Stellv. IHK-Hauptgeschäftsführer Wulf-Christian Ehrich

IHK zur Gewerbesteuererhöhung in Unna

Vor dem Hintergrund der angespannten Haushaltslage der Stadt Unna und der Diskussion um eine mögliche Anhebung der Gewerbesteuer äußert sich der stellv. IHK-Hauptgeschäftsführer Wulf-Christian Ehrich.
„Ich warne davor, den falschen Hebel anzusetzen, um Haushaltslöcher zu stopfen. Unsere aktuelle Konjunkturumfrage hat es deutlich gezeigt, die Zeichen stehen auf Rezession. Jedes fünfte Unternehmen bewertet seine aktuelle Geschäftslage als schlecht. Die Erwartungen der Unternehmen für die kommenden Monate sind sehr gedämpft, die Bereitschaft zu Investitionen ist stark abgekühlt. Zu diesem Zeitpunkt über eine Anhebung der Gewerbesteuer zu diskutieren, ist ein falsches Signal und schafft zusätzliche Verunsicherung“, sagt Ehrich.
Die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen sind aus Sicht der Unternehmen bereits heute das größte Geschäftsrisiko. Durch überbordende Bürokratie, fehlende Wachstumsimpulse, hohe Unternehmenssteuern und nicht zuletzt die stark gestiegenen Energiekosten bewegen sich die IHK-Mitgliedsunternehmen in Unna ohnehin schon in einem schwierigen Umfeld.
„Um die Abwärtsspirale zu durchbrechen, brauchen etablierte Unternehmen und Existenzgründer jetzt erst recht attraktive Standortbedingungen und stärkere Planungssicherheit, aber bestimmt keine Steuererhöhungen“, betont Ehrich.
„Unna liegt mit einem Hebesatz von 481 Prozent bereits heute über dem Durchschnitt in der IHK-Region (474). Mit den geplanten 595 Prozent würde Unna zu den bundesweiten Spitzenreitern in dieser Kategorie zählen“, macht Ehrich deutlich. „Unna könnte im Wettbewerb der Standorte noch weiter zurückfallen.“
16. Februar 2024