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Eilers: „Der Werft eng verbunden“

Die IHK steht hinter dem Standort.
Mit deutlichen Worten hat sich die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg (IHK) für den Erhalt der Meyer Werft an ihrem Standort in Papenburg ausgesprochen: „Die Meyer Werft ist weltweit erfolgreich und oft ein Marktführer in ihrer Branche. Der Werft und ihren Beschäftigten sehen wir uns solidarisch und eng verbunden. Wir unterstützen die Meyer Werft dabei, den Standort Papenburg und seine Wettbewerbsfähigkeit zu stärken“, sagte IHK-Präsident Theo Eilers in der Sitzung der Vollversammlung am 18. Juni in der Alten Werft in Papenburg.
Der „Chief-Operating Officer” der Meyer Werft, Jörg Heidelberg, gab einen kurzen Überblick über die Situation des Unternehmens. Schiffbau und Schifffahrt haben sich in den vergangenen Jahren verändert. Auch die Corona-Pandemie und Ukraine-Krise wirken bis heute auf die Branche. Ebenfalls schwierig seien verzerrte Marktbedingungen in Europa mit Staatsunternehmen als Wettbewerber. Es gelte nun, die Weichen dafür zu stellen, dass die Meyer Werft spätestens bis Ende 2027 mit einer angemessenen Eigenkapitalausstattung ein ausreichendes Ergebnis erwirtschaften kann und im internationalen Wettbewerb besteht. Auch die Politik ist eng eingebunden und steht an der Seite der Werft.

Konjunktur

Nicht nur die Meyer Werft befindet sich zurzeit in unruhigem Fahrwasser, auch mit Blick auf die bundesweite Konjunktur zieht der IHK-Präsident eine ernüchternde Bilanz: Nur 0,2 Prozent Wachstum vermeldet das Statistische Bundesamt für das I. Quartal im Jahr 2024. „In Deutschland stagniert die Wirtschaft“, fasste Eilers das Ergebnis zusammen.
Zumindest etwas besser steht die Wirtschaft auf regionaler Ebene da: „Im ersten Quartal hat sich die Lage nach unseren Erhebungen leicht gebessert. Allerdings stellen viele Betriebe notwendige Investitionen aufgrund der aktuell unsicheren politischen Situation zurück“, so der IHK-Präsident.

IHK-Tag

IHK-Hauptgeschäftsführer Max-Martin Deinhard berichtete über den ersten IHK-Tag in Berlin. Unter dem Motto „Gemeinsam Fachkräfte sichern“ trafen sich mehr als 1000 Unternehmer aus ganz Deutschland und diskutierten mit den politischen Spitzen der Bundespolitik über Chancen, Perspektiven und Herausforderungen der Fachkräftesicherung in der Wirtschaft. Ehrengäste waren Bundeskanzler Olaf Scholz sowie die Bundesminister Hubertus Heil und Robert Habeck. Auch eine Delegation aus Ostfriesland ist zu der Veranstaltung nach Berlin gereist. „Mit der Veranstaltung konnten wir die große Bedeutung der Fachkräftesicherung für die politischen Spitzen in Berlin sichtbar machen“, so Deinhard. Die Fachkräftesicherung wird auch im IHK-Bezirk zu einer immer größeren Herausforderung. „Nur noch jeder dritte Betrieb kann alle seine Ausbildungsplätze besetzen“, so Deinhard. Mit ihrer Ausbildungsmesse, Azubi-Speeddatings, Berufsorientierung in Schulen und anderen Aktionen wirbt die IHK bereits seit Jahren für die duale Ausbildung. Aktuell zählt sie 4917 eingetragene Ausbildungsverhältnisse.

Folgen der EU-Wahl

Auch die EU-Wahl war Thema bei der IHK-Vollversammlung. IHK-Präsident Theo Eilers sieht grundsätzlichen Reformbedarf in der EU: „Europa kann ein starker Motor unserer Wirtschaft sein. Dank der EU-Struktur- und Investitionsfonds fließen erhebliche Mittel auch in unseren IHK-Bezirk. Es gibt aber auch Strukturen, die dringend reformiert werden müssen. Neben dem Mehrheitswahlrecht, das neu strukturiert werden muss, sehe ich hier vor allem das „One in, One out“-Prinzip, das wir dringend angehen müssen.“
Die IHK werde sich in den kommenden Wochen mit den neugewählten EU-Abgeordneten über die drängenden Herausforderungen im IHK-Bezirk austauschen.