Zwei Start-ups aus Südhessen mit dem Hessischen Gründerpreis ausgezeichnet
Ein starkes Ergebnis für Südhessen: Akribion Genomics aus Zwingenberg und HOPES aus Darmstadt haben beim Hessischen Gründerpreis in den Kategorien „Innovative Geschäftsidee“ und „Gründung aus der Hochschule“ gewonnen. Damit kommt die Hälfte der vier Sieger aus Südhessen. Am Freitagabend wurden die Start-ups mit einer festlichen Gala in der Centralstation in Darmstadt geehrt. Mit 193 Bewerbungen für den Hessischen Gründerpreis war die Konkurrenz so groß wie noch nie.
Pressemeldung vom 18. November 2023
Robert Lippmann, Hauptgeschäftsführer der IHK Darmstadt Rhein Main Neckar
© IHK Darmstadt / Klaus Mai
- Akribion Genomics (Zwingenberg) siegte in der Kategorie „Innovative Geschäftsidee“. Das Start-up hat ein Enzym entwickelt, das präzise programmiert werden kann, um gezielt Zellen zu bekämpfen, während andere unberührt bleiben. Ziel ist es nun, diese Technologie durch verschiedene Versuche und Studien weiterzuentwickeln, um neue Behandlungsmöglichkeiten verschiedener Krebsarten zu eröffnen.
- HOPES (Darmstadt) wurde in der Kategorie „Gründung aus der Hochschule“ zum Sieger gekürt. Der Name steht für „Hybrider Osmose Pump Energie Speicher“. HOPES hat ein System zur Speicherung von elektrischer Energie in Salzwasser entwickelt. Dies geschieht durch osmotische Druckeffekte. Vereinfacht ausgedrückt, wird überschüssiger Strom verwendet, um Salzwasser in destilliertes Wasser und hochkonzentrierte Salzlösung aufzuspalten. Bei Bedarf an Strom werden die getrennten Flüssigkeiten wieder zusammengeführt. Dabei wird der entstehende Druck durch eine Turbine in Strom umgewandelt.
Mit dabei im Finale aus dem IHK-Bezirk Darmstadt waren außerdem die folgenden Start-ups:
In der Kategorie „Innovative Geschäftsidee“:
- WIANCO OTT Robotics (Seeheim-Jugenheim) hat eine KI-Lösung namens EMMA entwickelt, die Geschäftsprozesse automatisiert. Laut den Gründern kann EMMA mit einem nur zweitägigen Training von jedem genutzt werden, um Prozesse zu automatisieren. EMMA wird beispielweise auf einem Desktop-Rechner oder Notebook installiert und erhält vom Nutzer einfache Anweisungen, um Aufgaben zu erledigen. Das Prozess-Know-how wird im Unternehmen bewahrt, dokumentiert und ist jederzeit abrufbar.
In der Kategorie „Gesellschaftliche Wirkung“:
- CureRare (Michelstadt) unterstützt Patientenorganisationen und Forschende auf dem Weg zu neuen Therapien für seltene Erkrankungen. Allein in der EU leiden schätzungsweise mehr als 30 Millionen Menschen an einer seltenen Erkrankung. Doch bisher gibt es laut CureRare lediglich für fünf Prozent dieser Erkrankungen eine Therapie, und der Forschungsweg gestaltet sich oft langwierig. Die Gründer wollen das ändern, indem sie unter anderem Informationen zu seltenen Erkrankungen bereitstellen, Verbindungen zu Kliniken und Forschungseinrichtungen herstellen und bei Anträgen für Fördergelder unterstützen.
In der Kategorie „Gründung aus der Hochschule“:
- Illutherm (Darmstadt) hat eine Methode entwickelt, um Materialien, wie zum Beispiel Keramik, in Sekundenschnelle zu brennen. Die Technologie basiert auf der Verwendung von blauem LED-Licht, das viele Materialien direkt auf über 1000 Grad Celsius erhitzt. Diese Technologie eröffnet nicht nur neue Möglichkeiten für die Keramikherstellung, sondern hat laut den Gründern auch das Potenzial, die fossilen Brennstoffe der Schwerindustrie zu ersetzen.
Die Start-ups wurden am Freitagabend, 17. November, bei einer festlichen Gala mit rund 250 Besucherinnen und Besuchern in der Centralstation in Darmstadt geehrt. Ausgezeichnet wurden zwölf hessische Unternehmen als Preisträger und aus deren Kreis zusätzlich ein Siegerunternehmen pro Wettbewerbskategorie. Zu den Laudatoren zählte unter anderem der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, der Schirmherr des Hessischen Gründerpreises ist. In die Abstimmung über die Sieger und Siegerinnen flossen neben der Einschätzung einer Fachjury und der Besucher der Fachtagung für Multiplikatoren der Hessischen Gründerszene auch mehrere tausend Stimmen aus dem offenen Online-Voting ein.
Die IHK Darmstadt unterstützt den Hessischen Gründerpreis als Netzwerkpartner. Auch unabhängig von dem Wettbewerb begleitet sie Gründerinnen und Gründer mit einem vielfältigen Angebot: Start-ups erhalten kostenfrei professionelle Beratung, unter anderem bei der Erstellung eines Businessplans. Gemeinsam mit der Stadt Darmstadt hat die IHK Darmstadt zudem im Jahr 2017 das Technologie- und Gründerzentrum HUB31 ins Leben gerufen, das als Anlaufstelle für Start-ups dient. Auch die Finalisten von Illutherm sind mit einem Büro im HUB31 ansässig.
Hessischer Gründerpreis: Aus den 193 Bewerbungen haben 48 Unternehmen in vier Kategorien („Innovative Geschäftsidee“, „Zukunftsfähige Nachfolge“, „Gesellschaftliche Wirkung“ sowie „Gründungen aus der Hochschule“) das Halbfinale erreicht. Dort pitchten sie vor einer Jury, die je Kategorie drei, insgesamt zwölf Finalistinnen und Finalisten auswählte. Diese traten am 17. November mit kurzen Pitches direkt gegeneinander an. Über die Sieger entschieden die rund 200 Besucherinnen und Besucher der Fachtagung für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren der Hessischen Gründerszene und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Online-Votings. Gewonnen haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen professionellen Unternehmensfilm, sehr viel mediale Aufmerksamkeit, hochwertige Netzwerkkontakte und wertvolle Trainings. Der Hessische Gründerpreis wird seit 2003 verliehen. Er wird von der KIZ gGmbH in Offenbach organisiert und vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen gefördert.
Kontakt
Annabel Aulehla
Bereich:
Kommunikation und Marketing
Themen: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Social Media