IHK-Position

Duales Studium

Das duale Studium verzahnt Theorie und Praxis und stellt damit eine attraktive Alternative zum klassischen Studium oder zur reinen Ausbildung dar. Entscheidend für den Erfolg ist ein angemessenes Qualitätsniveau.
Ausbildung versus Studium, Werkbank versus Hörsaal – wer die Schule abschließt, hat die Qual der Wahl. Nicht selten fällt die am Ende auf die Hochschulbildung, wurde diese doch über Jahre hinweg als Karriere-Garant propagiert. Die Ausbildungsbetriebe kämpfen indes mit den Folgen des anhaltenden Trends zur Akademisierung und demografischen Wandels: Inzwischen kann nur noch jedes vierte Unternehmen im IHK-Bezirk alle seine Ausbildungsplätze besetzen. Aber auch mancher Studierender hadert mit dem gewählten – theorielastigeren – Bildungsweg, wenn die eigenen Erwartungen nicht erfüllt werden.

Vor diesem Hintergrund kann das duale Studium einen attraktiven Mittelweg darstellen. Für die Schüler, weil das Modell Hochschulbildung und praxisnahe Qualifikationen miteinander verbindet und die geknüpften Kontakte den Berufseinstieg erleichtern können. Für die Unternehmen, weil sie potenziellen Mitarbeitern einen akademischen Bildungsweg bieten und diese frühzeitig an ihren Betrieb binden können. Für die regionale Wirtschaft, weil sie arbeitsmarktnah qualifizierte Studienabsolventen benötigt, die die betriebliche Zukunft mitgestalten.
Ein Potenzial, das in den letzten Jahren zunehmend erkannt wurde: Mehr als 1.700 duale Studiengänge, rund 57.000 kooperierende Betriebe beziehungsweise Standorte sowie über 120.000 dual Studierende verzeichnete die Datenbank „AusbildungPlus“ des Bundesinstituts für Berufsbildung zum Stichtag 28. Februar 2022. Das sind rund dreimal so viel wie 2004. Entscheidend für den Erfolg der dualen Ausbildung sind allerdings deren Qualitätsstandards. Praxisphasen sind nicht nur ein vorgegebener Bestandteil des dualen Studiums, sondern stellen eine möglichst arbeitsmarktrelevante Qualifizierung angehender Fachkräfte sicher. Die IHK setzt sich daher für gewisse Mindestanforderungen für ein gleichbleibendes Qualitätsniveau bei der Realisierung der Praxisphasen ein.