Klimaschutz und Emissionshandel

Der europäische Green Deal

Was die EU-Klimaschutzpläne für die Unternehmen bedeuten
Die Europäische Kommission hat im Dezember 2019 mit dem "Green Deal" ein weitreichendes Programm für mehr Klima- und Umweltschutz in der EU vorgelegt. Der deutschen Wirtschaft ist Nachhaltigkeit ebenfalls ein wichtiges Anliegen. Doch ob sich aus diesen umfassenden Zielen und Vorgaben – wie von der EU-Kommission versprochen – eine Wachstumsstrategie für die deutschen und europäischen Unternehmen ergibt, hängt ganz entscheidend von der konkreten Umsetzung des Maßnahmenbündels ab.

CO₂-Bepreisung & CO₂-Preisrechner für Unternehmen

Damit Deutschland seine auf europäischer Ebene zugesagten Klimaziele für 2030 erreichen kann, werden zusätzliche klimapolitische Maßnahmenerforderlich sein. In der entsprechenden Debatte geht es um ordnungsrechtliche Vorgaben, Förderinstrumente, Informations- und Beratungsangebote, vorallem aber um die Frage, wie sich der Ausstoß von Kohlendioxid über Marktmechanismen reduzieren lässt.
CO₂-Preisrechner für Unternehmen
Mit dem CO₂-Preisrechner der IHK-Organisation können Sie die Veränderung der Kosten für Ihr Unternehmen berechnen. Bitte geben Sie dazu die Verbräuche Ihrer Energieträger an, optional auch die von Ihnen gezahlten Energiepreise (netto). Weitere Erläuterungen finden Sie auf der Seite rechts oben im Pop-up-Fenster. Alle Preisangaben verstehen sich netto ohne Mehrwertsteuer.

Unternehmensnetzwerk Klimaschutz

Das Unternehmensnetzwerk Klimaschutz – Eine IHK-Plattform vernetzt Unternehmen, die einen aktiven Beitrag dazu leisten möchten, unseren Planeten für zukünftige Generationen lebenswert zu erhalten. Das Netzwerk steht allen Unternehmen unabhängig von Größe und Branche offen, die Teilnahme ist kostenlos. 
Durch den Austausch von Wissen, Erfahrungen und Best Practices können wir gemeinsam dazu beitragen, Klimaschutz in der Breite der Wirtschaft schneller voranzubringen. Mit unseren wachsenden Informations- und Qualifizierungsangeboten möchten wir Sie gemeinsam mit den Industrie- und Handelskammern vor Ort auf dem Weg zu einer zukunftsfesten und nachhaltigen Unternehmensausrichtung zusätzlich unterstützen.

Unternehmen Biologische Vielfalt

Coaching, Netzwerke und Roadshows

Wir zeigen Unternehmen, wo sie ansetzen können und welche Maßnahmen helfen, dem Verlust der Biodiversität – und damit unserer Lebens- und Wirtschaftsgrundlage – entgegenzuwirken. Dabei setzen wir auf den Dreiklang Coaching, Netzwerke und Roadshows. Wir coachen Unternehmen für die Entwicklung einer eigenen Biodiversitäts-Strategie, vernetzen sie für Best-Practice-Beispiele und diskutieren in unseren Roadshows, also interaktiven (Web-)Formaten, unter anderem über aktuelle politische und wissenschaftliche Entwicklungen im Bereich der Biodiversität.
Das Projekt „Unternehmen Biologische Vielfalt“ (UBi) wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gefördert. Neben der DIHK Service GmbH sind die Biodiversity in Good Company Initiative, die Bodensee-Stiftung, der Global Nature Fund sowie das Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production (CSCP) Projektpartner dieses Projekts. 

Klimaschutz-Unternehmen e. V.

Klimaschutz-Unternehmen e. V. ist ein branchenübergreifendes Unternehmens-Netzwerk der deutschen Wirtschaft, welches sich mit innovativen Lösungen für das Erreichen der klimapolitischen Ziele Deutschlands einsetzt. Der Verein wurde auf Anregung des Bundesumweltministeriums (BMU), des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) und des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) gegründet. Die Klimaschutz-Unternehmen haben ihre Vorreiterrolle in einem anspruchsvollen Aufnahmeverfahren mit externer Prüfung belegt. Sie setzen sich mit innovativen Lösungen für das Erreichen der klimapolitischen Ziele Deutschlands ein. Weitere Informationen erhalten Sie hier.

Anpassung an den Klimawandel

Alle Weltregionen sind, in unterschiedlicher Form und Ausmaß, vom Klimawandel betroffen. Auch in Bayern sind klimatische Veränderungen bereits spür- und messbar. Wie genau wirkt sich der Wandel des Klimas auf unseren Wirtschaftsstandort aus und was können Unternehmen tun, um sich auf verändernde Bedingungen vorzubereiten?

Klimawandelfolgen - Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort Bayern

Klimawandel in Bayern:
Das Bayerische Landesamt für Umwelt berichtet, dass sich im Zeitraum 1951 bis 2019 die Lufttemperatur im Jahresmittel in Bayern um 1,9 °C erhöht hat. Diese Veränderungen wirken sich regional sehr unterschiedlich aus. So verlief die zunahme an Hitzetagen im Alpenvorland moderater als in der Donau- oder Mainregion. Die Jahresniederschlagsmengen haben sich im betrachteten Zeitraum nicht statistisch signifikant verändert, jedoch ist in einigen Regionen ein Rückgang der Niederschläge in den Sommermonaten zu verzeichnen. Klimaprojektionen lassen die Annahme zu, dass sich der aktuelle Temperaturtrend in den kommenden Jahren fortsetzen wird, ebenso die Veränderungen bei Niederschlägen, wie eine Verschiebung von den Sommer- in die Wintermonate. Starkregenereignisse oder längere Hitzeperioden können vermehrt auftreten. Details zu den Klimawandelfolgen und -trends in Bayern sind beim LfU nachzulesen.
Effekte und Anpassungsdruck auf Unternehmen:
Verschiedene bayerische Wirtschaftsbranchen sind von den Auswirkungen des Klimawandels direkt betroffen. So müssen sich die Land- und Wasserwirtschaft, der Weinbau und Tourismus, die Holz- und Ernährungsindustrie bereits mit den Konsequenzen auseinandersetzen. Aber auch das produzierende Gewerbe ist betroffen, zum Beispiel, wenn es um die Sicherung der Lieferketten, den Schutz der Arbeitnehmer (z. B. während Hitzewellen) oder die Anpassung der Betriebs- und Produktionsstätten (z. B. Kühlung, Isolierung, Bauhöhe wegen Hochwassergefahr etc.) geht. Dies kann kostspielig sein und, unbeachtet, sogar die Wettbewerbsfähigkeit langfristig gefährden.
Der Klimawandel kann durch die Reduzierung von THG-Emissionen abgemildert, jedoch nicht völlig vermieden werden. Anpassungsmaßnahmen können kostspielig und aufwendig sein. Damit Sie Ihr Unternehmen, die zugrundeliegenden Prozesse und Dienstleistungen, rechtzeitig an sich verändernde Bedingungen anpassen können, empfiehlt es sich, Anpassungsbedarfe zu prüfen. Nachfolgend geben wir Ihnen Hilfestellung dabei und zeigen außerdem Möglichkeiten auf, wie Sie Anpassungsmaßnahmen erfolgreich umsetzen können.

Klimawandelanpassung - Tools und Tipps für Unternehmen

Der Klimawandel kann durch die Reduzierung von Treibhausgasemissionen abgemildert aber nicht völlig vermieden werden. Bereits heute wird die Geschäftstätigkeit Ihres Unternehmens z. B. durch Hochwasser, langanhaltende Hitzeperioden oder eine Verschiebung der Jahreszeiten vor Ort bzw. in Ländern Ihrer Geschäftspartner beeinflusst?
Unternehmen können vielfältige Maßnahmen ergreifen, um sich an Klimaveränderungen anzupassen. Beispielsweise kann durch Verschattung, Dämmung und Innenraumbegrünung ein angenehmeres Raumklima geschaffen werden. Entsiegelte Flächen, begrünte Dächer und Versickerungsmulden entlasten zudem bei Starkregenereignissen und werten das Gelände auf. Es gilt außerdem, robuste Lieferketten zu gestalten und ggf. über strategische Produktanpassungen nachzudenken. Folgende Infos, Initiativen und Angebote unterstützen Sie beim Umgang mit dem Klimawandel und möglicher Anpassungsmaßnahmen.

Kostenfreie Info- und Unterstützungsangebote für Ihre Klimawandelanpassung:

Online-Tool „Klimaanpassung in Unternehmen“
Ein Online-Tool des Bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU) stellt anhand einer interaktiven Grafik die wichtigsten Handlungsfelder im Klimawandel sowie jeweils konkrete Optionen zur Anpassung vor. Das Tool steht Ihnen kostenfrei hier zur Verfügung und unterstützt Sie dabei, in das Thema Klimawandelanpassung einzusteigen und erste Handlungsmöglichkeiten zu identifizieren.
Kompetenzzentrum KomPass: Infos zu Standards, Best-Practices und Handlungshilfen für Klimawandelanpassung
Eine zentrale Anlaufstelle für Themen rund um die Folgen des Klimawandels und mögliche Anpassungsstrategien ist das deutschlandweite Kompetenzzentrum Klimafolgen und Anpassung (KomPass) beim Umweltbundesamt. Mit einem breiten und vielfältigen Informationsangebot, Print-, Veranstaltungs- und Austauschformaten sowie Best-Practice-Beispielen vermittelt KomPass praxisorientiertes Wissen zu allgemeinen sowie spezifischen Themen der Klimawandelanpassung. KomPass ist somit eine gute Anlaufstelle, um in das Thema einzusteigen und Ausgangspunkt für die Entwicklung einer individuellen Klimawandelstrategie für Ihr Unternehmen.
Themen- und Sektorspezifisch recherchieren im Deutschen Klimavorsorgeportal (KLiVO Portal)
Die Datenbank des Deutschen Klimavorsorgeportals (KLiVO Portal) der Bundesregierung ist ein guter Ausgangspunkt für Ihre themen- oder branchenbezogene Recherche im Bereich Klimawandelfolgen und -anpassung. Das Portal sammelt und clustert Daten, Informationsmaterial und Services themenspezifisch sowie nach Sektor, Region oder Problemlage und stellt sie kostenfrei und stets aktuell zur Verfügung. So können Sie dort z. B. nach Leitfäden, Webtools, Karten oder Qualifizierungsangeboten suchen, die Sie bei der Analyse des Klimarisikos Ihres Unternehmens sowie etwaiger Anpassungsmaßnahmen unterstützen.

Klimarisikomanagement in Ihrem Unternehmen einführen oder verbessern:

Klimacheck des BMWK
Das Bundeswirtschaftsministeriums stellt einen Leitfaden für Hintergrundwissen und Arbeitshilfe sowie ein Excel-basiertes Analyse-Tools zur Verfügung, mithilfe dessen Unternehmen einen leichten Zugang zur Bewertung ihrer individuellen Risiken bekommen sollen, denen sie aufgrund des Klimawandels potentiell ausgesetzt sind. Zudem soll der Klimacheck dabei helfen, erste Ansätze zu entwicklen, um diesen Risiken zu begegnen. Hauptzielgruppe sind mittelständische Unternehmen des produzierenden Gewerbes, aber auch Unternehmen anderer Geschäftsbereiche, z. B. der Logistik, können das Tool nutzen. Leitfaden und Excel-Tool finden Sie kostenfrei auf den Seiten des BMWK.
Step-by-step zum Klimamanagement in Ihrem Unternehmen
Im Rahmen des vom Bundesumweltministerium geförderten Projekts „Klimawandel – Challenge Accepted!“ hat der Verband der Wirtschaft für Emissionshandel und Klimaschutz e. V. einen Leitfaden erarbeitet, der Unternehmen Impulse liefert, sich mit potentiell geschäftsrelevanten Klimarisiken zu befassen und sie beim schrittweisen Aufbau eines Klimarisikomanagements unterstützt. Den Leitfaden finden Sie hier: „Betriebliche Klimarisikostrategie Step-by-Step entwickeln“.
Der Leitfaden kann mit dem Tool „ClimateRisk-Mate“ kombiniert verwendet werden. Es unterstützt Excel-basiert bei der Identifizierung und Bewertung von Klimarisken in Ihrem Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Sie finden das Tool sowie eine Anleitung zur Nutzung auf der Projekt-Webseite.

Vorbilder und Erfolgskonzepte für betriebliche Klimawandelanpassung finden:

Wie sehen erfolgreiche Projekte zur Anpassung an den Klimawandel in der Praxis aus? Wer ist mit guten Ideen Vorreiter? Ob Begrünung des Bürodachs, Entsiegelung des Schulhofes, Anbau klimaangepasster Pflanzensorten in der Landwirtschaft oder Maßnahmen zum Hochwasserschutz. Im Rahmen des Wettbewerbs „Blauer Kompass“ zeichnet das Umweltbundesamt (UBA) regelmäßig innovative Projekte von Unternehmen und anderen Organisationen aus, die den Folgen des Klimawandels begegnen.

Finanzielle Förderung betrieblicher Anpassungsmaßnahmen

Das Bundesumweltministerium unterstützt seit dem Jahr 2011 mit dem Förderprogramm "Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels" die Entwicklung und Umsetzung von Anpassungslösungen in der Wirtschaft, den Kommunen und dem Bildungsbereich. Ziel ist es, im Rahmen der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) die lokale Eigenvorsorge zu verbessern.
Ein Förderschwerpukt des Programms sind Anpassungskonzepte für Unternehmen, vor allem kleiner und mittlerer Größe, die die Erstellung von Klimaanpassungskonzepten unter Abwägung von potentiellen Risiken aber auch Chancen umfassen. Derzeit (Stand August 2023) wird ein neues Förderfenster erarbeitet, die nächste Förderausschreibung soll entsprechend in den kommenden Monaten bekannt gegeben werden.