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Nr. 8565
Konjunktur
Konjunkturumfrage der IHK Chemnitz zum Jahresbeginn 2025
Die Konjunkturaussichten zum Jahresbeginn 2025 bleiben verhalten. Die aktuelle Geschäftslage wird von den Unternehmen der Region mit einem Saldowert von 2 Punkten bewertet, was einen leichten Rückgang im Vergleich zur Herbstumfrage darstellt. Dennoch bewerten knapp drei von vier Unternehmen ihre Geschäfte als gut oder zumindest befriedigend.
Die Geschäftserwartungen für die kommenden 12 Monate haben sich leicht verbessert, bleiben jedoch im negativen Bereich. Der aktuelle Wert liegt bei -21 Punkten, nach -26 Punkten im Herbst 2024. Jeder zehnte Betrieb rechnet mit Verbesserungen. Der Geschäftsklimaindex, der sowohl Lage als auch Erwartungen berücksichtigt, steigt um 2 auf aktuell 90 Punkte.
Diese Ergebnisse stammen aus der Konjunkturumfrage der IHK Chemnitz, an der sich 520 Unternehmen mit knapp 27.000 Beschäftigten aus verschiedenen Branchen beteiligten. In keiner der befragten Branchen verbesserte sich der Geschäftslagesaldo. Lediglich bei den Dienstleistern und in der Gastronomie-/Tourismusbranche überwiegen die positiven Lagebewertungen, obwohl auch hier eine Verschlechterung im Vergleich zur Herbstbefragung zu verzeichnen ist.
Die größten Geschäftsrisiken bleiben die Arbeitskosten (69 %), gefolgt von Energie- und Kraftstoffpreisen (68 %) sowie den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (61 %). Besonders in der Industrie stellt die Nachfrageflaute ein zunehmendes Risiko dar. Drei Viertel der Befragten nannten die Inlandsnachfrage, 37 % die Auslandsnachfrage als Geschäftsrisiko.
Die Investitionsflaute setzt sich fort: 41 % der Unternehmen gaben an, in den letzten 12 Monaten Investitionen zurückgestellt oder eingefroren zu haben. Hauptgründe sind die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (56 %), die verschlechterte Ertragslage (53 %) sowie hohe Energiekosten (44 %) und Steuern und Abgaben (40 %). Ersatzbeschaffungen sind mit 77 % das häufigste Investitionsmotiv, während Kapazitätserweiterungen und Produktinnovationen nur eine untergeordnete Rolle spielen.
Die Beschäftigtenzahlen sind rückläufig. Ein Drittel der Unternehmen berichtet von geringeren Beschäftigtenzahlen, während nur 14 % eine Steigerung verzeichnen. Die Mehrheit (55 %) hält die Personalzahlen stabil. Eine Trendumkehr ist in den nächsten 12 Monaten nicht zu erwarten, nur 9% rechnen mit einem Personalaufwuchs, während gut ein Viertel sinkende Beschäftigtenzahlen erwartet.
Durch die stagnierende Wirtschaft kommt der anstehenden Bundestagswahl eine besondere Bedeutung zu. Fast jedes zweite Unternehmen hat in den letzten 12 Monaten Investitionen zurückgestellt. Hauptgründe für die Investitionszurückhaltung waren die unsicheren wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, verschlechterte Erträge sowie hohe Energiekosten.
„Die regionale Wirtschaft benötigt eine Neuausrichtung der Wirtschaftspolitik. Der Staat sollte sich darauf konzentrieren, gute Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Wirtschaft eigenverantwortlich und erfolgreich agieren kann. Dazu gehören mehr Investitionen in Infrastruktur, wettbewerbsfähige Strompreise sowie eine Flexibilisierung des Arbeitsmarktes“,
fasst Martin Witschaß, Geschäftsführer Standortpolitik der IHK Chemnitz, die Erwartungen der südwestsächsischen Wirtschaft zusammen.