranstaltungs-Nr. 145159923.