Blickpunkt Ausbildung

Die duale Ausbildung: Ein Erfolgsmodell

Die Ausbildung in Deutschland genießt international ein hohes Ansehen. Nicht zuletzt, weil sie gut geregelt ist. Die rechtlichen Rahmenbedingungen geben vor: Ausbilderinnen und Ausbilder sollen gleichzeitig maximal drei Auszubildende betreuen. Und dies aus guten Gründen.
VON DIRK VOHWINKEL
Es sind erfreuliche Zahlen: Nach dem pandemiebedingten Einbruch setzen die Unternehmen im Bezirk der Industrie- und Handelskammer zu Dortmund wieder stärker auf die Ausbildung junger Leute im eigenen Betrieb. Zum Jahresende 2023 waren 10.764 Ausbildungsverträge registriert. Und bis zum Stichtag 1. Juni wurden bereits 1.946 Ausbildungsverträge zur Eintragung eingereicht. Ein Plus von 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
All diese Unternehmen haben erkannt, dass die Ausbildung im eigenen Haus eine Investition in die Zukunft des Betriebs ist. Allerdings ist diese Investition langfristig ausgelegt. Das heißt: Eine Ausbildung setzt darauf, für die Zukunft Fachkräfte für den Betrieb zu gewinnen. Sie ist jedoch nicht geeignet, um einen akuten Bedarf an Fachkräften schnell abzudecken. Denn für eine qualitativ hochwertige und rechtssicher durchgeführte Ausbildung bedarf es Zeit und Ressourcen.
Besondere Verantwortung der Ausbilderinnen und Ausbilder
Den Ausbilderinnen und Ausbildern in den Unternehmen kommt hierbei eine besondere Verantwortung zu. Es ist daher notwendig, ihnen für diese wichtige und intensive Aufgabe auch die benötigte Zeit zur Verfügung zu stellen. Denn nur so sind sie in der Lage, den Auszubildenden die entsprechenden beruflichen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse im betrieblichen Kontext zu vermitteln.
Dies ist übrigens auch durch die rechtlichen Rahmenbedingungen vorgegeben: Der Hauptausschuss des Bundesinstituts für Berufsbildung kommt dabei zu dem Ergebnis, dass Ausbilderinnen und Ausbilder maximal drei Auszubildende gleichzeitig betreuen dürfen. So soll sichergestellt sein, dass sie in der Lage sind, neben ihrer regulären beruflichen Tätigkeit junge Menschen in ihren jeweiligen Berufen auszubilden. Denn insbesondere kleinere und mittlere Unternehmen verfügen in der Regel nicht über eine eigene Ausbildungsabteilung, in denen Ausbilderinnen und Ausbilder hauptberuflich ausbilden.
Die duale Ausbildung ist das unbestrittene Erfolgsmodell der deutschen Wirtschaft. Sie stellt sicher, dass die hierzulande ausgebildeten Fachkräfte über eine hohe Kompetenz in ihren jeweiligen Ausbildungsberufen verfügen. Sie hat sich in dieser Form bewährt – auch oder gerade aufgrund der Vorgaben: Diese Ansicht, das wird in Gesprächen immer wieder deutlich, vertreten auch im Bezirk der IHK zu Dortmund zahlreiche Ausbildungsbetriebe. Unternehmen, die seit Jahren gut ausbilden und so dem Fachkräftemangel nachhaltig entgegenwirken.
Die IHK als zuverlässiger Partner der Betriebe
Die IHK ist dabei ein zuverlässiger Partner für Ausbildungsbetriebe und Auszubildende in der Region. Im IHK-Bezirk gibt es rund 250 staatlich anerkannte Ausbildungsberufe. Die IHK ermittelt im Kontakt mit den Unternehmen Veränderungsbedarf in den Qualifikationsanforderungen der Wirtschaft und setzt sich für die Modernisierungen der bestehenden Berufe ein. Sie überwacht die berufliche Ausbildung, akquiriert Lehrstellen, berät die Betriebe und erbringt weitere Leistungen rund um die berufliche Bildung. Bei Fragen zum rechtsicheren Ausbilden steht die Ausbildungsberatung der IHK zu Dortmund gern zur Verfügung.