Aus- und Weiterbildung
Kaufmann/-frau im Groß- und Außenhandelsmanagement
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Ausbildungsdauer: |
3,0 Jahre
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ausbildende Unternehmen: | ... finden Sie im Atlas der Ausbildungsbetriebe |
Berufsschulstandorte: |
Erfurt, Gotha
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Fortbildungsmöglichkeiten: (Höhere Berufsbildung) |
Gepr. Wirtschaftsfachwirt Gepr. Handelsfachwirt Gepr. Fachkaufmann Einkauf/Logistik Gepr. Betriebswirt |
Gebühren für IHK-Mitgliedsunternehmen: |
Die Gebühren für Eintragung und Prüfung entnehmen Sie bitte unserem aktuellen Gebührentarif.
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Informationen zum Beruf
Die weltweiten Warenströme sind grenzenlos und für den Laien unüberschaubar. Kaufleute im Groß- und Außenhandelsmanagement sind in allen Branchen der Wirtschaft bei Unternehmen des Handels oder der Industrie tätig.
Die Waren in unseren Geschäften kommen aus der ganzen Welt. Kaufleute im Groß- und Außenhandelsmanagement sind Experten für die nötigen wirtschaftlichen Details wie kostengünstige Lagerhaltung und den reibungslosen Warenfluss zwischen Hersteller und Händler. In der dreijährigen Ausbildung lernen sie, wie Waren in verschiedenen Branchen gekauft und an Industrie, Handel und Handwerk weiterverkauft werden.
Während die Kaufleute für in der Fachrichtung Großhandel für den inländischen Markt arbeiten, ist man in der Fachrichtung Außenhandel international tätig. Innerhalb der dualen Ausbildung erfolgt im dritten Ausbildungsjahr eine Spezialisierung in eine der beiden Fachrichtungen.
Kaufleute im Groß- und Außenhandelsmanagent verkaufen Waren sowie Service- und Kundendienstleistungen, kalkulieren Verkaufspreise, sichern Qualitätsstandards, beobachten den Markt und beurteilen die Absatzchancen. Sie ermitteln Bezugsquellen, bewerten Angebote und kaufen Waren ein. Dabei setzen sie Warenkenntnisse ein, planen und führen Einkaufsgespräche, informieren und beraten Kunden, bearbeiten Reklamationen, erarbeiten Marketingmaßnahmen und setzen sie um. Außerdem bearbeiten sie Kundenaufträge und Zahlungsvorgänge, beurteilen Kreditrisiken und werten Kennziffern und Statistiken für die Erfolgskontrolle aus.
Vor allem in der Fachrichtung Außenhandel müssen die Kaufleute auch Devisenkalkulationen durchführen, mitunter unter Einbeziehung von Devisentermingeschäften. Sie müssen die Außenwirtschafts- und Zollrechtsbestimmungen und internationale Handelsklauseln kennen und anwenden. Zudem schließen Sie internationale Transportverträge und wickeln Dokumentengeschäfte ab. Hier ist die sichere Kommunikation in einer Fremdsprache unerlässlich.
Ihr gewöhnlicher Arbeitsbereich sind Büro- und Verkaufsräume, mitunter sind sie aber auch im Außendienst tätig. Kommunikative Organisationstalente sind gefragt, denn intensive Kontakte zu Kunden und Geschäftspartnern spielen bereits am Anfang der Ausbildung eine große Rolle. In den Büros sind vielfältige Arbeiten zu erledigen, bei denen ein hohes Maß an Konzentration erforderlich ist.
Interessierte Bewerber sollten eine Neigung zu kaufmännischem Denken und kundenorientierter Tätigkeit mitbringen. Wichtig für diesen Beruf sind Fremdsprachenkenntnisse und kaufmännisches Talent. Da Aufgaben häufig im Team geplant werden, ist es von Vorteil, wenn die Bewerberinnen und Bewerber freundlich und aufgeschlossen sind. Oftmals erfolgt der Einsatz auch im Zwei-Schicht-Betrieb.
Die späteren Einsatzgebiete sind vielfältig. Das Spektrum reicht von Material- und Lagerwirtschaft bis hin zu Vertrieb und Marketing. Wer nach der Lehre beruflich vorankommen will und eine leitende Position anstrebt, kann beispielsweise einen Lehrgang zum Betriebswirt oder zum Fachwirt absolvieren.
Informationen zur Neuordnung des Berufes
Der Beruf “Kaufmann/-frau für Groß- und Außenhandelsmanagenent” wurde zum 1. August 2020 erlassen und tritt damit die Nachfolge des bisherigen Berufes Kaufmann/-frau für Groß- und Außenhandel an.
Der neue Beruf akzentuiert noch stärker die übergeordnete Kompetenz des prozessorientierten Steuerns, Reflektierens und Optimierens entlang der Wertschöpfungskette im Groß- und Außenhandel und die Funktion genau dieses “Schnittstellenmanagements” schlägt sich folgerichtig nun auch in der neuen Berufsbezeichnung nieder.
Neu in den Beruf aufgenommen wurden die folgenden Berufsbildpositionen
- Elektronische Geschäftsprozesse (E-Business)
- Arbeitsorganisation projekt- und teamorientiert steuern
Zudem hat der Beruf eine neue Prüfungsform erhalten, die gestreckte Abschlussprüfung. Die bisherige Zwischenprüfung entfällt und wurde durch die Abschlussprüfrung Teil 1 ersetzt. Sie findet nach der Hälfte der Ausbildungszeit statt und fließt mit 25 Prozent in die Gesamtnote der Abschlussprüfung ein. Der Teil 2 der Abschlussprüfung wird demzufolge mit 75 Prozent gewichtet.
Eine weitere Änderung betrifft den mündlichen Teil der Abschlussprüfung. Beim fallbezogenen Fachgespräch haben die Betriebe künftig die Wahl zwischen der klassischen Variante oder der sogenannten Reportvariante.
Bei der „klassischen Variante“ stellt der Prüfungsausschuss zwei praxisbezogene Aufgaben zur Verfügung, aus denen sich der Azubi eine zur Beantwortung auswählt. In der „Reportvariante“ stellt das Unternehmen hingegen zwei praxisbezogene Fachaufgaben zur Verfügung, die der Azubi lösen muss. Im späteren Fachgespräch greift dann der Prüfungsausschuss auf eine dieser Aufgaben zurück.