Zollvorteile

Freihandelsabkommen

Zahlreiche Abkommen der Europäischen Union / Europäischen Gemeinschaft mit Drittländern ermöglichen die Inanspruchnahme von Zollpräferenzen im internationalen Warenverkehr. Importeure, die ihren Sitz in einem der Abkommensstaaten haben, müssen bei der Einfuhr von Waren nur einen veringerten oder sogar keinen Zoll zahlen. Eine Übersicht der Abkommen finden Sie hier.
Stand: Juli 2024
Im Außenhandel können auf Grund von Abkommen zahlreiche Zollvorteile (Präferenzen) in Anspruch genommen werden. Voraussetzung für den Zollvorteil ist, dass sich die Waren die jeweils vorgeschriebenen Be- und Verarbeitungsschritte erfüllen (Ursprungsregel), um den präferenziellen Ursprung zu erreichen. Lässt sich der Ursprung nachweisen, erfolgt die Einfuhr in das Zollgebiet des Abkommenspartners zollbegünstigt oder zollfrei.
Die unterschiedlichen Ursprungsregeln lassen sich auf Basis der Zolltarifnummer der Ware im Präferenzportal des Zolls (WuP Online) recherchieren und müssen erfüllt sein. Der präferenzielle Ursprung ist beim Grenzübertritt nachzuweisen. Dies geschieht entweder mit einer im Wortlaut vorgeschriebenen Ursprungserklärung (bis 6.000 Euro Sendungswert) oder mit einer Warenverkehrsbescheinigung (EUR.1 oder EUR-MED). Unternehmen, die eine Bewilligung als Ermächtigter Ausführer haben, können immer die Ursprungserklärung auf der Rechnung abgeben. Sie benötigen keine Warenverkehrsbescheinigung. Möchten Sie einen Blick in die einzelnen Abkommen werfen, finden Sie diese ebenfalls unter WuP Online.
Eine tabellarische Übersicht der bestehenden Abkommen finden Sie hier:
Symbol Bedeutung
>
einseitige Präferenzgewährung beim Import in die EU
<
einseitige Präferenzgewährung beim Import in das jeweilige Land
<>
gegenseitige Präferenzgewährung
F
Freiverkehrspräferenz
U
Ursprungspräferenz
EA
Ermächtigter Ausführer

Ländergruppe, Land, Gebiet einseitig/ gegenseitig Art der Präferenz Präferenznachweis
Ägypten
<>
U
EUR.1/EUR-MED oder EA
Albanien
<>
U
EUR.1 oder EA
Algerien
<>
U
EUR.1/EUR-MED oder EA
Andenstaaten (Peru, Kolumbien)
<>
U
EUR.1 oder EA
Andorra (Tabakwaren der HS-Positionen 2402 und 2403)
<
F
Andorra (Waren der Kapitel 1-24)
>
U
EUR.1 (für Waren der Kap. 1-24)
Andorra (Waren der Kapitel 25-97)
<>
F
APS (least developed countries LCD)
>
U
Ursprungszeugnis Form A
APS (other beneficiary countries OBS)
>
U
Ursprungszeugnis Form A
Bosnien-Herzegowina
<>
U

EUR.1 oder EA
CARIFORUM
<>
U
EUR.1 oder EA
Ceuta und Mellila
<>
U
EUR.1 oder EA
Chile
<>
U
EUR.1 oder EA
Ecuador (EC)
>
U
Ursprungszeugnis Form A
ESA-Staaten
<>
U
EUR.1 oder EA
Färöer
<>
U
EUR.1/EUR-MED oder EA
Georgien, anwendbar seit 1. September 2014
<>
U
EUR.1 oder EA
Island
<>
U
EUR.1/EUR-MED oder EA
Israel
<>
U
EUR.1/EUR-MED oder EA
Japan
<>
U
nur REX
Jordanien
<>
U
EUR.1/EUR-MED oder EA
Kanada
<>
U
nur REX
Kosovo
>
U
EUR.1
Libanon
<>
U
EUR.1/EUR-MED oder EA
Liechtenstein
<>
U
EUR.1/EUR-MED oder EA
MAR (AKP): bestimmte Staaten Afrikas, der Karibik und des Pazifiks
>
U
EUR.1
Marokko
<>
U
EUR.1/EUR-MED oder EA
Mazedonien
<>
U
EUR.1 oder EA
Mexiko
<>
U
EUR.1 oder EA
Montenegro
<>
U
EUR.1 oder EA
Norwegen
<>
U
EUR.1/EUR-MED oder EA
Republik Korea (Südkorea)
<>
U
nur EA
Republik Moldau, zweiseitig anwendbar seit 1. September 2014
<>
U
EUR.1 oder EA
San Marino
<>
F
Schweiz
<>
U
EUR.1/EUR-MED oder EA
Serbien
<>
U
EUR.1 oder EA
Singapur
<>
U
nur EA
Südafrika
<>
U
EUR.1 oder EA
Syrien
>
U
EUR.1/EUR2
Tunesien
<>
U
EUR.1/EUR-MED oder EA
Türkei (EGKS-Waren)
<>
U
EUR.1 oder EA
Türkei (sonstige Waren)
<>
F
A.TR/LE-TR
Türkei
(Waren d. Handelsregelung für Agrarerzeugnisse)
<>
U
EUR.1 oder EA
Überseeische Länder und Gebiete (ÜLG)
>
U / F
EUR.1/
Ausfuhrbescheinigung EXP
Ukraine
<>
U
EUR.1
Westjordanland und Gazastreifen
<>
U
EUR.1 oder EA
West-Pazifik-Staaten (zur Zeit nur Papua-Neuguinea und Fiji)
<>
U
EUR.1 oder EA
Zentralafrika (CAS) zur Zeit Kamerun
<>
U
EUR.1 oder EA
Zentralamerika (CAM) Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua, Panama)
<>
U
EUR.1 oder EA