PM 38 | 13.11.2023
Ergebnisse der Konjunkturumfragen in Gastronomie und Tourismus
Steigender Kostendruck belastet die Branche
In der Herbstumfrage schätzten die Unternehmerinnen und Unternehmer der Gastronomie- und Tourismusbranchen aus dem Kammerbezirk der IHK Chemnitz ihre Geschäftslage und Erwartungen zur Entwicklung der nächsten Saison ein. Während Beherbergungs- und Touristikbetriebe mehrheitlich optimistischer in die Zukunft schauen, ist die Stimmung in der Gastronomie eher abwartend bis negativ.
Beherbergungsgewerbe mit positivem Trend
Mehrheitlich positiv schätzen die Betreiber von Hotels, Gasthöfen und Pensionen die derzeitige Situation ein, lediglich acht Prozent bezeichnen die Lage als schlecht. Im Vergleich zur Frühjahrsumfrage verzeichnen mehr Unternehmen steigende Umsätze (39 Prozent). Diese positive Entwicklung spiegelt sich allerdings aufgrund des gestiegenen Kostendrucks nicht in verbesserten Erträgen wider. Nur zwölf Prozent der Befragten berichten von einer verbesserten Ertragslage in diesem Jahr.
Weiterhin schränkt der Mitarbeitermangel die Aktionsradien ein: Zwei Drittel beklagen, nicht auf (Fach-)Personal zugreifen zu können. Trotzdem sind die Unternehmen bemüht, den Personalbestand zu halten. Gut zwei Drittel sind weiterhin bereit zu investieren, 76 Prozent wollen in Ersatzbeschaffungsmaßnahmen finanzieren und 29 Prozent denken über Kapazitätserweiterungen nach.
Gastronomiebetriebe mit deutlich negativer Erwartungshaltung für das kommende Jahr
Über drei Viertel der befragten Gastronomen beurteilen die zurückliegende Saison zufriedenstellend bis gut. Nach Aussagen von fast einem Drittel der Unternehmer hat sich jedoch die Ertragslage aufgrund des Kostendrucks verschlechtert.
Auch der Blick ins nächste Jahr ist deutlich getrübt: Fast 60 Prozent sorgen sich, dass sich die Lage weiter verschlechtern könnte. Noch im Frühjahr gingen lediglich 17 Prozent von einer Verschlechterung der Geschäftslage aus. Die Kostentreiber bleiben weiterhin die steigenden Energie-, Waren- und Lohnkosten. Obwohl in vielen Unternehmen Mitarbeitermangel beklagt wird, gehen über 40 Prozent der Gaststättenbetreiber von einem weiter abnehmenden Personalbestand aus.
Reisebranche signalisiert gute Geschäfte
Nach Erholung aus dem Corona-Tief signalisieren die Reisebüros und Reiseveranstalter eine positive Lage. Sie arbeiten überwiegend mit Gewinn, auch die Finanzlage hat sich stabilisiert. Allerdings werden die stark ansteigenden Preise als Risiko benannt. Weiterhin bestimmt die Suche sowohl nach Fachkräften und als auch Ungelernten die betriebliche Situation.
Die Unternehmerinnen und Unternehmer der Branche erwarten, dass sich die Geschäftslage auch in den nächsten Monaten so fortentwickelt. Zwei Drittel geben an, gleichbleibend oder fortwährend zu investieren, meist in Ersatzbeschaffungen oder Rationalisierungen.