PM 54 | 23.08.2023
Unternehmen erhöhen Attraktivität der Ausbildung
Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt bleibt für die Unternehmen angespannt. Immer mehr Betriebe sind vom Azubi-Mangel betroffen.
Mit einem neuen Allzeithoch von 52 Prozent konnten mehr als die Hälfte der Ausbildungsbetriebe im Bereich der Industrie- und Handelskammer (IHK) Chemnitz Lehrstellen in diesem Jahr nicht besetzen. Das hat eine Online-Umfrage der IHK im Mai 2023 unter 1896 Unternehmen in Südwestsachsen ergeben.
Im Durchschnitt hat jedes der befragten Unternehmen 4,56 Ausbildungsplätze angeboten.
Die Gründe, warum Ausbildungsplätze nicht besetzt werden konnten, sind vielfältig. Hauptgrund ist jedoch, dass es keine oder keine geeigneten Bewerbungen gab. Angesichts der häufig fehlenden Ausbildungsreife der Schulabgänger hat bei den regionalen Unternehmen ein Umdenken eingesetzt. So geben 46 Prozent an, grundsätzlich auch lernschwächeren Bewerbern eine Chance zu geben. Um diese erfolgreich in den Betrieb zu integrieren, nutzen 33 Prozent die ausbildungsbegleitenden Hilfen der Agentur für Arbeit (z. B. für Nachhilfe), 27 Prozent schaffen eigene Nachhilfeangebote und 23 Prozent nutzen die 2-stufigen Ausbildungsmodelle (2-jährige Berufsausbildung).
Die regionale Wirtschaft arbeitet weiter daran, die duale Ausbildung attraktiver zu machen. Das geschieht bei 54 Prozent der Unternehmen über finanzielle Anreize und bei 64 Prozent über flache Hierarchien. Moderne IT-Technik (34 Prozent) und eine Verbesserung des Einstellungsprozesses (44 Prozent) tragen ebenfalls zur Erhöhung der Akzeptanz der Berufsausbildung bei.
Die südwestsächsischen Unternehmen werben so engagiert wie nie um Nachwuchs. So wollen 75 Prozent die Zahl der Schülerpraktika, z. B. in den Ferien erhöhen und 55 Prozent mehr Veranstaltungen wie Tag der offenen Tür oder Girl’s Day und Boy’s Day anbieten.
Die südwestsächsischen Unternehmen werben so engagiert wie nie um Nachwuchs. So wollen 75 Prozent die Zahl der Schülerpraktika, z. B. in den Ferien erhöhen und 55 Prozent mehr Veranstaltungen wie Tag der offenen Tür oder Girl’s Day und Boy’s Day anbieten.
Die neue Ausbildungskampagne „Jetzt #Könnenlernen“ kennen indes 46 Prozent der Unternehmen in der Region noch nicht, 23 Prozent möchten mehr darüber erfahren.
„Viele Unternehmen sehen die Berufsausbildung als einen Schwerpunkt und investieren deutlich mehr als bislang in diesen Bereich. Das trägt bereits Früchte. Aktuell gibt es deutlich mehr Ausbildungsverträge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Anzahl ist zum 31. Juli 2023 von 2626 auf 2799 gestiegen. Unser Ziel wird es in den nächsten Wochen und Monaten sein noch mehr Unternehmen für die neue Ausbildungskampagne zu begeistern und zum Mitmachen zu überzeugen“,
sagt Gabriele Hecker, Geschäftsführerin Bildung der IHK Chemnitz.