„Mit unseren Maßnahmen sparen wir jährlich 9.000 Tonnen CO2 ein“
Im Interview erklärt Karl Hock, Leiter Energiemanagement bei Pirelli Deutschland, welche Rolle Energieeffizienz für den Reifenhersteller im Odenwald spielt und warum das Unternehmen Mitglied im Netzwerk ETA-Metropol Rhein Main Neckar ist.
Autor: Dr. Niclas Wenz, 9. August 2021
Karl Hock, Leiter des Energiemanagements bei Pirelli Deutschland.
© Karl Hock / Pirelli Deutschland GmbH
Karl Hock: Eine enorme und das aus zwei Gründen: Zum einen legt der Pirelli Konzern großen Wert auf Nachhaltigkeit und verfolgt sehr ambitionierte Ziele beim Energieverbrauch und Klimaschutz. So will Pirelli weltweit bis 2030 klimaneutral sein. Zum anderen hat das Thema Energie für Pirelli Deutschland eine noch höhere Bedeutung als für Tochtergesellschaften in anderen Ländern, weil die Energiekosten hierzulande viel höher sind.
Was tun Sie, um den Energiebedarf zu senken?
Karl Hock: Viel. Nur zwei Beispiele: Wir haben unsere KWK-Gasturbine auf Hocheffizienz-Standard gebracht. Zudem nutzen wir jetzt Abwärme für das Beheizen von Gebäuden sowie für die Kühlung von Prozessen. Mit diesen und weiteren Maßnahmen sparen wir jährlich 9.000 Tonnen CO2 ein. Dafür haben wir in den vergangenen Jahren eine zweistellige Millionensumme investiert.
Warum beteiligen Sie sich am Netzwerk ETA-Metropol Rhein Main Neckar, wo Sie bei der Energieeffizienz doch schon auf eigene Faust so weit gekommen sind?
Karl Hock: Es gibt noch weitere Potenziale, die wir erschließen wollen. Dafür versprechen wir uns viel vom Austausch mit Unternehmen, die vor vergleichbaren Herausforderungen stehen. Zudem möchten wir mit unserer Teilnahme ein Signal an Politik und Öffentlichkeit senden: Wir gehen unsere Klimaschutz-Aufgaben mit großem Engagement an, auch in Zusammenarbeit mit anderen Industrieunternehmen der Region.
Das Netzwerk versammelt Unternehmen unterschiedlichster Branchen. Was haben sich ein Reifenhersteller und etwa ein Pharmakonzern zu sagen?
Karl Hock: Uns eint der hohe Bedarf an Strom, Wärme und Kälte. Viele Prozesse sind ähnlich, ebenso die eingesetzten Technologien – und damit auch die Aufgaben, vor denen wir stehen. Ich bin deshalb überzeugt, dass wir vom Austausch stark profitieren werden. Nicht zuletzt, weil wir im Netzwerk auch regulatorische Fragen thematisieren werden. Hier gibt es sehr viel Dynamik, die Bestimmungen ändern sich laufend, die Vorgaben sind komplex. Darüber mit Kolleginnen und Kollegen sowie externen Fachleuten zu sprechen ist sicher ein großer Gewinn.
ETA-Metropol Rhein Main Neckar
Die heimische Industrie hat die einfach zu realisierenden Klimaschutz-Maßnahmen bereits weitgehend umgesetzt. Jetzt geht es darum, die Herausforderungen anzugehen, die mehr Aufwand erfordern. Das neue Netzwerk ETA-Metropol Rhein Main Neckar für Energieeffizienz und Klimaschutz unterstützt Unternehmen dabei. Die von mehreren IHKs aus den Metropolregionen Rhein-Neckar und Frankfurt-Rhein-Main getragene Plattform vernetzt Unternehmen, organisiert den Erfahrungsaustausch zwischen ihnen und regt Kooperationen an.
Die heimische Industrie hat die einfach zu realisierenden Klimaschutz-Maßnahmen bereits weitgehend umgesetzt. Jetzt geht es darum, die Herausforderungen anzugehen, die mehr Aufwand erfordern. Das neue Netzwerk ETA-Metropol Rhein Main Neckar für Energieeffizienz und Klimaschutz unterstützt Unternehmen dabei. Die von mehreren IHKs aus den Metropolregionen Rhein-Neckar und Frankfurt-Rhein-Main getragene Plattform vernetzt Unternehmen, organisiert den Erfahrungsaustausch zwischen ihnen und regt Kooperationen an.
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N. N.
Bereich:
Unternehmen und Standort
Themen: Umwelt- und Energieberatung, Umwelt- und Energiepolitik