Employer Branding und Personalmarketing

Es steht fest, welche Fähigkeiten der Wunschkandidat für die neue Stelle mitbringen soll? Das ist gut!

Bevor Arbeitgeber aber mit dem Bewerbungsverfahren beginnen, sollten Sie erst nochmal einen Blick in den Spiegel werfen: Auf einem Arbeitsmarkt, der zunehmend von Fachkräfteengpässen bestimmt wird, können viele Bewerberinnen und Bewerber zwischen mehreren Arbeitsangeboten wählen. Warum also sollten sich hart umworbene Fachkräfte gerade für das eigene Unternehmen entscheiden? Auf diese Frage müssen Personalabteilungen unbedingt eine Antwort haben. Unser Rat lautet deshalb, sich mit den Stärken und Schwächen des Unternehmens und der Stärkung der Arbeitgebermarke zu befassen (Employer Branding).

Aber Achtung: Der Aufbau, die Pflege und die Stärkung der eigenen Arbeitgebermarke funktionieren nicht von heute auf morgen. Employer Branding ist ein Prozess, der langfristig angelegt und kontinuierlich weiterentwickelt werden muss.

Als Einführung hilft unser Erklärvideo Employer Branding.

Darüber hinaus zeigen wir Ihnen die ersten Schritte auf, die beim Aufbau einer Arbeitgebermarke helfen.
 

Erklärvideo Employer Branding

© BIHK

In drei Schritten zur Arbeitgebermarke

Schritt 1: Durchführung einer internen und externen Unternehmensanalyse

Interne Unternehmensanalyse:
Die interne Unternehmensanalyse liefert Erkenntnisse zur Unternehmensidentität, zu Werten und Kompetenzen sowie zu Stärken und Schwächen des Unternehmens.
Eine Analysemethode ist die Mitarbeiterbefragung. Sie zeigt auf, wie die Mitarbeiter das Unternehmen als Arbeitgeber erleben und wie personalpolitische Maßnahmen bei der Belegschaft ankommen. Das lässt auch Rückschlüsse darüber zu, welche Maßnahmen für bestimmte Bewerbergruppen (Auszubildende, Führungskräfte, Frauen, etc.) besonders relevant sein könnten.
 
Zielgruppenanalyse:
Wer soll das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber wahrnehmen und mit welcher Zielsetzung? Diese Frage gilt es bei der Zielgruppenanalyse zu beantworten. Es ist sinnvoll, eine detaillierte Differenzierung der Zielgruppen vorzunehmen. Unternehmen können so gezielt auf die einzelnen Zielgruppen eingehen und wirksame Employer-Branding-Maßnahmen entwickeln. Folgende Zielgruppen und Zielsetzungen können in die Überlegungen beispielhaft einbezogen werden:
 
Wettbewerbsanalyse:
Was bieten andere Unternehmen in der Region ihren Fachkräften? Mit welchen Maßnahmen buhlen sie um Bewerberinnen und Bewerber? Wie gelingt es ihnen, als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden? Ein Besuch auf den Karrierewebseiten und den Messeständen der Konkurrenz kann wertvolle Erkenntnisse liefern: Denn nur so gelingt es, sich abzusetzen und Alleinstellungsmerkmale zu vermitteln.
 
Unternehmen sollten wissen:
  • Was macht uns als Unternehmen einzigartig?
  • Wie wird diese Einzigartigkeit im Unternehmensalltag erfahrbar?

 
Schritt 2: Formulierung von Kernbotschaften und Arbeitgeberclaim

Wer seine Alleinstellungsmerkmale kennt, kann diese auch in Worte fassen: Dabei gilt es, die Ergebnisse der Analysen in Kernbotschaften zu verdichten. Ein Arbeitgeberclaim zeigt Mitarbeitern und potenziellen Bewerbern, wofür das Unternehmen steht.

 
Schritt 3: Leben der Identität – zur Marke werden

Es ist wichtig, dass das Arbeitgeberprofil unternehmensintern gelebt und von den Mitarbeitern entsprechend wahrgenommen wird. Man kann ggf. personalpolitische Maßnahmen entwickeln, die die Werte erlebbar machen.

Tue Gutes und rede darüber: Unternehmen müssen die Arbeitgeberidentität auch nach außen vermitteln.

Auch die Karrierewebseite und Stellenanzeigen sollten die Arbeitgebermarke stärken. Ganz wichtig: authentisch bleiben. Wer z. B. mit Familienfreundlichkeit wirbt, muss hier auch Employer-Branding-Maßnahmen anbieten können (flexible Arbeitszeiten, Zuschuss zur Kinderbetreuung, etc.). Nur so kann falschen Erwartungen vorgebeugt werden.

Die Checkliste: "Employer Branding" (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 37 KB) hilft Unternehmen, Employer Branding-Maßnahmen zu identifizieren und im Unternehmen umzusetzen.