Der Konflikt
Umweltverbände lehnen die geplante Maßnahme in der Außenems aufgrund schwerwiegender Umweltrisiken kategorisch ab. Sie argumentieren, dass der „geringe Bedarf für die Schifffahrt“ nicht das Risiko für potenziell vorstellbare Umweltschäden rechtfertige. Der Sauerstoffgehalt in der Außenems sinke mehrere Monate im Jahr so tief, dass auf einer Strecke von mehr als 30 Kilometern keine Fische mehr in der Unterems leben könnten, behaupten die Sprecher der Umweltverbände.
Vertreter der Hafenwirtschaft und der IHK betonen, die hohe wirtschaftliche Bedeutung des Flusses für die Region und weisen ausdrücklich darauf hin, dass nicht die gesamte Außenems um einen Meter vertieft wird, sondern nur einige neuralgische Stellen an die bereits vorhandene Tiefe angepasst werden müssen. Bei dieser Anpassung geht es abschließend nicht nur um wenige Schiffe, die die Häfen anlaufen können, sondern um die generelle Wettbewerbsfähigkeit der Häfen in der Region im Vergleich mit beispielsweise Eemshaven oder Bremerhaven - und damit langfristig auch um tausende Arbeitsplätze.
Der Europäische Gerichtshof hat 2010 festgestellt, dass es durch Eingriffe in und an Flussläufen keine weiteren Verschlechterungen der Wasserqualitäten dieser Flüsse geben darf. Derzeit wird geprüft welche Umweltauswirkungen bei der geplanten Maßnahme tatsächlich für die Ems zu befürchten wären.