Darmstädter Dialoge für besseres Wirtschaften: Wie tragen wir mehr Verantwortung in den Welthandel?

Läuten das Bedürfnis, Lieferketten für den Krisenfall widerstandsfähiger zu gestalten, und das erklärte Ziel, nachhaltig zu wirtschaften, eine Phase der De-Globalisierung ein? Ökonomen halten das für unwahrscheinlich. Zu groß sind die Verflechtungen der Weltwirtschaft. Zahlreiche Rohstoffe und Produkte des täglichen Lebens stammen aus dem Ausland. Das wird sich in vielen Bereichen auch in Zukunft nicht ändern. Die deutsche und die hessische Wirtschaft sind zudem sehr exportorientiert. Rund jeder vierte Arbeitsplatz hängt hierzulande vom Export ab.

Fest steht: Die Globalisierung steht unter neuen Vorzeichen und ihre Spielregeln verändern sich. So hat sich der weltweite Trend zu Protektionismus und Blockbildung verstärkt, und neben einem regelrechten Subventionswettlauf erleben wir eine immer stärkere politische Instrumentalisierung des internationalen Handels. Den damit verbundenen Herausforderungen müssen sich Wirtschaft und Gesellschaft stellen. Dazu gehört, dass die Globalisierung neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnet, Arbeitsplätze schafft und die Lebensstandards weltweit insgesamt verbessert. Von diesem Wirtschaftswachstum allerdings werden nicht alle im gleichen Maße profitieren.

Wie kann es gelingen, Menschenrechte und Umweltschutz nach deutschen und europäischen Standards bei Geschäftstätigkeiten mit dem oder im Ausland zu stärken und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft unserer Wirtschaft zu erhalten? Darüber diskutieren Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft am Donnerstag, 7. März von 17 bis 20 Uhr bei den Darmstädter Dialogen für besseres Wirtschaften in der IHK.

Nach einem Grußwort von Matthias Martiné, Präsident der IHK Darmstadt, erläutert Prof. Dr. Holger Görg, Professor für Außenwirtschaft an der Christian-Albrecht-Universität zu Kiel und Leiter des Forschungsbereichs „Internationaler Handel und Investitionen“ am Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel), in seiner Keynote, warum es den internationalen Handel auch in Zukunft braucht. Anschließend sprechen Dr. Volker Treier, Außenwirtschaftschef und Mitglied der Hauptgeschäftsführung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Udo Bullmann, Mitglied des Europäischen Parlaments (SPD) und Vorsitzender des Unterausschusses für Menschenrechte, Dr. Sandra Wolf, Geschäftsführerin der Riese & Müller GmbH, Christopher Haas, Geschäftsführer der Haas & Co. Magnettechnik GmbH, und Michael Rudolph, Bezirksvorsitzender des DGB Hessen-Thüringen, darüber, wie mehr Verantwortung in den Welthandel getragen werden kann. Dabei nehmen sie unter anderem das in Deutschland bereits umgesetzte und das für die Europäische Union geplante Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz in den Blick. Wirtschaftsjournalist Caspar Dohmen (u. a. Süddeutsche Zeitung) moderiert die Veranstaltung.

Die Teilnahme an den Darmstädter Dialogen für besseres Wirtschaften ist kostenfrei, eine Anmeldung ist aus organisatorischen Gründen erforderlich. Das vollständige Programm sowie das Anmeldeformular stehen online bereit.