Streckenausbau Lünen-Münster
IHK zu Dortmund zum Planungsstart des Streckenausbaus Lünen-Münster
Mit gemischten Gefühlen blickt die IHK zu Dortmund auf die am 3. Dezember in Düsseldorf unterzeichnete Vereinbarung zur Aufnahme von Planungen für den wichtigen zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke zwischen Münster und Lünen.
„Natürlich freuen wir uns, dass der unermüdliche Einsatz der Allianz aus Kommunen, den Abgeordneten aus der Region sowie der IHKs Münster und Dortmund Erfolge zeigt und die Verantwortlichen von Bund, Land und Bahn dieses so wichtige Infrastrukturprojekt vorantreiben. Deshalb ist es ein gutes Zeichen für die Region, wenn jetzt mit der Planungsphase 1 ein klares Zeichen für den Ausbau gesetzt wird. Trotzdem hätten wir uns gewünscht, dass mehr Sicherheit für Wirtschaft und Pendler geschaffen wird, indem sofort auch die weiteren Planungsphasen verbindlich vereinbart worden wären. Das würde nicht nur die Sicherheit, sondern auch die Planungsgeschwindigkeit erhöhen“, erläutert Dortmunds IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber.
Schreiber erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass auf der Regionalkonferenz zum Deutschlandtakt für NRW im August 2023 in Münster eine Rahmenvereinbarung für den zweigleisigen Ausbau geschlossen wurde, die aufgrund der bundesweiten Bedeutung eine schnellstmögliche Realisierung vorsah. Schreiber weiter: „Es geht voran, nur noch nicht im gewünschten Tempo. Aufgrund der langen Zeithorizonte beim Infrastrukturausbau fühlt sich der Fortschritt manchmal wie Stillstand an.“ Der IHK-Hauptgeschäftsführer zeigte sich aber auch optimistisch. So habe nicht zuletzt die Schienenkonferenz des Verkehrsverbandes Westfalen am 11. November auf dem Güterbahnhof Hamm gezeigt, dass trotz aller Kritik an der aktuellen Qualität des Schienenverkehrs vor allem die Ausbauplanung des Deutschland-Taktes „sehr gut geeignet ist, den Nah-, den Fern- und auch den Güterverkehr in Westfalen ohne Engpässe aufzunehmen“.
Die eingleisige Strecke zwischen Lünen, Werne an der Lippe und Münster ist ein gutes Beispiel, wie die Konkurrenz zwischen Fern- und Nahverkehr beide Angebote aktuell ausbremst. Der zweigleisige Ausbau der Strecke gilt als Voraussetzung für die Einführung des Deutschlandtakts mit dem Ziel, die Verspätungsanfälligkeit der Bahn zu minimieren. Zudem ist er notwendig, um zusätzliche Angebote sowohl im Fern- als auch im Regionalverkehr, etwa durch die S-Bahn Münsterland und den Rhein-Ruhr-Express, umsetzen zu können. Die Strecke ist zudem ein wichtiges Teilstück der Nord-West-Schienenmagistrale von NRW über Münster, Bremen und Hamburg nach Schleswig-Holstein und damit von großer bundesweiter Bedeutung.
4. Dezember 2024