Der frisch gewählte DIHK-Präsident Peter Adrian
Peter Adrian übernimmt in einer stürmischen Zeit die Führung beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK). Seit dem 24. März ist er als Nachfolger von Eric Schweitzer im Amt. Der Unternehmer hat viel Erfahrung in der IHK-Arbeit, seit 2006 ist er Präsident der IHK Trier. Von Herausforderungen lässt sich der 64-Jährige nicht so leicht abschrecken.
Autor: Heribert Waschbüsch, 19. April 2021
© DIHK / Werner Schuering
1983 gründet der Trierer Student in Köln eine Bauträgergesellschaft. In für damalige Verhältnisse schwierigen wirtschaftlichen Zeiten muss er ein Investment in seiner Geburtsstadt retten. Einige erfolgreiche Jahre später, mit 32, dann der nächste Karriereschritt: Mit der Gründung seines dritten Betriebs legt Adrian den Grundstein für sein heutiges Unternehmen. Die TRIWO AG betreibt bundesweit mittlerweile rund 30 Industrie- und Gewerbeparks, darunter zwei Kfz-Testzentren in Pferdsfeld bei Bad Sobernheim und am Flughafen Zweibrücken.
Dass zu dem TRIWO-Portfolio fünf Flughäfen gehören, unter anderen in Zweibrücken in der Pfalz, in Oberpfaffenhofen in Bayern oder in Egelsbach in Hessen, ist kein Zufall: Peter Adrian hat eine große Passion für das Fliegen. Mit 29 Jahren legt Peter Adrian die deutsche und amerikanische Pilotenlizenz ab. Ergibt sich die Gelegenheit, fliegt der 64-Jährige auch schon einmal selbst zu Terminen ein.
Unternehmerisches Handeln ist verantwortungsvoll und selbstbestimmt
Auch am Boden verschafft sich Peter Adrian gerne zunächst einen Überblick und bewahrt – gerade in kritischen Situationen – einen kühlen Kopf. Seit 2006 ist der Unternehmer Präsident der Industrie- und Handelskammer Trier. Er hat in all den Jahren die Kammer mit knapp 30.000 Unternehmen sehr geräuschlos durch alle Höhen und Tiefen gelenkt. Bemüht, mit Kritikern im Gespräch zu bleiben, ist Adrian ein Verfechter der Selbstverwaltung der Kammern als wichtige Grundlage für die deutsche Wirtschaft. Und auch unternehmerisches Handeln ist für ihn ebenso verantwortungsvoll wie selbstbestimmt.
Dazu gehört, dass Adrian direkt nach Amtsantritt als DIHK-Präsident auch persönlich dafür wirbt, freiwillig regelmäßige Corona-Tests in den Unternehmen anzubieten. Wie andere IHK-Präsidentinnen und Präsidenten, die es ihm gleichtun, kennt der Mann aus der Praxis deshalb auch alle damit verbundenen Probleme. Beim Wirtschaftsgipfel bei Bundesminister Peter Altmaier Anfang April wird Adrian daher hinter verschlossenen Türen deutlich - und ernst genommen, wenn er vorträgt: „Organisatorische und finanzielle Pflichten dürfen jetzt nicht in Richtung Unternehmen abgeschoben werden. Denn: Die Erschöpfung nach einem Jahr Pandemie ist groß.“
Die Wirtschaft stellt sich gut auf die Krise ein, wenn sie eigenständig handeln kann
Bei Peter Adrian selbst spürt man davon in diesen Tagen vieler Entscheidungen allerdings nichts – im Gegenteil: Mit viel Energie wirbt er für kreative, pragmatische Ideen, mit denen Betriebe vor Ort selbst oder gemeinsam mit anderen Akteuren Herausforderungen anpacken wollen. Gerade in der Pandemie zeige die Wirtschaft, wie innovativ, flexibel und robust sie sich auf diese Krise einstellt, wenn sie handeln kann. Selbsttests, Homeoffice, Impfangebote auch durch größere Betriebe – für Adrian sind das Aufgaben, die die Unternehmen verantwortungsvoll und eigenverantwortlich bewältigen sollten. Der neuen DIHK-Präsident zitiert gerne einen seiner populären Vorgänger, DIHK-Ehrenpräsident Ludwig Georg Braun: „Wir wollen immer auch Teil der Lösung sein.“
Als Präsident der IHK-Landesarbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz seit 2006 steht Peter Adrian für das Miteinander innerhalb des Kammerwesens, aber auch mit der Politik. Im „Bündnis für sicheres Öffnen“ hat er mit der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) und kommunalen Vertretern die Interessen der regionalen Wirtschaft für einen schrittweisen Ausstieg aus dem Lockdown verhandelt. Dies sollte ihm auch bei einer seiner größten Herausforderungen im neuen Amt helfen: die Folgen der Pandemie zu überwinden. „Wir brauchen eine verlässliche Zukunftsperspektive. Unser Land braucht Menschen, die wieder neu anfangen, wir brauchen Betriebe, die ihre Azubis durch die Krise bringen, wir brauchen Gründerinnen und Gründer, die an die Zukunft glauben und wir brauchen innovative Familienunternehmen, die jetzt und hier in Deutschland investieren. Es ist unserer Aufgabe, diese Zuversicht in der deutschen Wirtschaft zu stärken“, betonte Peter Adrian bei seiner Antrittsrede. In diesen Sätzen steckt sein Programm. Wer sich mit einem der über 200 Mitarbeiter des TRIWO-Chefs unterhält, versteht das schnell: Peter Adrian kann zuhören, ist offen für Argumente und fordert Verantwortung auf Augenhöhe. Und - hat er ein Ziel, ist er bereit im Direktflug darauf zuzusteuern.
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Matthias Voigt
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