Erfahrungsberichte vergangener Reisen
Rückblick Tel Aviv: Von Israels jungen Firmen lernen
Fünf Tage lang waren die Unternehmen in Tel Aviv und Jerusalem und bekamen Einblick in die israelische Startup-Szene.
Tel Aviv gilt als internationales Zentrum für Digitalisierung und innovative Technologien. Ende 2016 reisten auf Initiative der IHK zu Dortmund elf Startups aus Nordrhein-Westfalen dorthin. Sie sammelten wichtige Erfahrungen und nahmen Kontakte für das eigene Geschäft mit nach Hause. |
Von Dominik Stute |
Steht Deutschland in den kommenden zehn Jahren vor dem wirtschaftlichen Aus? Dieser Eindruck könnte entstehen, wenn man einigen der Experten folgt, die auf der Reise „Startup Tel Aviv – NRW“ elf Startups aus Nordrhein-Westfalen Rede und Antwort standen. Ganz so dramatisch ist es sicher nicht. Nicht von der Hand zu weisen ist jedoch, dass viele bahnbrechende und ganze Branchen verändernde Innovationen aktuell nicht in Deutschland, sondern in den USA oder eben in Israel entstehen. Yaron Eilot, Partner & Head of Wealth Management bei der Angel-Investoren-Plattform iAngels, brachte es in seinem Vortrag auf den Punkt und verglich die deutschen „conservative innovations“ mit den israelischen „disruptive innovations“: „In Deutschland wird jahrelang geforscht, wie man den Verbrennungsmotor am Auto noch fünf Prozent effizienter machen kann, während in anderen Teilen der Welt schon am solarbetriebenen Jet gearbeitet wird. Deutschland sollte aufpassen, dass es bei all seiner wirtschaftlichen Kraft nicht wichtige Trends verschläft.“ Ob solche Aussagen am Ende wirklich zutreffen, sei dahingestellt. Aber genau diese Denkanstöße und Einblicke in das kulturelle Umfeld eines pulsierenden internationalen Standorts sind das, was die nordrhein-westfälischen Startups als Impulse für das eigene Geschäft mit nach Hause nahmen.
Die Unit 8200
Tel Aviv gilt international als der wichtigste Startup-Standort außerhalb der USA. Etwa 6.000 Startups, mehr als 70 Wagniskapitalfonds und über 200 Inkubatoren und Acceleratoren sind in dem Land aktiv. Fast jedes große, auch deutsche Unternehmen ist vor Ort vertreten, betreibt eigene Inkubatoren oder hat Technologiescouts in Israel, die den Markt nach lukrativen Investments oder neuen Technologien durchkämmen. Mit Deutsche Telekom Capital, Siemens Israel sowie Robert Bosch Venture Capital konnten die Startups drei Vertreter dieser deutschen Multinationals kennenlernen und von ihren Erfahrungen lernen.
Dabei fiel in diesem und nahezu jedem weiteren Expertengespräch das Stichwort „8200“. Hinter dieser unscheinbaren Zahlenkombination steckt eines der Erfolgsgeheimnisse der israelischen Startup-Kultur: Das Militär und die sagenumwobene „Israel Defense Forces Unit 8200“, die sich mit Cybersicherheit und digitaler Spionage beschäftigt. In dieser Einheit werden die kommenden Pioniere der digitalen Szene geformt. Israel ist wie kein anderes Land auf der Welt abhängig von einem starken und leistungsfähigen Militär. Jeder israelische Mann muss drei Jahre Militärdienst leisten, jede Frau zwei Jahre. In der Unit 8200 werden technisches Know-how, Führungsfertigkeiten, Durchhaltevermögen und Disziplin vermittelt – alles wichtiges Rüstzeug für erfolgreiche Unternehmer. Darüber hinaus erschließt sich Ehemaligen dieser Einheit ein großes Netzwerk in der israelischen Techszene – auch das ist während der Reise häufig klargeworden.
Tel Aviv gilt international als der wichtigste Startup-Standort außerhalb der USA. Etwa 6.000 Startups, mehr als 70 Wagniskapitalfonds und über 200 Inkubatoren und Acceleratoren sind in dem Land aktiv. Fast jedes große, auch deutsche Unternehmen ist vor Ort vertreten, betreibt eigene Inkubatoren oder hat Technologiescouts in Israel, die den Markt nach lukrativen Investments oder neuen Technologien durchkämmen. Mit Deutsche Telekom Capital, Siemens Israel sowie Robert Bosch Venture Capital konnten die Startups drei Vertreter dieser deutschen Multinationals kennenlernen und von ihren Erfahrungen lernen.
Dabei fiel in diesem und nahezu jedem weiteren Expertengespräch das Stichwort „8200“. Hinter dieser unscheinbaren Zahlenkombination steckt eines der Erfolgsgeheimnisse der israelischen Startup-Kultur: Das Militär und die sagenumwobene „Israel Defense Forces Unit 8200“, die sich mit Cybersicherheit und digitaler Spionage beschäftigt. In dieser Einheit werden die kommenden Pioniere der digitalen Szene geformt. Israel ist wie kein anderes Land auf der Welt abhängig von einem starken und leistungsfähigen Militär. Jeder israelische Mann muss drei Jahre Militärdienst leisten, jede Frau zwei Jahre. In der Unit 8200 werden technisches Know-how, Führungsfertigkeiten, Durchhaltevermögen und Disziplin vermittelt – alles wichtiges Rüstzeug für erfolgreiche Unternehmer. Darüber hinaus erschließt sich Ehemaligen dieser Einheit ein großes Netzwerk in der israelischen Techszene – auch das ist während der Reise häufig klargeworden.
Kontaktfreudige Wirtschaftswelt
Überall in der Geschäftswelt kommt es aufdie richtigen Kontakte an. In der israelischen Startup-Szene scheint sich diese Regel nochmal zu verstärken. Die Unit 8200 leistet hier sicher ihren Beitrag, aber auch darüber hinaus sind die Israelis sehr kontaktfreudig und auch gerne dazu bereit, ihre Kontakte mit anderen zu teilen. Umso wichtiger war es für die Teilnehmer der Reise, sich öffentlichkeitswirksam zu präsentieren. Die passende Gelegenheit bot sich bei der German-Israeli Pitch Night. Vor rund 150 Investoren, Vertretern multinationaler Konzerne in Israel, Technologie-Scouts und anderen Gründern konnten sich die deutschen Startups mit einem Elevator-Pitch vorstellen. Beim Pitchtraining im Vorfeld wurde deutlich, wie sehr sich die deutsche (Startup-)Mentalität von der israelischen unterscheidet. Die erfahrenen Trainer empfahlen nicht selten ein viel aggressiveres Auftreten und manches Startup sollte sogar eine weitere Null an die gewünschte Investitionssumme hängen.
Überall in der Geschäftswelt kommt es aufdie richtigen Kontakte an. In der israelischen Startup-Szene scheint sich diese Regel nochmal zu verstärken. Die Unit 8200 leistet hier sicher ihren Beitrag, aber auch darüber hinaus sind die Israelis sehr kontaktfreudig und auch gerne dazu bereit, ihre Kontakte mit anderen zu teilen. Umso wichtiger war es für die Teilnehmer der Reise, sich öffentlichkeitswirksam zu präsentieren. Die passende Gelegenheit bot sich bei der German-Israeli Pitch Night. Vor rund 150 Investoren, Vertretern multinationaler Konzerne in Israel, Technologie-Scouts und anderen Gründern konnten sich die deutschen Startups mit einem Elevator-Pitch vorstellen. Beim Pitchtraining im Vorfeld wurde deutlich, wie sehr sich die deutsche (Startup-)Mentalität von der israelischen unterscheidet. Die erfahrenen Trainer empfahlen nicht selten ein viel aggressiveres Auftreten und manches Startup sollte sogar eine weitere Null an die gewünschte Investitionssumme hängen.
Israel war der optimale Ort
Für die teilnehmenden Startups aus NRW bot die Reise die Möglichkeit, einen führenden Startup-Hotspot kennenzulernen und internationale Erfahrungen zu sammeln. Die Teilnehmer konnten zudem vielversprechende erste Kontakte zu potenziellen Kunden, strategischen Partnern und Investoren knüpfen. Junge, innovative Startups sollten schon bei ihrer Gründung – spätestens aber in den ersten Jahren – international denken und Märkte außerhalb Deutschlands im Blick haben. Denn: Als digital ausgerichtetes Startup hat man in einer vernetzten Welt einen unendlich großen Markt, aber auch weltweite Konkurrenz. Israel war der optimale Ort, um alle Vorteile, aber auch die Herausforderungen der Internationalisierung hautnah zu erleben.
Für die teilnehmenden Startups aus NRW bot die Reise die Möglichkeit, einen führenden Startup-Hotspot kennenzulernen und internationale Erfahrungen zu sammeln. Die Teilnehmer konnten zudem vielversprechende erste Kontakte zu potenziellen Kunden, strategischen Partnern und Investoren knüpfen. Junge, innovative Startups sollten schon bei ihrer Gründung – spätestens aber in den ersten Jahren – international denken und Märkte außerhalb Deutschlands im Blick haben. Denn: Als digital ausgerichtetes Startup hat man in einer vernetzten Welt einen unendlich großen Markt, aber auch weltweite Konkurrenz. Israel war der optimale Ort, um alle Vorteile, aber auch die Herausforderungen der Internationalisierung hautnah zu erleben.
Teilnehmer aus der IHK-Region
An der von NRW.International geförderten Reise „Startup Tel Aviv – NRW“ nahmen elf Startups aus den Bereichen IKT, FinTech, Media & Games und Life Sciences teil. Dies waren die Teilnehmer aus der IHK Region:
b-interaktive GmbH, Schwerte
Seit 2011 entwickelt b-interaktive gemeinsam mit namhaften Markenherstellern und Partnern Mobile-Games für Smartphones und Tablets. Dabei konzentriert sich das Unternehmen auf soziale Echtzeitspiele, die Spieler auf der ganzen Welt miteinander verbinden. Mit Büros in Schwerte und Gliwice (Polen) ist b-interaktive international ausgerichtet – alle entwickelten Spiele werden auf der ganzen Welt für alle Plattformen und über alle App-Stores vertrieben. www.b-interaktive.com
Smart Robotic Systems GmbH, Dortmund
Das Unternehmen bietet ein Steuerungs- und Kommunikationssystem (Suco) für unbemannte Fluggeräte. Suco unterstützt die Einsatzplanung, die Steuerung des Fluggeräts und die Erfassung sowie den Transport der Nutzdaten. Hersteller von Fluggeräten und Sensoren, sowie individuelle Anwender können mithilfe von Suco das Einsatzspektrum ihrer eigenen Technologie erheblich erweitern. Smart Robotic Systems ist eine Ausgründung aus der Technischen Universität Dortmund und wurde schon im Start2Grow-Wettbebwerb ausgezeichnet und mit einem Exist-Gründerstipendium des BMWi gefördert.
www.smartrobotics.de
trupedia GmbH, Dortmund
trupedia ist ein Softwareunternehmen, das sich auf Sepa-Payment-Lösungen – vor allem auf den deutschen Standard EBICS – spezialisiert hat. Das Unternehmen sorgt dafür, dass Bankgeschäfte wie Lastschriftverfahren und Kreditgeschäfte vollständig automatisiert werden. Hierfür werden individuelle Lösungen für Großunternehmen, bspw. Inkassogesellschaften, entwickelt. www.trupedia.com
An der von NRW.International geförderten Reise „Startup Tel Aviv – NRW“ nahmen elf Startups aus den Bereichen IKT, FinTech, Media & Games und Life Sciences teil. Dies waren die Teilnehmer aus der IHK Region:
b-interaktive GmbH, Schwerte
Seit 2011 entwickelt b-interaktive gemeinsam mit namhaften Markenherstellern und Partnern Mobile-Games für Smartphones und Tablets. Dabei konzentriert sich das Unternehmen auf soziale Echtzeitspiele, die Spieler auf der ganzen Welt miteinander verbinden. Mit Büros in Schwerte und Gliwice (Polen) ist b-interaktive international ausgerichtet – alle entwickelten Spiele werden auf der ganzen Welt für alle Plattformen und über alle App-Stores vertrieben. www.b-interaktive.com
Smart Robotic Systems GmbH, Dortmund
Das Unternehmen bietet ein Steuerungs- und Kommunikationssystem (Suco) für unbemannte Fluggeräte. Suco unterstützt die Einsatzplanung, die Steuerung des Fluggeräts und die Erfassung sowie den Transport der Nutzdaten. Hersteller von Fluggeräten und Sensoren, sowie individuelle Anwender können mithilfe von Suco das Einsatzspektrum ihrer eigenen Technologie erheblich erweitern. Smart Robotic Systems ist eine Ausgründung aus der Technischen Universität Dortmund und wurde schon im Start2Grow-Wettbebwerb ausgezeichnet und mit einem Exist-Gründerstipendium des BMWi gefördert.
www.smartrobotics.de
trupedia GmbH, Dortmund
trupedia ist ein Softwareunternehmen, das sich auf Sepa-Payment-Lösungen – vor allem auf den deutschen Standard EBICS – spezialisiert hat. Das Unternehmen sorgt dafür, dass Bankgeschäfte wie Lastschriftverfahren und Kreditgeschäfte vollständig automatisiert werden. Hierfür werden individuelle Lösungen für Großunternehmen, bspw. Inkassogesellschaften, entwickelt. www.trupedia.com