Jahrespressegespräch
Energiekrise bleibt Herausforderung
Der Aufschwung der Windenergie kommt nur bedingt an. Zu diesem Ergebnis kommt die Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg (IHK) in ihrem Pressegespräch.
Nettozuwachs von 17,2 Megawatt verzeichnet
Die Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg zieht eine gemischte Bilanz zum Ausbau der Windenergie in der Region. „Im Jahr 2024 wurden in unserem Bezirk 14 Windenergieanlagen sowie zwei Kleinwindenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 58,9 Megawatt installiert. Nach dem Abbau von 16 Altanlagen mit 41,7 Megawatt verbleibt ein Nettozuwachs von 17,2 Megawatt – mehr als dreimal so viel wie im Vorjahr“, erklärte IHK-Präsident Theo Eilers bei der Jahrespressekonferenz in Emden.
Flächenziele erreicht
Niedersachsenweit wurden im gleichen Zeitraum über 697 Megawatt an Windleistung zugebaut, was netto einem Plus von 414 Megawatt entspricht. Der IHK-Bezirk konnte daran mit gut vier Prozent teilhaben, während der Anteil im Vorjahr nur ein Prozent betrug. Besonders positiv bewertet die IHK, dass die Landkreise Aurich und Wittmund zu den ersten Regionen in Niedersachsen gehören, die die Flächenziele des neuen Windenergiegesetzes (NWindG) erfüllen.
„Die Genehmigungsdynamik ist erfreulich“, betonte Eilers. Mit 2.220 Megawatt genehmigter Leistung im Jahr 2024 hat sich die Nennleistung in Niedersachsen im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Dennoch sei es wichtig, das aktuelle Tempo nicht nur zu halten, sondern weiter zu steigern. Die durchschnittliche Dauer eines Genehmigungsverfahrens von 17 Monaten sei zwar bereits deutlich gesunken, biete aber weiterhin Raum für Verbesserungen.
Versorgungssicherheit, stabile Rahmenbedingungen und bezahlbare Strompreise essenziell
Eilers warnte jedoch vor vorschnellen Maßnahmen in der Energiepolitik. „Bevor wir bestehende Energieträger abschalten, muss sichergestellt sein, dass neue Technologien zuverlässig funktionieren“, so der IHK-Präsident. Versorgungssicherheit, stabile Rahmenbedingungen und bezahlbare Strompreise seien essenziell für die wirtschaftliche Entwicklung der Region.
Das Investitionsklima bleibt laut Eilers angespannt. Viele Unternehmen hielten sich mit neuen Projekten zurück oder verlagerten ihre Investitionen ins Ausland. „Energiepolitik ist Wirtschaftspolitik“, betonte Eilers abschließend und forderte mehr Planbarkeit sowie entschlossenere Schritte zur Stärkung der Wirtschaft.
Diese Pressenotiz wurde am 07. Februar 2025 veröffentlicht.