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IHK wirbt für Imagewandel und intensivere Berufsorientierung
Zum traditionellen Ausbildungsstart bleiben zahlreiche Ausbildungsplätze unbesetzt.
Die Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg (IHK) hat zum Stichtag 31. Juli 2024 insgesamt 1.289 neu eingetragene Ausbildungsverhältnisse in der Region registriert. „Das leichte Plus von 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist ein positives Signal, darf allerdings kein falsches Bild zeichnen. Auch in diesem Jahr werden zahlreiche Lehrstellen in Ostfriesland und Papenburg zum traditionellen Ausbildungsstart am 01. August unbesetzt bleiben“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Max-Martin Deinhard.
Lage auf dem Ausbildungsmarkt verschärft sich
In den vergangenen zehn Jahren hat die IHK einen drastischen Rückgang bei den Ausbildungsverträgen registriert. „Die duale Ausbildung ist ein wichtiges Instrument gegen den Fachkräftemangel – und damit das Fundament von Wachstum und Wohlstand in unserer Region. Die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen ist noch immer hoch, doch der demografische Wandel sowie der anhaltende Trend zur Akademisierung verschärfen zunehmend die Lage auf dem Ausbildungsmarkt“, so Deinhard weiter.
Ausbildung bietet hervorragende Karriereperspektiven
Um die berufliche Bildung zukunftsfähig aufzustellen, spricht sich die IHK für eine intensivere, flächendeckende Berufsorientierung an den allgemeinbildenden Schulen, insbesondere den Gymnasien, aus. Deinhard: „Die Schüler haben häufig keine konkrete Vorstellung von ihrer beruflichen Zukunft. Die hervorragenden Karriereperspektiven, die eine duale Ausbildung bietet, sind jungen Menschen, aber auch deren Eltern als wichtigsten Beratern im Berufswahlprozess, oftmals unbekannt.“ So kann mittels Aus- und Fortbildung ein Abschluss auf Bachelor- oder Masterniveau erzielt werden. Der Fortbildungsabschluss stellt folglich einen gleichwertigen Abschluss zu einem akademischen Abschluss dar.
Die dreijährige Berufspraxis ebnet zudem den Weg zum Studium ohne (Fach-)Abitur. „Anhand des Konzepts der offenen Hochschule wird deutlich, wie durchlässig das deutsche Bildungssystem ist. Auch deshalb wird es weltweit sehr geschätzt“, sagt Deinhard.
Die dreijährige Berufspraxis ebnet zudem den Weg zum Studium ohne (Fach-)Abitur. „Anhand des Konzepts der offenen Hochschule wird deutlich, wie durchlässig das deutsche Bildungssystem ist. Auch deshalb wird es weltweit sehr geschätzt“, sagt Deinhard.
Deutlich weniger Verträge im Bereich Verkehr/Transport registriert
Zum 31. Juli 2024 hat die IHK verglichen mit dem Vorjahreszeitraum vor allem in den Bereichen Verkehr/Transport (- 30,9 Prozent bzw. -25 Verträge), Elektrotechnik (-7,7 Prozent bzw. -14 Verträge) sowie Banken (-16,2 Prozent bzw. -11 Verträge) einen deutlichen Rückgang bei den neu eingetragenen Ausbildungsverhältnissen verzeichnet. Eine positive Entwicklung zeichnet sich dagegen insbesondere in den Bereichen Handel (14,9 Prozent bzw. 39 Verträge), sonstige Berufe (9,5 Prozent bzw. 19 Verträge) sowie Hotel/Gaststätten (12,5 Prozent bzw. 18 Verträge) ab.
Unterschiede zwischen den Landkreisen und Städten
In der Stadt Emden zeigt sich der kaufmännische Bereich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stabil, in den technisch-gewerblichen Berufen ist die Anzahl der neu eingetragenen Ausbildungsverhältnisse zum 31. Juli stark rückläufig. Dagegen konnte in der Stadt Papenburg sowohl im gewerblich-technischen als auch im kaufmännischen Bereich ein leichter Zuwachs verzeichnet werden. Im Landkreis Aurich hat die IHK einen leichten Rückgang bei den gewerblich-technischen sowie ein Plus bei den kaufmännischen Berufen registriert. Im Landkreis Leer ist die Zahl der neu abgeschlossenen Verträge insbesondere im gewerblich-technischen Bereich angestiegen. Im Landkreis Wittmund wurden bisher sowohl im gewerblich-technischen als auch im kaufmännischen Bereich weniger Verträge als im Vorjahreszeitraum geschlossen.
Jetzt #könnenlernen!
„Wer jetzt noch kurzentschlossen einen Ausbildungsplatz sucht, der findet in allen Branchen noch freie Plätze. Eine Ausbildung kann jederzeit aufgenommen werden, der Beginn ist nicht an den 01. August oder 01. September gebunden“, so Deinhard abschließend. Im Rahmen der bundesweiten Kampagne „Ausbildung macht mehr aus uns – Jetzt #könnenlernen“ lädt die IHK-Organisation Jugendliche dazu ein, in das Lebensgefühl Ausbildung einzutauchen. Zudem bringt die IHK Betriebe und potenzielle Bewerber regelmäßig im Rahmen von Azubi-Matchings und anderen Veranstaltungen zusammen. Die nächste Gelegenheit bietet sich am 02. Oktober bei der Ausbildungsmesse in der Nordseehalle in Emden.