Finanzen 2017

Lagebericht zum Jahresabschluss zum 31.12.2017

A. Geschäfts- und Rahmenbedingungen

I. Wirtschaftsentwicklung in Südhessen 2017

Die südhessische Konjunktur zeigte sich bärenstark, die Geschäfte der Unternehmen liefen sehr gut. Die Binnennachfrage war wieder eine solide Stütze des Aufschwungs. Er steht nun aber auf einer breiteren Basis, denn neben dem Export trugen auch die Investitionen zur Dynamik bei. Der südhessische Arbeitsmarkt hat einen weiteren Rekord gebrochen. Erstmals waren mehr als 500.000 Personen in Südhessen erwerbstätig.
Gut gefüllte Auftragsbücher aus dem In- und Ausland sowie ein hoher Auslastungsgrad machen die Unternehmer optimistisch. Die Stimmung in den Betrieben der Region ist auf einem Rekordhoch. Brexit, US-Protektionismus und eine langwierige Regierungsbildung können die Unternehmen nicht beirren.
Die wirtschaftliche Dynamik hat aber auch Schattenseiten. Sorgenkind der Unternehmen ist der Fachkräftemangel. Dieser hat eine neue Qualität erreicht. 41 Prozent der Unternehmen haben offene Stellen, die sie nur mit großen Schwierigkeiten besetzen können. Sie befürchten, Aufträge ablehnen zu müssen, weil sie das erforderliche Personal nicht finden. Fachkräftesicherung bleibt damit Daueraufgabe und Handlungsschwerpunkt der IHK.
Der Außenhandel in Südhessen hat 2017 trotz Unsicherheiten und Krisen nochmals angezogen: die Anzahl der Außenhandelsdokumente und Carnets ist in 2017 gegenüber dem Vorjahr um 8,3 Prozent auf rund 36.000 gestiegen.

II. Strategische Ausrichtung der IHK-Arbeit

Auch im Geschäftsjahr 2017 orientierte sich die fachliche Schwerpunktsetzung der IHK-Arbeit an einem Katalog bereichsübergreifender „strategischer Kernziele“, den die Vollversammlung zu Beginn der Legislaturperiode am 10. September 2014 beschlossen hat und der jährlich (zuletzt Präsidium am 20.06.2017) verdichtet wird.
Gemeinsames Kennzeichen  der  strategischen  IHK-Kernziele ist deren nachhaltige Ausrichtung und Verfolgung im Interesse der regionalen Wirtschaft und  der IHK- Weiterentwicklung. Die strategischen Kernziele 2017 basieren wie in den letzten Jahren auf vier thematischen Kernzielen:
·        Den Standort Rhein Main Neckar entwickeln
·        Vernetzung der Region vorantreiben
·        Kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) als Partner und Problemlöser helfen
·        Fachkräftepotential erschließen
Im Wesentlichen konzentrierte sich die IHK-Arbeit in 2017 auf folgende inhaltliche Themenfelder vor dem Hintergrund der Gesamtzielsetzung:

1) Fachkräftepotential erschließen

Berufliche Bildung ist eine zentrale Säule der Fachkräftesicherung für die südhessische Wirtschaft. Die Berufsbildung muss im Stellenwert gestärkt und alle Potentiale ausgeschöpft werden.
Die Zahl der Ausbildungsverträge ist von 3.382 (2016) auf 3.518 gestiegen. Das Plus von 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr ist ein positives Signal. Zum Erfolg wird die Entwicklung aber erst, wenn die Zahl der abgeschlossenen Verträge sich am Ende deutlich erhöht.
Die IHK hat deshalb ihre zahlreichen Maßnahmen und Projekte, die sie zur Förderung der Ausbildung bereits ergriffen hat, in 2017 überprüft und teils weiter intensiviert. Konkret heißt das vor allem:
  • In mehreren Azubi-Speed-Datings konnten sich junge Leute direkt vor Ort auf einen unbesetzten Ausbildungsplatz bewerben.
  • In der Initiative „Ausbildungsbotschafter“ wurden im gesamten IHK-Bezirk Auszubildende in allgemeinbildende Schulen vermittelt, um über die berufliche Ausbildung zu informieren.
  • Für die Zukunftswerkstätten – „Zukunftswerkstatt 2.0“ – werden in den kommenden 6 Jahren weitere 600 T€ Sachaufwand zur Verfügung gestellt.
  • Mit der Initiative „Haus der kleinen Forscher“ führen wir Kinder im Alter von 3 bis 10 Jahren an MINT-Themen heran. 2017 konnten wir die Zahl der aktiven Kindergärten, Horte und Grundschulen auf rund 360 (plus 45 %) erhöhen.
  • In über 20 Lehrerfortbildungen haben wir 325 Lehrkräfte praxisnah zu Themen der beruflichen Orientierung geschult. Damit konnten wir mehr als die Hälfte der Gymnasien erreichen und dort die duale Ausbildung thematisieren.
  • Das duale Studium wird von Unternehmen als wirksames Instrument zur Fachkräftesicherung bewertet, auch KMU sehen hier zunehmend eine Alternative im Wettbewerb um Auszubildende und Fachkräfte. 2017 wurde die Beratung für Unternehmen nochmals intensiviert (plus 147% gegenüber Vorjahr).

2) Standort Darmstadt Rhein Main Neckar entwickeln - Infrastruktur
weiterentwickeln

Die IHK Darmstadt hat im Dezember 2017 gemeinsam mit der Wissenschaftsstadt Darmstadt das Technologie- und Gründerzentrum – HUB31 – eröffnet. Den Beschluss dazu hatte die Vollversammlung bereits Anfang 2016 gefasst. Die professionelle Infrastruktur für technologieorientierte Gründungen erfreut sich reger Nachfrage bei Start-ups und jungen Wachstumsunternehmen.
Darüber hinaus hat die IHK Darmstadt im Januar 2017 den mit zwei Millionen Euro dotierten Innovationsfonds gestartet, der für Gründungen Beteiligungskapital zur Verfügung stellt. Aus Landesmitteln  wird der Betrag verdoppelt, insgesamt  stehen also vier Millionen Euro zur Verfügung. Ziel des Fonds ist es, neu gegründete Unternehmen, Ausgründungen aus der TU Darmstadt, der  Hochschule Darmstadt und technologieorientierte Wachstumsunternehmen  zu unterstützen und so die Innovationsstärke für die wirtschaftliche Entwicklung der Region zu nutzen. Damit schließt der Innovationsfonds eine bestehende Lücke zur Finanzierung von Innovationen und technologieorientierten Gründungen.
Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderte Mittelstand 4.0- Kompetenzzentrum Darmstadt unterstützt im zweiten Jahr seines Bestehens mittelständische Unternehmen bei der Digitalisierung und Vernetzung sowie Anwendung von Industrie 4.0. Neben der Darstellung von Erfolgsgeschichten und Praxislösungen aus der Region, bot das Zentrum in 2017 den Unternehmen Anregungen, Konzepte, Kontakte und Unterstützung bei der Umsetzung von Digitalisierungsprojekten.
„Mein Lieblingsort in der Region": die IHK hat in 2017 erstmals einen Fotowettbewerb zu den schönsten Orten der Region durchgeführt. Der Wettbewerb ist Teil des Projekts „Lebenswerte Region“, das die IHK-Ausschüsse für Handel, Standortmarketing und Tourismus 2016 ins Leben gerufen haben. Das Projekt soll die Region als attraktiven Wohn- und Arbeitsort präsentieren und weiterentwickeln. Die besten Aufnahmen wurden in einer Wanderausstellung in der IHK Darmstadt, in Behörden, Institutionen und Unternehmen einem breiten Publikum präsentiert.
2017 wurde eine rechtspolitische Runde ins Leben gerufen. Unternehmensjuristen, Richter, Rechtsanwälte, IHK und Handwerkskammer diskutieren darüber, wie die Digitalisierung rechtlich begleitet werden kann. Damit möchten wir den IT-Standort Südhessen durch Anregungen aus dem  Bereich Digitalisierung und Recht stärken.
Die Wirtschaftskammern der Region haben sich unter der Initiative PERFORM zusammengeschlossen, um die Metropolregion FrankfurtRheinMain gemeinsam zu gestalten. Unter http://www.perform-frankfurtrheinmain.de/ hat die Initiative in 2017 eine interaktive Plattform bekommen. Dort werden u. a. länderübergreifende Projekte mit räumlichen Bezug zur Metropolregion vorgestellt.

3) Vernetzung der Region vorantreiben

Wirtschaftsfaktor Tourismus:  die in 2016 gestarteten Fortbildungstouren für touristische Akteure wurden in 2017 erfolgreich fortgesetzt. Ziel ist es, den Tourismus in der Region weiterzuentwickeln. Zudem haben wir ein Netzwerk für Unternehmen der Branche gestartet. An vier Terminen pro Jahr können sich Unternehmen aus Hotellerie und Gastronomie direkt bei einem Unternehmen der Branche zu aktuellen Themen austauschen.
Wir haben unsere CSR-Frühstücksreihe 2017 fortgeführt. In drei Veranstaltungen mit rund 150 Teilnehmern haben wir die Themen der Corporate Social Responsibility mit dem Blick auf Digitalisierung und Ethik, grüne Chemie, sowie Nachhaltigkeit aufgenommen. 
IHK vor Ort: Mit unserer Veranstaltungsreihe „IHK vor Ort“ geben wir Unternehmen in den Kommunen Tipps für ihre tägliche Arbeit und ihren Erfolg. Ob im Rahmen eines Unternehmerfrühstücks, einer Mitgliederversammlung des Gewerbevereins oder einer außerordentlichen Sitzung – wir waren in über 100 Veranstaltungen mit aktuellen Themen dabei.

4) IHK Darmstadt als Partner und Problemlöser für kleinere Unternehmen

Demografischer Wandel, geändertes Konsumentenverhalten, technologische Neuerungen und Digitalisierung - die Strukturen des Einzelhandels, der vor allem durch kleine und mittelständische Betriebe geprägt ist, verändern sich nachhaltig. Kunden sind heutzutage kanalübergreifend unterwegs: sie kaufen und informieren sich mal online und mal offline. Damit der stationäre Einzelhandel seine Kunden auch in der Onlinewelt erreicht, muss er sich digitalisieren. Das Angebot an digitalen Maßnahmen ist groß und teils unübersichtlich. Die IHK Darmstadt hat deshalb in 2017 einen Leitfaden – „Vor Ort erfolgreich bestehen“ – für den stationären Einzelhandel entwickelt, der anhand von Praxisbeispielen verschiedene digitale Maßnahmen aufzeigt.
Im Energieeffizienznetzwerk ETA-Plus (EEN) sind 2017 weitere Partner und Kunden hinzugekommen. Das 2016 entwickelte Online-Beratungstool wurde im Geschäftsjahr 2017 erweitert und beantwortet nun typische Fragen rund um Energie- und Umweltpflichten.
Übergang- und Nachfolgeberatung: die Suche nach einem Nachfolger wird für viele Betriebsinhaber immer mehr „zur sprichwörtlichen Suche nach der Nadel im Heuhaufen“, die Zahl der Beratungsgespräche ist in 2017 auf ein neues Rekordniveau gestiegen. Positiv belegt dieser Anstieg aber auch, dass der Mittelstand wachsam und bereit ist, sich den Herausforderungen der Nachfolge zu stellen.

III. Geschäftsverlauf

Im Geschäftsjahr 2017 sind die geplanten Betriebserträge um 1,6 Mio. € (+ 9,2%) überschritten worden. Gleichzeitig fiel der Betriebsaufwand mit knapp 18 Mio. € um 285 T€ (-1,6%) höher als geplant aus. Insgesamt ergab sich ein Betriebsergebnis von 1.490 T€. Das Finanzergebnis lag mit -1.173 T€ um 376 T€ besser als der Planwert.
Das Jahresergebnis wird mit 128 T€ ausgewiesen.

B. Vermögens- Finanz- und Ertragslage 

I. Vermögenslage

Das Bilanzvolumen IHK Darmstadt hat sich gegenüber dem 31. Dezember 2016 um rund 714 T€ auf 39,3 Mio. € erhöht. Die Zunahme auf der Aktivseite basiert auf einem erhöhten Umlaufvermögen.
Auf der Passivseite erhöht sich das Eigenkapital um 128 T€ auf 28,1 Mio. €.
Die Zuschüsse von Bund und Land für die Modernisierung des Maschinenparks in den Bildungszentren Erbach und Heppenheim wurden als Sonderposten mit T€ 317 passiviert.
Die  Pensionsrückstellungen haben sich um rund 608 T€ auf 7,2 Mio. € erhöht. Sonstige Rückstellungen wurden gegenüber dem Vorjahr um 45 T€ reduziert.
Insgesamt betragen die Rückstellungen im Wirtschaftsjahr 2017 rund 8,7 Mio. € (das entspricht einem Plus von 9% gegenüber 2016).
Die Verbindlichkeiten haben sich gegenüber 2016 um rund 170 T€ auf rund 1,3 Mio. € verringert.

II. Finanzlage

Im abgelaufenen Geschäftsjahr lag der Cashflow aus der laufenden Tätigkeit bei knapp 1,4 Mio. €.
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit betrug -484 T€ und spiegelt vor allem Investitionen in Digitalisierungsprojekte sowie Investitionen in die technischen Infrastruktur der IHK-Bildungszentren.
Der Finanzmittelbestand war am Ende des Geschäftsjahres mit rund 12,9 Mio. € um 913 T€ höher als 2016.

III. Ertragslage

Die Ertragslage ist erheblich durch die Beiträge geprägt. Sie tragen mit annähernd 68% zu den Betriebserträgen bei. Auf Umlagen entfallen rund 62% und auf Grundbeiträge rund 38% des Beitragsaufkommens.
Gegenüber dem Vorjahr sind die Erträge aus Beiträgen (Grundbeiträge und Umlagen) stabil (+ 0,3%).
Die Gebühren, die die IHK Darmstadt für hoheitliche Tätigkeiten erhebt, tragen mit 2,5 Mio. € zu den Erträgen bei. Allein 55% (rund 1,4 Mio. €) entfallen auf die Betreuungs- und Prüfungsgebühren der Berufsausbildung.
Die sonstigen Gebühren setzen sich aus den Prüfungs- und Unterrichtungsgebühren der Sach- und Fachkunde, den Beglaubigungen von Außenhandelsdokumenten sowie Mahngebühren zusammen.
Entgelte und sonstige betriebliche Erträge machen mit knapp 3,8 Mio. € rund 19% des Gesamtaufkommens der IHK Darmstadt aus. Die Erträge aus Entgelten - überwiegend aus Lehrgängen, Seminaren und Veranstaltungen - haben daran einen Anteil von 2,5 Mio. €.
Beim Betriebsaufwand bilden der Personalaufwand (9,0 Mio. €) und die sonstigen  betrieblichen Aufwendungen (knapp 6,0 Mio. €) die größten Posten. Von dem  Personalaufwand entfallen auf Gehälter (einschl. Aushilfen, Altersteilzeit, Veränderung der Personalrückstellungen) rund 7,3 Mio. €.
Im Geschäftsjahr 2017 waren am 31. Dezember 135 Mitarbeiter (inkl. Auszubildende) beschäftigt, dies entspricht einer Personalkapazität von 119 Vollzeitäquivalenten.
Für die Veränderungen der Pensionsverpflichtungen waren in 2017 422 T€ beim  Personalaufwand und im Finanzergebnis 661 T€ für die Aufzinsung aufzubringen. 
Beim Materialaufwand von 2,4 Mio. € entfielen 433 T€ auf Materialeinsatz und rund 2,0 Mio. € auf sogenannte bezogene Leistungen (vor allem Dozentenhonorare und Prüferentschädigungen). Unter Materialaufwand sind alle nach außen gerichteten betrieblichen Leistungen und Produkte zu verstehen, unabhängig davon, ob eine Gebühr oder ein Entgelt erhoben wird.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen betrugen knapp 6 Mio. €.
Das Finanzergebnis schließt im Geschäftsjahr 2017 mit  einem Verlust von 1,17 Mio. €  ab, der Aufzinsungsaufwand wurde in dieser Position mit 661 T€ ausgewiesen.
Aufgrund der momentanen Prognosen zum HGB-Rechnungszinssatz (§ 253 Abs. 2 HGB) – weitere Absenkungen – ist auch in den kommenden Jahren mit weiterem Zuführungsbedarf zu den Pensionsrückstellungen zu rechnen.
Das Jahresergebnis schließt mit 128 T€ positiv.
Entnahmen aus der Finanzierungsrücklage (ehemals Kapitalrücklage; 254 T€), der Ausgleichsrücklage (500,2 T€), der Instandhaltungsrücklage (480 T€) und der Rücklage zur Verbesserung des Eigenkapitals des DIHK (162 T€) stehen Einstellungen in die Finanzierungsrücklage ( 68 T€), in die Rücklage Vollversammlungswahl (63 T€) und in die erstmalig dotierte Digitalisierungsrücklage (500 T€) gegenüber.
Nach bisheriger Rechtsauffassung wurden die Ausgleichs- und Liquiditätsrücklagen in den IHK-Bilanzen anhand von Erfahrungswerten dotiert, die jeweils zwischen 30 und 50 Prozent des laufenden Aufwands angesetzt wurden. Dieser Pauschalansatz wurde in einem im Februar 2016 veröffentlichten Urteil des Bundesverwaltungsgerichts kritisiert und die Ergänzung durch eine plausible und nachvollziehbare Risikoprognose eingefordert. Eine solche Risikoprognose hat die Geschäftsführung zuletzt am 5. Dezember 2017 der Vollversammlung vorgelegt. Zudem hat sich die IHK Darmstadt  an einem bundesweit in der IHK-Organisation abgestimmten  IT-gestützten Modell beteiligt und auf Basis dessen  entsprechende Prognoseberechnungen angestellt.
Die Bilanz trägt allen heute erkennbaren Risiken aus unbeständigen Beitragserträgen, die aufgrund von konjunkturellen Schwankungen oder aus den Abrechnungsverfahren selbst resultieren können, und sonstigen Verpflichtungen Rechnung. Durch die Bildung von pflichtmäßigen und zweckgebundenen Rücklagen und Rückstellungen, bei gleichzeitiger finanzieller Deckung durch das Finanzanlagevermögen, ist eine solide Finanzlage gegeben. Die Handlungsfähigkeit und die sachgerechte Aufgabenerfüllung der IHK Darmstadt sind damit gesichert.

IV. Investitionen

Die IHK Darmstadt hat im Geschäftsjahr 2017 insgesamt 134 T€ in das immaterielle Vermögen und rund 140 T€  in Sachanlagen investiert.
Die Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen betreffen ausschließlich Software, vor allem für die Digitalisierung zur Effizienzsteigerung der Geschäftsprozessabläufe.
Des Weiteren wurden 210 T€ für Investitionen in das Finanzanlagevermögen aufgewendet.

C. Personalbericht

Zum Jahresende beschäftigte die Industrie- und Handelskammer Darmstadt 135 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Kernpersonal. Dies entspricht 119,02 Vollzeitäquivalenten (VZÄ), die sich aufteilen in: 1 VZÄ Hauptgeschäftsführer (±0), 7 VZÄ Geschäftsbereichsleiter (+1), 111,02 VZÄ Angestellte (+4,38).
Von den 135 Beschäftigten arbeiten 44 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einem Teilzeitarbeitsverhältnis, das entspricht einer Quote von knapp 33% und ist damit im Vergleich zum Vorjahr leicht angestiegen (+3,7). Der Frauenanteil ist auf rund 68% gestiegen (+6,7%).
Die Digitalisierung wird unsere Arbeit völlig neu gestalten. Es ist daher unerlässlich, unsere Führungskräfte und Mitarbeiter mit digitalen Kompetenzen auszustatten, die Menschen sind der Grundpfeiler für unseren Erfolg. Daher werden wir auch dafür sorgen, dass wir für Talente als Arbeitgeber attraktiv sind. Wir müssen Arbeitsumgebungen schaffen und Technologien nutzen, die uns die Vernetzung untereinander erlauben. Insgesamt bietet die Digitalisierung großartige Chancen und Möglichkeiten für Innovationen, die wir so gut wie möglich nutzen wollen.
Als familienfreundliche IHK unterstützen wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei, Familie und Beruf in Einklang zu bringen. Von den Angeboten können Frauen genauso wie Männer, Mitarbeiter genauso wie Fachkräfte profitieren. Zu den unterstützenden Rahmenbedingungen gehören z. B. flexible Arbeitszeiten, unterschiedliche Teilzeitmodelle sowie die Möglichkeit mobil zu arbeiten. Seit Mitte 2017 wird in einigen Teams zudem die Arbeit in Vertrauensarbeit getestet.
Zur langfristigen Sicherung des Fachkräftebedarfs setzt die IHK auf Aus- und Weiterbildung. Die IHK bildet im Ausbildungsberuf „Kaufmann/-frau für Büromanagement“ aus. Seit 2015 gibt es zusätzlich einen besetzten Ausbildungsplatz als „Fachinformatiker/-in Systemintegration“. Mit 8 Ausbildungsplätzen bilden wir derzeit 1 Person mehr aus als im Vorjahr, da wir erfolgreich eine Auszubildende aus Syrien von der Einstiegsqualifizierung in ein Ausbildungsverhältnis übernehmen konnten. Daneben werden häufig Praktika durchgeführt. Zusätzlich beschäftigen wir regelmäßig Rechtsreferendare im Rahmen ihrer Verwaltungs- und Wahlstationen.
Ein zentrales Schlüsselelement für einen nachhaltigen Erfolg ist auch die Entwicklung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sowohl in den Bereichen der Fach- und Führungskompetenz als auch in der persönlichen Kompetenz. Die Weiterqualifizierung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sichern wir weitgehend durch unsere DIHK-Gesellschaft für berufliche Bildung und durch unsere eigene Weiterbildungsabteilung.

Prognosebericht

Wirtschaftsprüfung

Die Wirtschaftsführung 2018 (da Prognosebericht)  der IHK Darmstadt steht wie in den Vorjahren unter dem Primat der strengen Haushaltsführung. Dazu gehört insbesondere eine effiziente Personal- und Finanzstrategie, ohne dabei Abstriche an der Leistungsfähigkeit zu machen. Der Wirtschaftsplan 2018 trägt deshalb den Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit Rechnung.
Die Beitragssätze 2017 waren gegenüber dem Vorjahr unverändert, in 2018 sinkt der Umlagehebesatz einmalig auf 0,15 Prozent.
Hinsichtlich der Beitragsentwicklung und der betriebswirtschaftlichen Risiken korrespondieren die Perspektiven der IHK Darmstadt mit den tendenziell positiven Konjunktureinschätzungen der Mitglieder. Bezüglich weiterer Einzelheiten wird auf die von der Vollversammlung  beschlossene Wirtschaftsplanung Bezug genommen.

Digitalisierung

Die Digitalisierung ist ein massiver Treiber wirtschaftlichen Wachstums – sie wird auch die Arbeit in der IHK Darmstadt völlig neu gestalten. Schon jetzt sehen wir neue Formen der Zusammenarbeit, noch nicht da gewesene Geschäftsmodelle und ein erhöhtes Maß an Automatisierung von Tätigkeiten.
Als IHK Darmstadt wollen wir die Chancen der Digitalisierung in allen Bereichen unserer Arbeit nutzen, um so die Erwartungen unserer Mitgliedsunternehmen und Partner an eine moderne IHK zu erfüllen. Gemeinsam mit der IHK-Organisation werden wir die Digitalisierung unserer Produkte weiter vorantreiben, interne Prozesse neu ausrichten und unsere Führungskräfte und Mitarbeiter mit digitalen Kompetenzen ausstatten.
Im Geschäftsjahr 2017 wurde hierfür erstmals eine Rücklage (500 T€) gebildet.

D. Chancen und Risikobericht

Die Chancen der IHK sind in dem von der Vollversammlung beschlossenen Programm für die Legislaturperiode 2014 bis 2019 dargestellt. Vertieft werden die Ziele durch jährliche Arbeitsprogramme, die ebenfalls von dem Gremium verabschiedet werden. Weitere Risiken, die nicht bereits durch den Wirtschaftsplan, Rückstellungen, Versicherungen oder andere zweckgebundene Rücklagen gesichert sind, sind in einem Risikokataster 2018 (da Risiken der zukünftigen Entwicklung)  abgebildet und durch die Ausgleichsrücklage gedeckt. Es handelt sich vor allem um Risiken aus der Konjunkturentwicklung, um Klumpenrisiken und um Risiken, die aus der Entwicklung des Erfüllungsbetrages über den Bilanzstichtag hinaus entstehen könnten.
Auf Gefährdungen, die die täglichen Geschäftsabwicklungen beeinträchtigen könnten, reagiert die IHK Darmstadt mit internen Kontrollmechanismen. Bereits im Jahr 2010 wurde das interne Kontrollsystem um eine Innenrevision erweitert. Die im Jahr 2010 erstmalig erfolgte Erhebung und Bewertung der Risiken anhand des DIHK-Risikokompasses wurde 2013 in das vorhandene Controlling-Informationssystem CIS (eCo) integriert. Mittels eines Wiedervorlagekonzeptes ist die regelmäßige Überprüfung und Aktualisierung der lokalisierten Risiken gewährleistet.

E. Nachtragsbericht

Über die normale Entwicklung der Geschäftstätigkeit hinaus sind keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag hervorzuheben.
Darmstadt,  23.03.2018
Prof. Dr. Kristina Sinemus
Präsidentin 
Dr. Uwe Vetterlein
Hauptgeschäftsführer