Jahrespressegespräch
IHK verzeichnet Rückgang bei Ausbildungsverträgen
IHK-Präsident Theo Eilers sprach beim IHK-Jahrespressegespräch von alarmierenden Zahlen.
Minus von rund 8 Prozent
Die Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg (IHK) hat im Jahr 2024 einen Rückgang bei neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen registriert. Mit insgesamt 1803 neu eingetragenen Verträgen in der Region entspricht dies einem Minus von 159 Verträgen (-8,1 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr. „Die Zahlen sind alarmierend und zeigen, wie wichtig es ist, die duale Ausbildung weiter zu stärken und junge Menschen für eine berufliche Zukunft in unserer Region zu begeistern“, sagte IHK-Präsident Theo Eilers beim alljährlichen Jahrespressegespräch im Rummel des Ostfriesischen Landesmuseums Emden.
Besonders stark betroffen sind die Bereiche Metall- und Elektrotechnik, Hotellerie und Gastronomie sowie Verkehr und Transport. Insgesamt bleibt in der Region nach Angaben der IHK jeder dritte Ausbildungsplatz unbesetzt. Als Gründe nennt die Kammer den demografischen Wandel und sogenannte Passungsprobleme, über die zwei Drittel der Ausbildungsbetriebe in einer Umfrage aus dem Frühjahr 2024 berichteten.
Ausbildungsqualität weiterhin hoch
Trotz des Rückgangs bei den Neuverträgen zeigt sich die hohe Qualität der Ausbildung in der Region. Im Prüfungsjahr 2023/2024 haben insgesamt 1896 Auszubildende ihre Abschlussprüfung abgelegt. Davon erreichten 105 Auszubildende die Traumnote „sehr gut“, 12 mehr als im Vorjahr. Zehn von ihnen wurden sogar im Rahmen der Landesbestenehrung in Stade für ihre herausragenden Leistungen ausgezeichnet.
Für ihr besonderes Engagement in der dualen Ausbildung zeichnete die IHK im Jahr 2024 zwei Ausbildungsbetriebe mit dem Gütesiegel „TOP Ausbildung“ aus. Zusätzlich wurden fünf Unternehmen rezertifiziert und dürfen das Siegel für weitere drei Jahre tragen.
Im Rahmen des Projekts „Valikom Transfer“ hat die IHK seit Projektbeginn insgesamt 197 Verfahren durchgeführt und zählt damit zu den erfolgreichsten unter den 17 teilnehmenden IHKs in Deutschland. Ab 2025 wird das Verfahren in eine Regelaufgabe überführt, um Menschen ohne formale Berufsausbildung die Möglichkeit zu geben, ihre berufliche Handlungsfähigkeit zertifizieren zu lassen.
Berufliche Bildung als Rückgrat der regionalen Wirtschaft
„Die duale Ausbildung bleibt die wichtigste Grundlage, um Fachkräfte für die Wirtschaft zu sichern. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, ihre Bedeutung weiter zu stärken und neue Zielgruppen anzusprechen“, erklärt Max-Martin Deinhard, Hauptgeschäftsführer der IHK für Ostfriesland und Papenburg.
Diese Pressenotiz wurde am 07. Februar 2025 veröffentlicht.