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Die IHK zur VW-Krise

Die Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg steht fest an der Seite des VW-Werks in Emden. „Das VW-Werk in Emden ist das wirtschaftliche Herz der Region und ein bedeutender Motor für Innovation und Fortschritt“, sagt IHK-Präsident Theo Eilers. Mit rund 8.000 Beschäftigten und zahlreichen Zulieferern sichere es nicht nur tausende Arbeitsplätze, sondern auch den Wohlstand vor Ort. Jährlich werden hier rund 180.000 Fahrzeuge produziert, was die enorme Bedeutung des Werks für den nationalen und internationalen Automobilmarkt unterstreicht. Eilers: „Die Innovationskraft, die im Zuge der Transformation zur E-Mobilität entwickelt wurde, ist ein Vorbild für die gesamte Branche. Das Werk steht nicht nur für wirtschaftliche Stärke, sondern auch für den erfolgreichen Wandel hin zu nachhaltigen Technologien – eine entscheidende Rolle für die Zukunft der gesamten Region. Wir als IHK stehen in diesen unsicheren Zeiten voll hinter „unserem“ Werk in Emden aber auch hinter dem Konzern. Die Politik ist jetzt gefordert, die nötigen Rahmenbedingungen zur Lösung der Krise zu schaffen.“

Prämie für E-Mobilität

Mit Blick auf den stockenden Absatz von E-Automobilen hat die IHK eine klare Ansage an die Politik: „Die Transformation hin zur E-Mobilität war richtig und wichtig, doch jetzt müssen die politischen Rahmenbedingungen stimmen. Es darf nicht sein, dass die Politik nachhaltige Ziele vorgibt, ohne die nötigen finanziellen Mittel bereitzustellen. Wir fordern daher die Wiedereinführung einer Prämie als Kaufanreiz für E-Autos.“

Schutz für deutsche E-Mobilität

„Für das VW-Werk in Emden ist die Lage besorgniserregend. Chinesische Hersteller profitieren offenbar von massiver staatlicher Unterstützung und können ihre E-Autos deutlich günstiger anbieten. Die Bundesregierung muss jetzt reagieren und gezielt den Absatz deutscher E-Automobile mit einer Prämie fördern, um Wettbewerbsnachteile auszugleichen.“

Rahmenbedingungen verbessern

Insgesamt kritisiert IHK-Präsident Theo Eilers die unzureichenden politischen Rahmen für den Automobilbau, aber auch für das gesamte verarbeitende Gewerbe: „Die Situation im VW-Werk in Emden zeigt die Folgen einer überhasteten Energiewende und einer Politik ohne Augenmaß. Zwar war es richtig, die Energiewende anzugehen, doch wir haben immer wieder gewarnt, dass unsere Industrie dabei Schritt halten muss. Die aktuelle Krise bei Volkswagen – wie auch in vielen mittelständischen Betrieben – ist hausgemacht: Zu hohe Energiekosten, überbordende Bürokratie und aktionistische Entscheidungen aus Berlin belasten unsere Wirtschaft. Volkswagen ist nur das prominenteste Beispiel einer verfehlten Politik, die langfristig zu einer Schrumpfung der Industrie führen wird.“
Eilers betont, dass in diesen Zeiten alle zusammenstehen müssten: Wirtschaft, Politik und Verwaltung. „Ministerpräsident Weil hat bereits angekündigt, sich dafür stark zu machen, dass keines der Werke in Niedersachsen geschlossen wird. Wir nehmen ihn da beim Wort und sind bereit, ihn vor allem mit Blick auf das Emder Werk mit allen Kräften zu unterstützen. Wir laden ihn in diesem Rahmen herzlich zu einem Gespräch nach Emden ein.“
In einem Appell fordert Eilers von der Politik einen Kurswechsel: „Wir fordern die Politik auf, endlich umzusteuern! Die Energiewende darf nicht zulasten unserer Industrie gehen. Es braucht realistische Rahmenbedingungen, die unsere Unternehmen entlasten und ihnen die nötige Planungssicherheit geben: Senken Sie die Energiekosten, reduzieren Sie die Bürokratie und handeln Sie mit Weitsicht statt Aktionismus. Die Zukunft des VW-Werks in Emden und der gesamten deutschen Wirtschaft steht auf dem Spiel.“