Amtliches

Gebührenordnung und Gebührentarif der IHK Darmstadt

Die Gebührenordnung ist die Rechtsgrundlage für die Erhebung von Gebühren durch die IHK. Darüber hinaus enthält sie sämtliche Preise für die gebührenpflichtigen Leistungen der IHK Darmstadt. Mit den Gebühreneinnahmen deckt die Industrie- und Handelskammer einen Teil der ihr in diesen Bereichen entstehenden Aufwendungen. Veröffentlicht im "IHK-Report", Dezember 2009. Gültig ab 1. Januar 2010. Ebenso finden Sie hier die Anhänge (Gebührentarife) zur Gebührenordnung.

Beschluss der Vollversammlung vom 2. September 2009 über die neue Gebührenordnung der Industrie- und Handelskammer Darmstadt

Gebührenordnung der Industrie- und Handelskammer Darmstadt

Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Darmstadt (IHK) hat am 2. September 2009 gemäß § 3 Abs. 6 und 7 und § 4 Satz 2 Ziff. 2 des Gesetzes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern (IHKG) vom 18.12.1956 (BGBl. I, S. 920 ff), zuletzt geändert durch Artikel 7 des Vierten Gesetzes zur Änderung verwaltungsverfahrensrechtlicher Vorschriften vom 11. Dezember 2008 (BGBl. I, S. 2418), folgende Gebührenordnung beschlossen, die vom Hessischen Minister für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung am 5. November 2009 genehmigt worden ist:

§ 1 Gebühren, Auslagen, Vorschüsse

  1. Für die Inanspruchnahme besonderer Anlagen und Einrichtungen oder für besondere Tätigkeiten erhebt die IHK, soweit nicht besondere ge­setzliche Bestimmungen bestehen, Gebühren nach dem Gebührentarif. Der Gebührentarif ist Bestandteil der Gebührenordnung.
  2. Die IHK kann von demjenigen, der eine besondere öffentlich-rechtliche Verwaltungstätigkeit (Amtshandlung der IHK) in Anspruch nimmt – unabhängig davon, ob dafür eine Gebühr im Gebührentarif vorgesehen ist - Auslagen ersetzt verlangen, die den üblicherweise von der IHK zu tragenden Verwaltungsaufwand überschreiten.
  3. Für Gebühren und Auslagen kann die IHK einen angemessenen Vor­schuss verlangen.

§ 2 Bemessung der Gebühren

  1. Gebühren sind als feste Sätze oder Rahmensätze zu bestimmen.
  2. Sind für eine Tätigkeit Rahmensätze bestimmt, so ist die Gebühr nach Ver­waltungsaufwand und wirtschaftlichen Wert für den Gebührenschuldner zu bemessen.
  3. In besonderen Fällen (z. B. Rücknahme eines Antrags oder einer Anmeldung zur Vornahme einer Tätigkeit vor deren Beendigung, Ablehnung eines Antrages, Nichtteilnahme an Prüfungen, Fachgesprächen oder sonstigen Verfahren) kann die vorgesehene Gebühr ermäßigt werden. Sie kann auch ganz erlassen oder nicht erhoben werden, wenn dies der Billigkeit oder dem öffentlichen Interesse entspricht.

§ 3 Kostenschuldner

  1. Gebührenschuldner ist, wer besondere Anlagen und Einrichtungen der IHK benutzt oder gebührenpflichtige Tätigkeiten beantragt hat. Schulden mehrere eine Gebühr gemeinsam, so kann die IHK jeden Schuldner für den ge­samten Betrag in Anspruch nehmen.
  2. Dem Gebührenschuldner ist gleichgestellt, wer sich gegenüber der IHK verpflichtet, die Gebühr zu übernehmen.
  3. Für Auslagen gelten die Absätze 1 und 2 entsprechend.

§ 4 Entstehung des Anspruchs

  1. Der Anspruch auf Gebühren entsteht bei antragsgebundenen Tätigkeiten mit Eingang des Antrags, sonst mit der Benutzung der Anlage oder Einrichtung oder der Durchführung der Tätigkeit.
  2. Der Anspruch auf Erstattung von Auslagen entsteht mit der Aufwendung des zu erstattenden Betrages.

§ 5 Fälligkeit

  1. Gebühren und Auslagen werden mit ihrer Bekanntgabe an den Kostenschuldner fällig.
  2. Gebühren und Auslagen sind innerhalb der gesetzten Zahlungsfrist zu entrichten, ohne eine gesetzte Frist innerhalb von 14 Tagen nach Fälligkeit.

§ 6 Mahnung und Beitreibung

  1. Gebühren und Auslagen, die nicht innerhalb der Frist nach § 5 Abs. 2 entrichtet worden sind, sind mit einer neuen Zahlungsfrist anzumahnen.
  2. In der Mahnung ist der Kostenschuldner auf die Folgen der Nichtzahlung innerhalb der neuen Frist hinzu­weisen.
  3. Für die Beitreibung von Gebühren und Auslagen gelten die Vorschriften der Beitragsordnung entsprechend.

§ 7 Stundung, Erlass, Niederschlagung

  1. Gebühren und Auslagen können auf Antrag gestundet werden, wenn ihre Zahlung mit erheblichen Härten für den Kostenschuldner verbunden ist und der Zahlungsanspruch durch die Stundung nicht gefährdet wird.
  2. Gebühren und Auslagen können auf Antrag im Falle einer unbilligen Härte ganz oder teilweise erlassen werden. Im Interesse einer gleichmäßigen Behandlung aller IHK-Zugehörigen ist an den Begriff der unbilligen Härte ein strenger Maßstab anzulegen.
  3. Gebühren und Auslagen können niedergeschlagen werden, wenn ihre Bei­treibung keinen Erfolg verspricht oder wenn Aufwand und Kosten der Beitrei­bung in einem Missverhältnis zur Höhe der Gebühren und Auslagen stehen.
  4. Von der Erhebung kann in entsprechender Anwendung von § 156 Abs. 2 AO abgesehen werden, wenn bereits vorher feststeht, dass die Beitreibung keinen Erfolg haben wird oder die Kosten der Festsetzung und der Beitreibung in einem Missverhältnis zur Höhe der Gebühren und Auslagen stehen.

§ 8 Verjährung

Für die Verjährung der Gebühren und Auslagen gelten die Vorschriften der Abgabenordnung über die Steuern von Einkommen und Vermögen entsprechend.

§ 9 Rechtsbehelfe

  1. Gegen den Gebühren- und Auslagenbescheid kann innerhalb von einem Monat nach Bekanntgabe ein Widerspruch bei der IHK eingelegt werden. Über den Widerspruch entscheidet die IHK.
  2. Gegen den Widerspruchsbescheid kann innerhalb eines Mo­nats nach Zustellung vor dem zuständigen Verwaltungsgericht Klage erhoben werden. Die Klage ist gegen die IHK zu richten.
  3. Rechtsbehelfe haben keine aufschiebende Wir­kung (§ 80 Abs. 2 Ziff. 1 VwGO).

§ 10 Inkrafttreten

Diese Gebührenordnung tritt am ersten Tag des auf ihre Verkündung folgenden Monats in Kraft.
Darmstadt, 2. September 2009
Dr. Hans-Peter Bach
Präsident
Dr. Uwe Vetterlein
Hauptgeschäftsführer
Die vorstehende Gebührenordnung wird hiermit ausgefertigt und im Mitteilungsblatt „IHK-Report” 12/2009 veröffentlicht. Sie tritt am 1. des ihrer Veröffentlichung folgenden Monats in Kraft.
Darmstadt, 9. November 2009
Dr. Hans-Peter Bach
Präsident
Dr. Uwe Vetterlein
Hauptgeschäftsführer

Gebührentarife finden Sie hier