IHK-Präsident Dr. Engel: „Sorgen unserer Betriebe haben Höchststand erreicht“
Das Vertrauen der Wirtschaft in die deutsche Energiepolitik ist auf einen Tiefpunkt gefallen. Das ist das wesentliche – und höchst bedenkliche – Ergebnis des Energiewende-Barometers 2023 der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), an dem sich auch die IHK zu Coburg beteiligt hat. „Es ist eine überaus besorgniserregende Entwicklung, dass die Sorgen unserer Betriebe um ihre Wettbewerbsfähigkeit beständig wachsen und nun einen Höchststand erreicht haben.“ Mit diesen Worten kommentiert Präsident Dr. Andreas Engel das aktuelle DIHK-Energiewende-Barometer.
Die regionale Auswertung der bundesweiten Umfrage ergibt, dass fast jedes vierte befragte Coburger Unternehmen die Auswirkungen der Energiewende auf die eigene Wettbewerbsfähigkeit als „negativ“ oder „sehr negativ“ bewertet. Über alle Branchen und Betriebsgrößen hinweg bewerten die Unternehmen die Auswirkungen der Energiewende mit -23 auf einer Skala von -100, “sehr negativ”, bis +100, “sehr positiv”. Von einem „Verlust der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens am Standort Deutschland“ berichtet ein Drittel. Bei nahezu der Hälfte sind die Strom- und Energiepreise in den vergangenen zwölf Monaten gestiegen. Als Reaktion auf die hohen Energiepreise erklärt über die Hälfte der Befragten, sämtliche Investitionen zurückzustellen: in Kernprozesse, in Forschung und Innovation, aber auch in Klimaschutzmaßnahmen. „Früher haben Unternehmen durchaus auch Chancen in der Energiewende gesehen, doch nun überwiegen in der Einschätzung eindeutig die Risiken“, resümiert IHK-Präsident Dr. Engel.
Die regionale Auswertung der bundesweiten Umfrage ergibt, dass fast jedes vierte befragte Coburger Unternehmen die Auswirkungen der Energiewende auf die eigene Wettbewerbsfähigkeit als „negativ“ oder „sehr negativ“ bewertet. Über alle Branchen und Betriebsgrößen hinweg bewerten die Unternehmen die Auswirkungen der Energiewende mit -23 auf einer Skala von -100, “sehr negativ”, bis +100, “sehr positiv”. Von einem „Verlust der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens am Standort Deutschland“ berichtet ein Drittel. Bei nahezu der Hälfte sind die Strom- und Energiepreise in den vergangenen zwölf Monaten gestiegen. Als Reaktion auf die hohen Energiepreise erklärt über die Hälfte der Befragten, sämtliche Investitionen zurückzustellen: in Kernprozesse, in Forschung und Innovation, aber auch in Klimaschutzmaßnahmen. „Früher haben Unternehmen durchaus auch Chancen in der Energiewende gesehen, doch nun überwiegen in der Einschätzung eindeutig die Risiken“, resümiert IHK-Präsident Dr. Engel.
Die drei größten Hindernisse für Transformationsbemühungen um mehr Klimaschutz sollten den Protagonisten auf politischer Ebene zu denken geben: Als „Top drei“ genannt werden „Fehlende Information bzw. Planbarkeit und Verlässlichkeit in der Energiepolitik“ (rund 60 Prozent), „Zu viel Bürokratie“ (ca. 40 Prozent) und „Langsame Planungs- und Genehmigungsverfahren“ (ein Drittel). „Vor dem Hintergrund dieser Zahlen gilt es, sowohl die Energie- als auch die Wirtschaftspolitik zu überdenken und dabei auch die Expertise und Einschätzungen unserer Unternehmen verstärkt mit einzubeziehen“, so Dr. Andreas Engel. Als überfällig nennt er strategische Lösungen, die für die Wirtschaft in der gesamten Breite die Bremsen lösen. „Die Stärkung und zukunftsfähige Ausrichtung unseres Standorts ist dringend notwendig. Ein naheliegender, unbürokratischer und unmittelbar wirksamer Ansatz zur Kostensenkung ist die Entlastung der Stromkosten von fiskalischen Preisbestandteilen, wie Steuern, Umlagen und Entgelte. Außerdem muss der Ausbau der erneuerbaren Energien sehr deutlich beschleunigt werden. Wir brauchen einen intelligenten Energie-Mix, der sich auf das Potenzial von Wind und Sonne, aber auch von Wasserstoff, Biogas, Geothermie und Wasserkraft stützt!“
Im DIHK-Energiewende-Barometer wurde auch nach den Plänen zur Verlagerung von Kapazitäten ins Ausland aufgrund der aktuellen Energiepolitik gefragt. In diesem Punkt birgt die regionale Auswertung durchaus eine positive Überraschung, nachdem bundesweit von starken Abwanderungstendenzen deutscher Unternehmen berichtet wurde: Gerade mal rund 5 Prozent haben entsprechende Pläne, während knapp die Hälfte keine derartigen Maßnahmen geplant hat. „Glücklicherweise sind die Abwanderungstendenzen in der Coburger Wirtschaft aktuell noch wenig ausgeprägt. Das liegt aber nicht daran, dass in unserer Region die Welt in Ordnung wäre. Das ist leider nicht der Fall, aber unser Coburger Wirtschaftsstandort ist eben stark mittelständisch geprägt. Viele Betriebe sind familiengeführt, und das seit Generationen – stark ausgeprägte Standortverbundenheit ist eine der herausragenden Eigenschaften unserer Betriebe und dafür können wir gerade in der jetzigen Situation froh und dankbar sein“, betont Björn Cukrowski, stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer.