Wunderline
DB Arriva im Einsatz in den Niederlanden
© Deutsche Bahn AG
Im Jahr 2011 ist unter dem Namen "Wunderline" ein Projekt gestartet, um die Bahnverbindung von Groningen über Leer und Oldenburg nach Bremen zu verbessern. In erster Linie ist damit eine konkrete Optimierung der 175 Kilometer langen Schieneninfrastruktur gemeint; große Teile der Infrastruktur sind veraltet, einzelne Streckenabschnitte nur eingleisig ausgebaut und die Signal- und Wechseltechnik nicht überall auf dem neuesten Stand. Auf diese Punkte konzentriert sich die Mehrzahl der geplanten Maßnahmen der Wunderline.
Darüber hinaus umfasst das Projekt aber auch eine Verkürzung der Reisezeiten und eine Verbesserung der regionalen Anbindung. In der letzten Ausbaustufe der Vorzugsalternative soll die Fahrt zwischen Groningen und Bremen nur noch etwas mehr als zwei Stunden dauern. Mit der schnellen Bahnverbindung werden der Norden der Niederlande und Norddeutschland besser miteinander verknüpft. Dies fördert den Handel, den Tourismus, den Arbeitsmarkt und die Bildung. In Groningen zeigt sich bereits heute, dass Bemühungen um verbesserte Anschlussmobilität, beispielsweise im Zubringerverkehr der Bahnhaltepunkte, Wachstumsraten an die 45 Prozent hervorbringen – jährlich! Unser Bezirk Ostfriesland und Papenburg wird im Einzelnen profitieren durch die Wiedereingliederung der Bahnhöfe Bunde und Ihrhove sowie perspektivisch Neermoor, die Verbesserung der so genannten Eckverbindung über Leer bei den Süd-Ost Verkehren, die Aufwertung vorhandener Bahnhaltepunkte und ein insgesamt breiteres Angebot im Schienenpersonenverkehr.
Damit das Projekt zeitnah Fahrt aufnehmen kann, ist nun die deutsche Politik gefragt, den bisherigen Aussagen im Koalitionsvertrag Taten folgen zu lassen. Die Niederländer haben bereits im Jahr 2013 rund 100 Millionen Euro für das Projekt bewilligt - Geld, das allerdings nur noch bis Ende 2018 zugesichert ist. Aus diesem Grund drückt die IHK-Vollversammlung nun mit einer Resolution zum Projekt Wunderline aufs Tempo. In dem einstimmigen Beschluss fordert die regionale Wirtschaft, die bisherigen Absichtserklärungen etwa aus dem Koalitionsvertrag der niedersächsischen Landesregierung konkret anzugehen und finanziell zu untermauern. „Die Wunderline könnte eines der wichtigsten Verkehrsprojekte der vergangenen 50 Jahre werden. Aber wir müssen es jetzt angehen“, so IHK-Präsident Dr. Bernhard Brons.