Verantwortung für eine starke Region

IHK-Strategie 2019 bis 2024

Die Region Rhein Main Neckar hat die besten Voraussetzungen, um einer der stärksten Wirtschaftsstandorte in Deutschland und Europa zu werden. Systematisch hat die IHK Darmstadt dieses Ziel mit der Strategie 2014–2019 unterstützt, die weit über 100 Projekte beinhaltete – neben der gewohnten IHK-Arbeit. Auf dieser Grundlage geht es weiter.
Vollversammlung, Präsidium und Ausschüsse der IHK Darmstadt haben die Strategie 2019–2024 erarbeitet, die nun umgesetzt wird. Auf dieser Seite geben wir Ihnen einen Überblick über die geplanten Maßnahmen.

Den Standort voranbringen

Wir leben in einem der erfolgreichsten Wirtschaftsräume der EU. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, arbeitet die IHK Darmstadt in den kommenden fünf Jahren weiter daran, die Region attraktiv zu machen – für Unternehmen, Fachkräfte und deren Familien.

Kreis_Beteiligungsindustrie
Beteiligungsprozess „Industrie“

Wir wollen industriepolitische Positionen für die Region erarbeiten. Um unsere Positionen und insbesondere die Akzeptanz von Industrie in der Region zu verbessern, möchten wir möglichst früh in der Öffentlichkeit darüber diskutieren. Also neben den Unternehmen sollen auch Kommunen, die Bevölkerung und die lokale und regionale Politik eingebunden werden. Diese Anspruchsgruppen wollen wir von der Ideenfindung bis zur Umsetzung von Veränderungen, die Industrie-Unternehmen betreffen, einbinden.
Das Themenspektrum ist breit gefächert und reicht von Infrastruktur- und Verkehrsfragen über Bereiche wie Fläche, Logistik, Fachkräfte, Wohnen, Energieversorgung bis zu Digitalisierungsthemen wie IT und künstliche Intelligenz. Die IHK Darmstadt möchte den Dialogprozess fördern und moderieren. Dabei soll dargestellt werden, wie unser Wirtschaftsstandort vom produzierenden Gewerbe profitiert.

Innenstädte und Ortskerne beleben
Kreis_InnenstaedteBeleben

Stadt- und Ortskerne sind entscheidend für die Attraktivität einer Region. Das spiegeln auch jüngste Umfrageergebnisse aus der Unternehmerschaft wider. Im Rahmen der Strategie 2019–2024 werden wir uns verstärkt in diese Richtung engagieren: Vor Ort werden wir gemeinsam mit Unternehmen, Politik, Gewerbevereinen und anderen mit Veranstaltungen auf die Bedeutung des Handels für lebenswerte Innenstädte hinweisen. Dazu zählt auch die Aktion „ Heimat shoppen“, die mit unterschiedlichen kleinen Events den stationären Handel wieder in das Bewusstsein der Bürger bringen soll. Die Ergebnisse des Mittelzentrenrankings und der Standortumfrage 2019/2020 werden wir mit den Kommunen diskutieren und gemeinsam Handlungsempfehlungen ableiten. So werden wir unseren Standort insgesamt weiterentwickeln.

Fachkräfte finden und halten

Das Thema Fachkräftenachwuchs wird auf unabsehbare Zeit ein zentrales Thema unserer Mitgliedsunternehmen bleiben. Die IHK Darmstadt bietet dafür aufeinander abgestimmte und miteinander verzahnte Programme entlang der Bildungskette an, um den Fachkräftenachwuchs für die regionale Wirtschaft zu sichern.

Kreis_DerEineAzubiMehr
Der „eine“ Azubi mehr

In den kommenden zwei Jahren werden wir verstärkt daran arbeiten, die Anzahl der Auszubildenden in Südhessen entgegen dem Trend zu halten. Dafür bietet die IHK Darmstadt verschiedene Angebote zur Berufsorientierung an, von der Kita bis zum Studienzweifler. Diese Angebote wollen wir noch besser verzahnen und vor allem bekannter machen, um noch mehr potenzielle Fachkräfte zu erreichen. Konkret bedeutet das unter anderem eine enge Kooperation mit Schulen zur praxisnahen Berufsorientierung unter anderem mit Zukunftswerkstätten, Ausbildungs- und Karrierebotschaftern. Ferner zählt dazu der Ausbau von Angeboten von Fortbildungen für Lernortkooperationen zum Thema Digitalisierung. Auch die Kooperation mit der Stiftung „ Haus der kleinen Forscher“ wird intensiviert und der Anteil der aktiven und zertifizierten Einrichtungen erhöht. Durch Wettbewerbe wie „Kinder entdecken Logistik“ oder „ Kinder entdecken Kunststoff“ sollen Kinder Einblicke inspezifische Branchen erhalten. Außerdem ist der Aufbau weiterer MINT-Zentren in der Region, zunächst in Michelstadt, Ober-Ramstadt und Darmstadt, geplant. Darüber hinaus verfolgen wir Maßnahmen, um die Ausbildung attraktiver zu machen und um Jugendliche zu motivieren, eine duale Ausbildung zu beginnen. Voraussetzung dafür ist die Qualität der Ausbildung. Die Rolle der Ausbilder ist dabei entscheidend. Mit neuen Praxis- Workshops können Ausbilder/innen ihr Wissen auffrischen, neue Impulse aufgreifen und sich zu aktuellen Themen austauschen. Außerdem werden unsere Ausbildungsberater ab 2020 verstärkt als Dozenten in den AdA-Lehrgängen (Ausbildung der Ausbilder) auftreten.

Kleine und mittlere Unternehmen unterstützen

Über 90 Prozent unserer Mitgliedsunternehmen haben weniger als zehn Mitarbeiter und keine Fachabteilungen für spezielle Fragen, etwa zu Recht, Datenschutz oder Außenwirtschaft. Diesen Unternehmen stehen wir als Partner zur Seite und passen unser Angebot an ihre Bedürfnisse an.

Digitalisierung für „kleine“ Unternehmen
Kreis_Digitalisierung_KMU

Zu den Zielen der neuen Strategie gehört es auch, die Angebote für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zu erweitern, um sie bei der Digitalisierung zu unterstützen. Dazu zählt die IT-Sicherheit. Zum Schutz vor Cyberangriffen und Datenpannen geben große Unternehmen Milliarden aus. Kleinere Unternehmen verfügen im Regelfall nicht über solche Ressourcen, sind aber genauso betroffen von IT-Risiken. In Zusammenarbeit mit IT for Work, dem Fraunhofer SIT und der Digitalstadt Darmstadt erarbeiten wir Lösungen, mit denen sich auch kleine Unternehmen besser schützen können. Ein erster Ansatz ist eine Art Schutzbrief für Cybersicherheit, durch den geteilte (anonymisierte) Informationen zwischen den Unternehmen genutzt werden, um das Sicherheitsniveau aller Beteiligten auf den Stand des jeweils am besten geschützten Unternehmens zu bringen. Wir betrachten das Thema Digitalisierung aber nicht nur aus der Prozess- und Ausstattungsperspektive. Bei Geschäftsmodellen, Organisationsstrukturen und beim Thema Arbeitgeberattraktivität spielt die Digitalisierung ebenfalls eine Rolle. Auch zu diesen Facetten werden wir unsere Angebote bündeln, ausbauen und besser sichtbar machen.

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Themenspezifische Auslandsreisen für Unternehmen

In unseren europäischen Nachbarländern gibt es Regionen und Unternehmen, mit denen sich eine engere Kooperation lohnt: neue Geschäftspartner, neue Märkte, fortschrittliche Verwaltungskonzepte und vieles mehr. Um dieses Potenzial zu nutzen, werden wir gezielte Kurzreisen mit klarem Fokus auf den Informationsaustausch organisieren: gezielte Kurztrips statt mehrtägiger Delegationsreisen mit klarem, praxisbezogenem Programm. Im Mittelpunkt steht dabei das gezielte Networking mit Unternehmern vor Ort. Um Ressourcen zu bündeln, werden wir diese Reisen in Zusammenarbeit mit den benachbarten IHKs organisieren.

Unternehmen Verantwortung

Unternehmen sollten nicht nur ökonomisch, sondern auch ökologisch und sozial Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen. Das Thema hat inzwischen eine so große Relevanz für
Kreis_KonzeptionAufbau
den Erfolg von Unternehmen und der Region, dass es als eigene neue Strategiesäule in die Strategie 2019–2024 aufgenommen wurde.

Konzeption und Aufbau

Ein von der Vollversammlung neu berufener Lenkungskreis wird Anfang 2020 die Kernthemen festlegen, auf die sich die Arbeit in dieser Strategiesäule konzentrieren wird. Dazu identifiziert der Lenkungskreis Fragestellungen, die mit anderen Interessengruppen diskutiert werden sollen, und organisiert einen öffentlichen Diskurs in Veranstaltungen. Einer der Schwerpunkte für 2020 wird sein, dafür eine geeignete Kommunikationsstrategie zu erarbeiten, um die Ergebnisse für Unternehmen, Politik und Gesellschaft sichtbar zu machen.

Vernetzung der Metropolregionen vorantreiben

Unser IHK-Bezirk ist Teil von zwei wirtschaftlich starken Metropolregionen: FrankfurtRheinMain und Rhein-Neckar. Das sehen wir als Stärke, die wir bewusst ausbauen möchten, indem wir diese Metropolregionen stärker vernetzen.

Kreis_GruenderInnovationsregion
Gründer- und Innovationsregion

In den vergangenen fünf Jahren haben wir auf ganz unterschiedlichen Ebenen verschiedene Initiativen vorangetrieben, um die Region zwischen Karlsruhe und Frankfurt als „Silicon Valley“ Europas weiterzuentwickeln. Dazu zählten der Aufbau des Gründerzentrums HUB31, die Bereitstellung von zwei Millionen Euro für einen Innovationsfonds, der ein Budget von vier Millionen Euro hat, die Unterstützung der Digitalstadt Darmstadt, die Vernetzung der Gründerzentren in FrankfurtRheinMain und die Beteiligung an den Fachgruppen „Gründung“ und „Smart Region“ im Rahmen des „ Länderübergreifenden Strategieforums FrankfurtRheinMain“. Diese Initiativen werden wir weiterhin begleiten und darüber hinaus weitere Projekte anstoßen, um die Bedingungen und den Standort für Gründer in den Metropolregionen zwischen Rhein, Main und Neckar zu stärken.

PERFORM weiterentwickeln

Gemeinsam mit unseren Partnern, den Wirtschaftskammern in FrankfurtRheinMain, werden wir die Initiative PERFORM stärken und weiterentwickeln. Ziel ist es, uns in den Arbeitsgruppen thematisch noch breiter aufzustellen und in den politischen Themen ein Spiegelbild zum „Länderübergreifenden Strategieforum FrankfurtRheinMain“ herzustellen.