Köstlichkeiten & Streicheleinheiten im ersten Katzencafé der Region
Shuri liebt Taschen. Kaum steht eine auf dem Boden, ist die einjährige Katzendame da und untersucht alles. Sie mag auch Kugelschreiber. Zunächst auf dem Sessel liegend beobachtet sie, wie er beim Schreiben zwischen den Fingern auf und ab wandert. Sobald er auf dem Tisch liegt, ist auch Shuri dort und fährt die Pfoten zum Spielen aus.
Das es soweit kam, hat viel mit ihrer Oma in Brandenburg zu tun. Sie gab den Tipp, dass ein Tierheim sehr viele Katzen aus einem einzigen Haushalt erhalten hatte. Mit der aus Chemnitz stammenden Leiterin des Tierheimes kam es schnell zum Vertrag und fünf British Kurzhaarkatzen nach Chemnitz. Neben Shuri sind das die beiden Kater Sören und Bruno sowie die Damen Fine und Elfriede.
Franziska Müller hat bekleidungstechnische Assistentin und Holzspielzeugmacherin gelernt und war Geschäftsführerin eines Vertriebs für Nahrungsergänzungsmittel. In einem Katzencafé war sie das erste Mal in Mailand. Dort kam die Idee, dass so ein Geschäft auch für sie etwas sein könnte.
„Ich backe gern und bin Katzenfanatikerin“,
sagt sie. Anfang vergangenen Jahres war klar, dass sie selbstständig wird und Chemnitz ein Katzencafé erhält.
Die Eröffnung sei chaotisch gewesen: Lange Schlangen vor dem Geschäft und sie sowie weitere Familienmitglieder von morgens bis abends auf den Beinen. Mittlerweile ist dieser Ansturm vorbei, das Café aber immer sehr gut besucht. Die zumeist vier bis fünf verschiedenen Kuchen in der Auslage backt sie selbst. Quarkkuchen in verschiedenen Varianten läuft am bestem. Nur die Cupcakes liefert ein darauf spezialisierter Unternehmer. Zudem gibt es Waffeln und Crepes.
Musik indes gibt es nicht.
„Dieses Café soll ein Ruheort sein, zum Entspannen und auch, um die Katzen zu beobachten.”
Die Vierbeiner wuseln zumeist durch das Café, können aber auch schnurstracks in einen separaten Raum wechseln. Hier stehen die Katzenklos und hier gibt es auch Futter.
Erst kürzlich musste eine Familie aus Mannheim, ohne Kaffee und Kuchen konsumiert zu haben, wieder gehen. Sie war eine halbe Stunde zu spät, die Reservierungen werden aber nach 20 Minuten wieder neu vergeben.
Die durch die Industrie- und Handelskammer Chemnitz unterstützte Entscheidung für die Selbstständigkeit hat Franziska Müller nicht bereut. Und was soll die Zukunft bringen?
„Dass meine Tiere gesund und glücklich sind.“