Trends der Ernährungswirtschaft

Wie in vielen anderen westlichen Ländern, sieht sich auch Deutschland mit einer Abnahme der Bevölkerung konfrontiert. Für Unternehmen der Ernährungswirtschaft bedeutet dies, dass Konsumgewohnheiten sich ändern und die generelle Nachfrage abnehmen wird.

Ältere Verbrauchergruppen werden an Marktanteilen gewinnen und für Lebensmittelunternehmen noch mehr an Bedeutung gewinnen, wenn es darum geht geeignete Produkte zu entwickeln.

Beispiel: Snacking-Produkte, wie Cherry-Tomaten in handlichen, kleinen Eimern vereinen bereits die oben genannten Charakteristika, obwohl Sie eher von jüngeren Konsumenten gekauft wird. Für Unternehmen der Lebensmittelindustrie bedeutet dies, mehr Umsatz durch Wertschöpfung anstatt durch Mengenwachstum.

2) Logistische Herausforderungen

Kunden wollen so bequem wie möglich und am liebsten rund um die Uhr bestellen. Das gilt nicht nur für Bücher, Fernseher oder Kleidung, sondern immer mehr auch für Lebensmittel. In den USA und in Großbritannien bietet Amazon mit Amazon Fresh die Möglichkeit Lebensmittel an die Haustür zu liefern, mit einer Sortimentsauswahl von bis zu 130.000 Lebensmitteln. Auch deutsche Lebensmittelhändler wie REWE haben bereits angefangen in deutschen Ballungszentren Lebensmittel auszuliefern, jedoch mit einem deutlich kleineren Sortiment. Same-Day-Delivery für frische Lebensmittel wird die neue Herausforderung: morgens bestellen und mittags Ware bekommen. Es gilt eine zuverlässige und flächendeckende Lieferinfrastruktur aufzubauen, die in dieser Form noch nicht vorhanden ist. Hier muss echte Pionierarbeit geleistet werden.

3) Functionality & Freshness & Sustainability

Für immer mehr Konsumenten ist es wichtig, dass Ihr Essen zu ihrer Gesundheit beiträgt. Functional Food, also Lebensmittel mit zusätzlichen Inhaltsstoffen anzureichern, die positive Effekte auf die Gesundheit des Konsumenten erzielen sollen, ist schon seit einigen Jahren ein Trend. Daher spielt auch die Frische der Lebensmittel eine wichtige Rolle. Während Wochenmärkte früher eher von älteren Damen besucht wurden, werden sie gerade nun auch bei jüngeren Konsumenten immer beliebter. Wochenmärkte vereinen mehrere positive Aspekte: sie versorgen uns mit erntefrischer Ware, die zudem noch aus der Region stammt. In Anbetracht knapper Ressourcen fordern Verbraucher von ihrem Essen immer öfter, dass nachhaltig angebaut wurde, die Bauern & Produzent entlang der Lieferkette gerecht entlohnt wurden. Denn bei vielen Verbrauchern isst das Gewissen immer öfter mit.

4) Erschließung neuer Märkte

Die Erschließung neuer Märkte in aufstrebenden Volkswirtschaften in Asien und Afrika ist auch für deutsche Lebensmittelhändler interessant. Angesichts sinkender bzw. stagnierender Nachfragen im Inland bieten aufstrebende Emerging Markets eine interessente Möglichkeit. Metro ist bereits seit längerem in China, Aldi Süd wird mit einem Online-Shop den Markteintritt wagen. Emerging Markets bieten noch immer ein großes Potenzial, gerade für westliche Lebensmittelhändler, das westliche Produkte oft als Status-Symbol für Wohlstand gelten. Und der Bedarf an sicheren und gesunden Lebensmitteln wächst proportional mit dem Anstieg des Wohlstands in diesen Ländern.