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Chancen vor Ort nutzen: IHK-Delegation besucht die Ukraine

Starkes Signal in unsicheren Zeiten: Eine Delegation der Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg (IHK) hat Ende Juni 2024 die Städte Lwiw und Iwano-Frankiwsk in der Ukraine besucht. „Mit unserer Reise möchten wir ein Zeichen setzen, dass wir gemeinsam mit unseren ukrainischen Partnern den Blick in die Zukunft richten wollen“, sagte IHK-Präsident Theo Eilers.
Hintergrund der Reise ist die Partnerschaft der IHK für Ostfriesland und Papenburg mit der Handelskammer Iwano-Frankiwsk, die im November letzten Jahres offiziell unterzeichnet worden war. Im Rahmen der Delega-tionsreise standen entsprechend wirtschaftliche Gespräche im Fokus. Beim direkten Austausch vor Ort konnten die Teilnehmer Kontakte knüpfen und mehr über die konkreten Möglichkeiten erfahren, die der Wiederaufbau in der Westukraine insbesondere auch den Unternehmen im IHK-Bezirk bietet. Starke Anknüpfungspunkte sieht Eilers dabei unter anderem im Bereich der Erneuerbaren Energien.
Ein Eindruck, der sich im Gespräch mit Zakhidnadraservis in Lwiw bestätigte. Die größte Unternehmensgruppe in der Westukraine setzt auch unter den gegenwärtigen Bedingungen Windparkprojekte um und leistet dadurch einen Beitrag zur Energiesicherheit des Landes. Welches Potential die ukrainische Wirtschaft bietet, verdeutlichte auch der Besuch der IHK-Delegation bei BK Blago, einem der bekanntesten Entwickler und Bauträger in der Karpatenregion. Geschäftsführer Roman Korzhak sieht unter anderem in der Nachfrage nach Wohnraum im Westen der Ukraine echte Chancen für das Engagement deutscher Bauunternehmen und -zulieferer. Der Bedarf wachse zudem durch den Zuzug von mehr als 80 Unternehmen aus der Ostukraine, die sich seit Beginn des russischen Angriffskrieges in Iwano-Frankiwsk angesiedelt hätten.   
Wie wichtig Partnerschaft in Krisenzeiten ist und welche Chancen sich bieten, erfuhr die IHK-Delegation auch bei einem Austausch mit weiteren Unternehmen aus dem Bausektor, der Agrarwirtschaft, dem Metallbau und der IT-Industrie in der Handelskammer Iwano-Frankiwsk. „Wer aktiv werden will, darf nicht bloß auf den großen Wiederaufbau nach dem Ende des Krieges spekulieren, sondern muss jetzt die Fäden knüpfen“, so Eilers.
„Die Wirtschaft in der Ukraine entwickelt sich trotz des Krieges positiv und bietet ungeachtet aller Herausforderungen große Chancen für beide Seiten“, fasst IHK-Hauptgeschäftsführer Max-Martin Deinhard die Eindrücke der Reise zusammen. Diese Grundlagen für eine dauerhafte Partnerschaft gelte es nun zu nutzen. Dabei gehe es nicht nur um wirtschaftliche Beziehungen, sondern auch um den Erfahrungsaustausch – etwa bei der Digitalisierung, die in der Ukraine fortgeschrittener sei als in Deutschland, so Deinhard.